Herzrasen kann viele Ursachen haben, manche davon sind sogar relativ harmlos, wenn sich der Herzschlag schnell wieder beruhigt. Solche Ursachen können sein, Angst vor einer Prüfung, Verliebtheit, Vorfreude auf etwas. Herzrasen, aus diesen Gründen sind nichts schlimmes, es ist bloß eine „Aufregung“. Anders verhält es sich jedoch, wenn sich der Herzschlag nicht wieder beruhigt, oder wenn die Angst über den eigenen Zustand zur Panik wird. Angst und Panik halten den Herzschlag erhöht, der Patient befindet sich in einem Teufelskreis (Todesangst). Herzrasen kann aber auch organische Ursachen haben. So zum Beispiel Erkrankungen der Schilddrüse (Schilddrüsenüberfunktion), oder andere Erkrankungen des Herzen. Des Weiteren können auch bestimmte Medikamente, oder physische, sowie psychische Belastungen Tachykardien auslösen.
Herzrasen, wenn das Herz schneller, als vorgesehen schlägt, nennt man in der Medizin Tachykardie. Von Tachykardie spricht ein Arzt, wenn der Herzschlag sich auf über 100 Schläge in der Minute erhöht. (Zu langsamen Herzschlag [unter 60 Schläge in der Minute] nennt man Bradykardien) Es gibt jedoch unterschiedliche Formen der Tachykardie. Je nach Ursache und weiterer Symptomatik wird die Behandlung angesetzt. Der Arzt unterscheidet zuerst zwischen Supraventrikulären (oberhalb der Kammer entstehende) und Ventrikulären (von der Kammer ausgehende) Tachykardien. Die ventrikulären Tachykardien werden jedoch als gefährlicher eingestuft, als die supraventrikulären Formen.
Eine Sinustachykardie ist eine schnelle, aber trotzdem regelmäßige Aktivität. Darin sind Vorhof und Kammer gleichermaßen beteiligt. Am EKG ist die Sinustachykardie als schneller, aber regelmäßiger Herzschlag zu erkennen. Eine medikamentöse Behandlung ist in diesem Fall fast nie notwendig. Eine Therapie wird hier nur angewandt, wenn die Tachykardie von einer anderen Erkrankung verursacht wird. Hierbei wird jedoch die Grunderkrankung behandelt.
Ventrikuläre Tachykardien sind immer ein medizinischer Notfall. Sie treten häufig im Rahmen einer anderen Herzerkrankung, wie dem ischämischen Herzinfarkt, oder der Dilatativen Kardiomyopathie auf. Tachykardien dieser Art machen den Einsatz von Defibrillatoren erforderlich, und die Patienten müssen intensivmedizinisch betreut werden. Auch die Implantation eines ICD/AICD ([automatischer] implantierbarer Kardioverter/Defibrillator) kommt in diesen Fällen in Frage. ICD sind in der Lage, eine ventrikuläre Tachykardie zu erkennen und mittels Impulsgabe oder Schockabgabe zu beseitigen.
Mit dem Gefühl vom Herzrasen sollte man nicht leichtfertig umgehen. Treten diese wiederholt auf, oder sind sie lang anhaltend, sollte man unbedingt einen Internisten, oder einen Kardiologen aufsuchen und der Sache auf dem Grund gehen.