Schlechte Luft kann unter Umständen unsere Gesundheit und sogar die Bausubstanz schädigen. Wir zeigen Ihnen, wo sie herkommt und was Sie dagegen tun können.
Schlechte Luft in den eigenen vier Wänden kann banale, ernstzunehmende sowie vordergründig unerklärliche Gründe haben. Während die einen Ursachen komplett ohne Risiken und einfach nur unangenehm sind, schlummert hinter anderen Ursachen ein hohes Risikopotenzial für die persönliche Gesundheit sowie Inventar und Bausubstanz der Wohnung. Rechtzeitig und geistesgegenwärtig reagierend, sind ausreichend Gegenmaßnahmen gegeben, um einem hohen Ausmaß an Schaden entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen: Von Mülleimer über Staub bis hin zu Schimmel
Beginnen wir bei den harmlosen Ursachen, so stehen Gründe für schlechte Luft zu Buche, die wohl jede Person ein ums andere Mal erlebt hat:
- Verschwitzte Sportkleidung
- Voller Mülleimer
- Verdorbenes Essen
In Anbetracht dieser Punkte erweist sich eine permanente Gewährleistung der Ordnung als erster Schritt, um schlechte Luft in der Wohnung zu vermeiden. Dabei bilden eine Mülltrennung und das Einwickeln einzelner Portionen von Bio-Abfall in Papiertücher bei der Entsorgung in den Mülleimer die Basis. Durch das Einwickeln in Papiertücher wird der Prozess des Verderbens hinausgezögert und die Geruchsentwicklung eingedämmt. Des Weiteren sammeln sich keine Fruchtfliegen an, die Obst an freien Flächen zersetzen und somit eine ungünstige Geruchsentwicklung bewirken.
Außerdem gehört schmutzige oder benutzte Kleidung direkt in den Kleidungskorb bzw. die Waschmaschine geworfen. Das Trocknen gewaschener Kleidung hat überdies nicht in der Wohnung zu erfolgen, da sich dadurch die Luftfeuchtigkeit und somit das Risiko für Schimmelbildung steigern. Sollte in der Waschmaschine ein minderwertiges Waschmittel verwendet werden, ist es möglich, dass ein unangenehmer Geruch sich aus dem Korb mit gewaschener Wäsche ausbreitet. Es gilt schlussendlich: Dreckige, stinkende und anderweitig üble Gerüche verursachende Dinge gehören direkt entsorgt bzw. gewaschen.
Staub vermeiden und beseitigen
Zur Vermeidung von Staub lohnt es sich, spezielle Luftbefeuchter anzuschaffen. Da Luft den Staub bindet, senkt sich durch eine höhere Luftfeuchtigkeit die Staubbildung. Damit es im Zuge der Befeuchtung nicht zur Schimmelbildung kommt, ist ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit ein sinnvolles Inventar. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent ist optimal. Regelmäßiges Lüften – vier Mal am Tag mit bis zu zehn Minuten Dauer wirkt der Staubbildung entgegen. Weitere nützliche Mittel zur Vermeidung von Staub:
- Einsatz von Pflanzen
- Weniger Kissen und andere Staub fangende Deko-Artikel
- Regelmäßig wischen
Was wiederum die Beseitigung von Staub anbelangt, so sind erneut das Staubwischen und noch dazu das Staubsaugen die einzigen Optionen. Dabei gibt es mittlerweile hochentwickelte und hilfreiche Saugroboter, die einem eine Menge Zeitaufwand und Mühe beim Staubsaugen abnehmen.
Schimmel: Für die Gesundheit und die Bausubstanz eine enorme Gefahr
Dass Schimmel unangenehme Gerüche verursacht, ist weitläufig bekannt, doch was den Schimmel verursacht, meistens weniger. Es braucht hierfür zwei Komponenten: Nährstoffe und Luftfeuchtigkeit. Unter diesen Bedingungen entwickeln sich die Schimmelsporen, die in jedem Gebäude vorhanden sind, optimal und sorgen dafür, dass Schimmel entsteht. Während Nährstoffe fürs Überleben wichtig sind, ist es somit ausschließlich die Feuchtigkeit, die es zu regulieren gilt, um eine Schimmelbildung zu verhindern. Sollte das bereits erwähnte Hygrometer im Haushalt vorhanden sein, lässt sich bei kritischen Feuchtigkeitswerten direkt reagieren und per Stoßlüften der Schimmelbildung effektiv entgegenwirken. Sobald der Wert zwischen 40 und 60 Prozent liegt, ist alles wieder in Ordnung.
Bei alledem sind wenige Personen im Bilde, wie viele verschiedene und alltäglich normale Einflüsse für eine Schimmelbildung verantwortlich zeichnen können:
- Atmung
- Aquarium
- Pflanzen
- Kochen
Je älter das Gebäude – so die Faustregel – umso mehr muss auf eine regelmäßige Lüftung und ständige Kontrolle der Feuchtigkeitswerte Rücksicht genommen werden.
Risiken: Was passiert mit Körper und Gebäude?
Die Risiken der schlechten Luft ergeben sich an zwei Stellen; nämlich bei der eigenen Gesundheit und beim Gebäude. Oder aber es gibt keine Risiken…
Keine Risiken bestehen beispielsweise, wenn verschmutzte Kleidung oder Gestank aus dem Mülleimer über einen gewissen Zeitraum die Ursachen sind. Bei Schimmel, Staub und dem Passivrauch der Zigaretten sind jedoch tiefgreifende Risiken gegeben. Den Menschen betreffend, ergibt sich das Risiko der vielseits gefürchteten Asthma-Erkrankung, deren Eintritt insbesondere bei Hausstaub und Schimmel wahrscheinlich wird. Das Gebäude betreffend, können sich die Gerüche durch Rauchen in einzelnen Stellen festsetzen. Beim Schimmel ist von einer beschädigten Bausubstanz bis hin zur kompletten Baufälligkeit zu sprechen. So gab es vereinzelt Fälle, in denen ein Schraubendreher in die Wand gesteckt werden konnte und hindurchdrang, weil die Wand derart vom Schimmel befallen war.
Gegenmaßnahmen: Wenn die Vorsorge nicht greift, dann die Nachsorge!
In den vorigen Abschnitten klangen bereits die Vorsorgemaßnahmen an. Diese berücksichtigend, vermeiden Personen üble Gerüche, schlechte Luft und zugleich Risiken der Schädigung von Gebäuden. Nochmals in einer übersichtlichen Darstellung die wichtigsten Vorsorgemaßnahmen:
- Ordnung halten
- Regelmäßig Staub wischen und saugen
- Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent halten
Doch wenn diese Vorsorge nicht greift, wird Nachsorge notwendig. Hier tut sich die Frage auf: Was passiert, wenn Gerüche nicht mehr zu beseitigen sind?
Dann müssen die entsprechenden übelriechenden Gegenstände oder Komponenten entfernt werden. Was Schimmel angeht, so gibt es den Weg über eine Fachperson bei starkem Befall und eigene Maßnahmen bei kleineren Schäden.
Indikatoren für Schimmelbefall sind neben dem deutlich veränderten Raumgeruch Flecken an der Wand, spürbare Feuchtigkeit an der Wand sowie sich selbst ablösende Tapeten. Sofern sich große befallene Flächen abzeichnen, ist die Beseitigung ausschließlich durch Fachpersonen durchzuführen. Unter Umständen sind gar eine Entfernung der betroffenen Wandstellen und deren Austausch erforderlich.
Sieht es nach geringerem Schimmelbefall aus, genügen meistens eigene Maßnahmen. Zunächst gilt bei deren Durchführung: Atemschutz und Handschuhe zum Schutz der Gesundheit anziehen! Daraufhin ist ein Haushaltsreiniger am Schimmelbefall anzuwenden, dem eine Abreibung der betroffenen Stellen mit 70-prozentigem Alkohol folgt.