Der Kreuzdorn, lat. Rhamnus, gehört zur Familie der Rhamnieen und bildet innerhalb dieser nochmals eine eigene Gattung. Zu dieser gehören wiederum 100 verschiedene Arten, die zum Teil nur im Sommer grün tragen, zum Teil immergrün sind. Häufig wächst der Kreuzdorn als dorniger Strauch. Manche Arten wachsen als kleine Bäume.
Vom Kreuzdorn werden die reifen Früchte in Form von Beeren in der Medizin verwendet. Diese werden getrocknet als mildes Abführmittel eingesetzt oder aus den frischen Beeren wird Saft gepresst, der früher auch als Färbemittel eingesetzt wurde.
Die Erntezeit der Beeren ist von August bis Oktober. Gepflückt werden nur die voll ausgereiften Beeren. Der Genuss von unreifen, grünen Beeren kann zu Bauchschmerzen führen, da diese giftig sind. Die Beeren enthalten Antrachinonglykoside, die das Passieren des Magen – Darm – Traktes beschleunigen und eine Stuhlerweichung durch Erhöhung des Wassergehaltes bewirken.
Bei Verstopfung können Sie einen Tee aus einem Teelöffel, das entspricht etwa 4 Gramm, aus getrockneten, fein zerkleinerten Kreuzdornbeeren zubereiten. Diese werden mit ca. 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 10 bis 15 Minuten abgeseiht. Davon trinken Sie morgens und/oder abends jeweils 1 Tasse frisch zubereitet. Achten Sie aber unbedingt auf die Dosierung. Diese sollte so liegen, dass ein weich geformter Stuhl erhalten bleibt. Es ist durchaus möglich, dass eine geringere Dosis als oben angegeben ausreicht.
In der Volksheilkunde hat der Kreuzdorn außer als Abführmittel noch weitere Anwendungsgebiete. Hier wird er auch bei Gicht und gegen Rheumatismus verwendet. Dann soll durch den Einnahme von Kreuzdorn der Blutdruck angeregt und Wasseransammlungen ausgeschwemmt werden. Ferner soll er gegen chronische Hautausschläge und Ekzeme wirken.
Trotz der positiven Wirkungen sind zur Einnahme von Kreuzdorn einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Als Abführmittel sollten Sie auf Kreuzdorn nur zurückgreifen, wenn andere Maßnahmen wie eine Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Leinsamen erfolglos war. Auf die Einnahme ist unbedingt ganz zu verzichten, wenn Sie Bauchschmerzen unbekannter Herkunft oder einen Darmverschluss haben oder wenn Sie unter einer entzündlichen Darmerkrankung leiden.
Ebenfalls ist die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, in Schwangerschaft und Stillzeit zu unterlassen. Bei Kindern können bereits wenige Beeren zu Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen führen. Bei diesen Symptomen ist es besser, wenn Sie einen Arzt aufsuchen oder den Giftnotruf anrufen.
Nehmen Sie Kreuzdorn nicht länger als eine Woche oder in höheren Dosen ein. Dies führt zu einer Störung des Elektrolythaushaltes, insbesondere zu Kaliummangel. Schwere Gesundheitsschäden sind in der Folge nicht auszuschließen.