Der Harongabaum, lat. Harungana madagascariensis LAM. ex POIR, ist ein immergrüner Baum oder Strauch, der eine Höhe von 4 bis 10 Meter erreicht und eine stark verzweigte Krone hat. Er ist auch unter dem Namen Drachenblutbaum bekannt, da sich in der Rinde und in den Blättern sogenannte Sekretbehälter befinden, die ein rotbraunes Sekret ausbilden.
Seinen Ursprung hat der Harongabaum in Madagaskar sowie Ost- und Zentralafrika. Inzwischen ist er im gesamten tropischen Afrika verbreitet.
In der Medizin werden die Blätter und die Rinde verwendet. Diese enthalten ätherisches Öl, dessen Hauptbestandteil Alpha – Pinen ist, Anthranoide und Flavonoide, die Blätter weiterhin noch Hypericin und Pseudohypericin.
Bisher ist die Wirkung weitestgehend durch Tierversuche bekannt. Hier wirkten Zubereitungen aus der Rinde und den Blättern des Harongabaumes anregend auf die Magen-, Gallen- und Pankreassekretion. Daher kommt eine Verwendung zur Behandlung bei Verdauungsbeschwerden und Pankreasinsuffizienz in Betracht. Ebenfalls wurde ein Effekt zum Schutz der Leber und eine, das Wachstum von Pilzen hemmende, Wirkung beobachtet.
Die Untersuchungen sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Wegen der hypericinähnlichen Bestandteile, wie sie auch in Johanniskraut vorkommen, kann eine photosensibilisierende Wirkung nicht ausgeschlossen werden.
Die Wirkstoffe des Harongabaumes gibt es in Form von wässrig – alkoholischen Trockenextraktes zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden. Die Empfehlung als Tagesdosis liegt bei einer Einnahme von 7,5 bis 15 mg dieses Extraktes.
Auf eine Anwendung von Arzneimitteln mit Auszügen des Harongabaumes sollten Sie verzichten bei akuter Pankreatitis und akuten Schüben chronisch rezidivierender Pankreatitis, schweren Leberfunktionsstörungen, Gallensteinleiden, Verschluss der Gallenwege, Gallenblasenempyem oder Ileus.
Während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit sowie bei Kindern unter 12 Jahren ist von der Anwendung ebenfalls abzusehen. Bei Personen mit heller Haut ist eine erhöhte Empfindlichkeit bei Sonnenlicht möglich (photosensibilisierende Wirkung). Medikamente mit Harongaauszügen sollten Sie nicht länger als 2 Monate anwenden.
Kehren Ihre Beschwerden immer wieder oder dauern länger als eine Woche an, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.