Die Baderegel, dass nach dem Essen nicht direkt geschwommen werden sollte, wird schon für das Seepferdchen als Schwimmabzeichen gelehrt. Ist aber Schwimmen direkt nach dem Essen wirklich so schädlich für den Körper, wie es schon seit Jahrzehnten vermittelt wird?
Muss man zwei Stunden warten?
Zwei Stunden Zeit vergehen sollen angeblich, bevor man sich nach einem üppigen Essen wieder in die Fluten schwingt. Hält man sich nicht an die Regel, sollen angeblich Magenkrämpfe oder auch eine Herzüberlastung die Folge sein, die im letzteren Fall schlimmstenfalls zum Tod durch Ertrinken führen kann. Dieser Rat wird inzwischen von Medizinern als nichtig erklärt. Die Verbindung zwischen einer üppigen Mahlzeit und einem Ertrinkungstod durch direkt nachfolgendes Schwimmen kann nicht nachweislich untermauert werden.
Üppiges Essen löst Müdigkeit aus
Fakt ist allerdings, dass der Körper nach großen Mahlzeiten eher träge und mit Müdigkeit reagiert. Das Essen wird verdaut und so sind gerade fettige und große Mahlzeiten häufig von Müdigkeit gefolgt. Zudem ist die Schwimmsaison hauptsächlich im Sommer und gerade hier ist Müdigkeit nach schweren Mittagsmahlzeiten besonders häufig anzutreffen. Der Körper ist somit beim Schwimmen nach der großen Mahlzeit nicht für die Herzprobleme empfänglich, sondern schlicht und einfach weniger leistungsfähig.
Das gilt zumindest für körperlich gesunde Menschen. Wer ohnehin schon zu Herz- und Kreislaufproblemen neigt, sollte aber die doppelte Belastung aus Verdauungstätigkeit und sportlicher Belastung im Wasser vermeiden. Hier kann in der Tat ein Kollaps drohen, wenn das Schwimmen direkt nach dem Essen erfolgt.