Nicht jeder hat von Natur aus perfekte Zähne. Doch jeder kann sie im Nu perfektionieren. Und zwar mit Veneers, die einfach auf die Zähne geklebt werden.
Ein strahlendes Lächeln wirkt nicht nur attraktiv, es steigert auch das Selbstbewusstsein. Doch leider ist nicht jeder von Natur aus mit makellosen Zähnen gesegnet. Zahnverfärbungen, abgebrochene Ecken oder leichte Fehlstellungen sind keine Seltenheit und können das Erscheinungsbild erheblich beeinträchtigen. Allerdings muss sich niemand damit zufriedengeben. Schließlich können derartige „Makel“ schnell behoben werden. Und zwar mit sogenannten Veneers. Was genau das ist, für wen sie geeignet sind und vor allem, wie viel sie kosten, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Veneers?
„Veneers sind hauchdünne Schalen, die meist aus Keramik oder einem kunststoffbasierten Material bestehen und die auf die Vorderfläche der Zähne geklebt werden. Sie haben also vor allem einen kosmetischen Zweck, da sie kleine Fehler wie leicht schiefe oder verfärbte Zähne verstecken können. Jede dieser Schalen wird dafür extra für den Patienten hergestellt, damit sie genau zur Form und Farbe der Zähne passen und kaum von den echten Zähnen zu unterscheiden sind.“ So die Experten der Zahnarztpraxis Dr. Horvath.
Wann kommen Veneers zum Einsatz?

Veneers eignen sich hervorragend bei:
- Zahnverfärbungen, die durch Bleaching nicht beseitigt werden können
- kleinen Zahnlücken
- abgebrochenen oder abgesplitterten Zähnen (z.B. Schneidezahn abgebrochen)
- unregelmäßigen Zahnformen
- leichten Fehlstellungen der Zähne
Nicht geeignet sind Veneers hingegen bei:
- schwerwiegenden Zahnfehlstellungen
- stark geschädigten Zähnen, die eher Kronen benötigen
- bei Patienten, die mit den Zähnen knirschen (Bruxismus)
- unzureichender Mundhygiene oder Zahnkrankheiten
Zahnärzte prüfen immer, ob Veneers für den jeweiligen Patienten die richtige Wahl sind. In einigen Fällen können nämlich Alternativen wie Kronen oder kieferorthopädische Behandlungen besser geeignet sein.
Was für Arten von Veneers gibt es?
Es gibt nicht nur eine einzige Art von Veneers. Patienten haben in der Regel die Wahl zwischen den folgenden Varianten:
➩ Konventionelle Keramik-Veneers:
Diese Variante ist am weitesten verbreitet, denn sie bestehen aus Keramik, was besonders langlebig sowie widerstandsfähig ist und natürlich aussieht. Zudem ist das Material unempfindlich gegenüber Verfärbungen durch Lebensmittel und Getränke. Keramik-Veneers sind also eine ideale Wahl für Menschen, die eine dauerhafte Lösung wünschen.
➩ Non-Prep-Veneers/Lumineers:
Hierbei handelt es sich um extrem dünne Schalen, die ohne vorheriges Beschleifen der Zähne angebracht werden können. Diese Methode ist besonders schonend, setzt aber eine sehr gute Ausgangssituation der Zähne voraus. Non-Prep-Veneers sind daher ideal für Patienten, die den Eingriff so minimal wie möglich gestalten möchten.
Lumineers sind auch Non-Prep-Veneers, die ausschließlich in den USA angefertigt werden. Sie kosten etwas mehr als herkömmliche Non-Prep-Veneers und dürfen nur von zertifizierten Zahnärzten eingesetzt werden.
➩ Veneers-to-Go:
Patienten, die nur kurzfristig eine Veränderung wünschen, sind mit Veneers-to-Go gut beraten. Denn im Vergleich zu den anderen Veneers, die individuell angefertigt werden und die mehrere Zahnarztsitzungen erfordern, werden Veneers-to-Go häufig aus Kunststoff oder einer Kunststoff-Keramik-Mischung hergestellt und direkt beim Zahnarzt angepasst und aufgeklebt – und das in nur einer Sitzung.
➩ Composite-Veneers:
Diese Veneers bestehen aus zahnmedizinischen Kunststoffen. Hierbei handelt es sich in der Regel jedoch nur um provisorische Veneers, die verwendet werden, um die Zeit zu überbrücken, bis die endgültigen Veneers fertig sind.
Wie werden Veneers eingesetzt?
Die Anbringung der Veneers verläuft je nach Variante etwas anders. Veneers-to-Go und Composite-Veneers werden zum Beispiel viel unkomplizierten und demnach auch schneller angebracht. Der Behandlungsablauf lässt sich daher am besten am Beispiel von konventionelle Veneers erklären. Dabei sind die folgenden Schritte notwendig:
Schritt 1 – Untersuchung, Beratung und Planung:
Im ersten Schritt erfolgt eine umfassende Untersuchung sowie Beratung durch den Zahnarzt. Dabei werden die Wünsche des Patienten besprochen und ein Behandlungsplan erstellt. Wichtig ist zunächst, dass der Zahnarzt die Ursache für die jeweilige Problematik der Zähne analysiert. In modernen Praxen kommt hierfür zum Beispiel die moderne 3D-Scantechnologie zum Einsatz. So lässt sich ganz leicht erkennen, ob vielleicht eine Fehlstellung der Zähne die Ursache für die Zahnprobleme ist und zunächst diese behandelt werden sollte. Die meisten Zahnarztpraxen können zudem mit einer Computer-Simulation zeigen, wie die Zähne später aussehen werden.
Schritt 2 – Vorbereitung:
Damit die Veneers optimal passen, schleift der Zahnarzt eine sehr dünne Schicht vom Zahnschmelz ab. Bei Non-Prep-Veneers entfällt dieser Schritt.
Schritt 3 – Abformung:
Damit die Veneers individuell angefertigt werden können, nimmt der Zahnarzt im nächsten Schritt einen Abdruck von den Zähnen. Außerdem wird die Zahnfarbe für ein natürliches Ergebnis ausgewählt. Anschließend wird gegebenenfalls ein Provisorium eingesetzt, bis die fertigen Veneers bereit sind.
Schritt 4 – Herstellung:
Die Veneers werden nun in einem Dentallabor präzise angefertigt. Dieser Prozess kann einige Tage bis Wochen dauern, da jedes Veneer handgefertigt und individuell angepasst wird.
Schritt 5 – Einsetzen der Veneers:
Die fertigen Veneers werden probeweise aufgesetzt, um Passform und Optik zu überprüfen. Stimmt alles, werden sie mit einem speziellen Klebstoff dauerhaft auf den Zähnen fixiert. Der Zahnarzt überprüft abschließend den Biss und nimmt gegebenenfalls kleine Korrekturen vor.
Wie lange halten Veneers?
Die Lebensdauer von Veneers hängt nicht nur von der Art des Materials ab, sondern natürlich auch von der Mundhygiene. Man sagt, dass sie in der Regel zwischen 10 und 15 Jahre halten. Langzeitstudien haben jedoch gezeigt, dass Veneers auch deutlich länger halten können. Entscheidend hierfür sind die Art der Veneers, die Qualität der Verarbeitung, die Mundhygiene und eine regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt. Es gilt daher nach dem Einsatz von Veneers auf die folgenden Punkte zu achten:
- Gute Mundhygiene: Tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und die Verwendung von Zahnseide sind essenziell für eine gute Zahnpflege.
- Professionelle Zahnreinigungen: Eine regelmäßige Zahnreinigung beim Zahnarzt entfernt hartnäckige Beläge und beugt Karies vor.
- Schutz vor Bruxismus: Bei Zähneknirschen kann eine spezielle Schiene getragen werden, um die Veneers vor Schäden zu schützen.
- Vermeidung von färbenden Lebensmitteln: Kaffee, Tee, Rotwein und Tabak können vor allem Composite-Veneers schneller verfärben. Bei Keramik-Veneers ist das Risiko geringer.
- Vorsicht bei harter Nahrung: Um Schäden an den Veneers zu vermeiden, sollten Sie keine harten Lebensmittel wie z.B. Nüsse damit kauen.
Beachten Sie:
Müssen Zähne unter den Veneers behandelt werden, müssen die Veneers leider zerstört werden und können demnach nicht wieder zum Einsatz kommen.
Wie viel kosten Veneers?

Da Veneers in den meisten Fällen rein kosmetische Zwecke erfüllen, werden die Kosten von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen nicht übernommen. Nur in ausführlich begründeten Ausnahmen, wenn Veneers zum Beispiel dem Zahnerhalt dienen oder bei abgebrochenen bzw. gesplitterten Zähnen, übernimmt die Krankenkasse manchmal einen Teil der Kosten. Diese variieren dabei prinzipiell stark je nach Variante der Veneers und nach Aufwand. Sie können ungefähr mit den folgenden Kosten rechnen:
- Konventionelle Keramik-Veneers: 800 bis 2.000 Euro pro Zahn
- Non-Prep-Veneers/Lumineers: 700 bis 1.500 Euro pro Zahn
- Veneers-to-Go: 300 bis 400 Euro pro Zahn
- Composite-Veneers: 100 bis 200 Euro pro Zahn
Zusätzlich kommen noch Kosten für Beratung, Voruntersuchungen, Provisorien und Abdrucknahmen hinzu.
💡 Mein Tipp:
Möchten Sie sich den Traum von einem schönen Lächeln erfüllen, kann es sinnvoll sein, rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Hier müssen Sie sich jedoch ganz genau die Vertragsbedingungen durchlesen. Denn nicht jede Zahnzusatzversicherung übernimmt die Kosten für Veneers.
Fazit
Veneers sind eine gute Lösung, wenn Sie optische Zahnprobleme beheben und so für ein makelloses Lächeln sorgen möchten. Sie sind langlebig, lassen sich im Vergleich zu anderen Behandlungsmethoden schnell und vor allem schmerzfreier einsetzen und sorgen zügig für ein optimales Ergebnis. Allerdings kosten sie auch ziemlich viel. Lassen Sie sich daher vor der Behandlung nicht nur gut beraten, sondern auch einen ausführlichen Kostenplan erstellen. Anschließend können Sie Ihre Zahnzusatzversicherung checken und schauen, ob diese die Kosten übernimmt.