In der Natur wachsen sehr viele Pflanzen, die unter anderem als Heilmittel verwendet werden. Eine davon ist die Bibernelle. Die Bibernelle gehört zur Familie der Doldengewächse. Es gibt rund 150 Arten. Zu den größten Bibernellen gehört die so genannte Große Bibernelle. Die wird bis zu 1 m hoch und verfügt über einen kantigen gefurchten, hohlen, oben verzweigten Stängel und hat weiße bis rosafarbene Blüten.
Eine weitere der rund 150 Arten ist die Kleine Bibernelle. Die Blüten der verschiedenen Arten von Bibernellen sind weiß, rot und, aber selten, gelb. Die Kleine Bibernelle ist in Europa beheimatet und gedeiht auf feuchten Wiesen und an Wegen und in Obstgärten. Beheimatet sind die weiteren Arten der Bibernelle aber auch in Westasien.
Verwendet wird die Bibernelle unter anderem als Viehfutter in der Landwirtschaft, aber auch als Heilpflanze in der Volksmedizin, sowie auch als Gewürz und Nahrungsergänzung. Wobei als Gewürz, Nahrungsergänzung und Viehfutter das Kraut der Bibernelle verwendet wird und die Wurzel der Bibernelle als Heilmittel.
Die Wurzel der Bibernelle ist lang und weiß und ist fingerdick. Kaut man die Wurzel der Bibernelle, so hinterlässt sie im Mund ein scharfes würziges Brennen. Dieses hält aber nicht lange an. Die Inhaltsstoffe wirken schleimlösend, schweißtreibend und stärkend.
Angewandt wird die Wurzel der Bibernelle in der Regel bei Lähmungen der Zunge und bei Blutergüssen, sowie bei Heiserkeit und bei Brustleiden. Für eine Anwendung wird aus einer getrockneten Wurzel dabei ein Gurgelwasser zubereitet. In der Regel ist aber die Tinktur die übliche Darreichungsform. Die Tinktur kann man zum Beispiel in Wunden träufeln, ebenso in Eitergeschwüre. Die Tinktur ist auch hilfreich bei Verstopfungen der Milz und der Leber, sowie bei Harnbeschwerden.
Die Wurzel der Bibernelle ist darüber hinaus auch Bestandteil von einigen Hustenmitteln und Mundpflegemitteln. Die Likörindustrie verwendet Bibernelle zur Aromatisierung von Magenbittern.