Das Herumexperimentieren mit unzähligen Pflegeprodukten, schadet nicht nur der Haut, sondern auch dem Geldbeutel. Um die richtige Gesichtscreme zu finden, sollten Sie gezielt vorgehen. Wie genau, erkläre ich Ihnen hier.
Die Haut, unser größtes Organ, ist täglich zahlreichen Einflüssen ausgesetzt, seien es Umweltfaktoren, Stress oder die natürliche Alterung. Umso wichtiger ist es, sie mit der richtigen Pflege zu versorgen. Doch bei der Vielzahl an Produkten auf dem Markt ist es nicht immer leicht, die passende Creme für die individuellen Bedürfnisse zu finden. In diesem Beitrag gebe ich Ihnen Tipps und zeige Schritt für Schritt, worauf Sie achten sollten, um die ideale Gesichtscreme für sich zu finden.
Inhaltsverzeichnis
1. Den eigenen Hauttyp bestimmen
Der erste und wohl wichtigste Schritt bei der Auswahl der richtigen Gesichtscreme ist, seinen eigenen Hauttyp zu kennen. Die Haut ist so individuell wie ein Fingerabdruck und erfordert daher spezifische Pflege. Generell lassen sich vier Haupttypen unterscheiden: normal, trocken, fettig und Mischhaut. Sensible Haut kann dabei als eine zusätzliche Kategorie oder als Zustand innerhalb der anderen Hauttypen betrachtet werden.
Normaler Hauttyp: Wenn Sie das Glück haben, einen normalen Hauttyp zu besitzen, ist Ihre Gesichtshaut gut ausbalanciert, nicht zu ölig und nicht zu trocken. Dennoch benötigt auch normale Haut Schutz und Feuchtigkeit.
Trockener Hauttyp: Kennzeichnend für trockene Haut sind Spannungsgefühl, raue Stellen oder Schuppenbildung. Wenn Sie zu diesem Typ gehören, benötigen Sie eine reichhaltige, feuchtigkeitsspendende Creme, die die Hautbarriere stärkt und vor dem Austrocknen schützt.
Fettiger Hauttyp: Glänzende Haut erweiterte Poren und Neigung zu Unreinheiten sind Anzeichen für einen fettigen Hauttyp. Hier ist es wichtig, eine leichte, nicht komedogene (die Poren nicht verstopfende) Creme zu wählen, die die Haut mattiert und gleichzeitig mit Feuchtigkeit versorgt.
Mischhaut: Bei Mischhaut ist die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) ölig, während die Wangenpartie eher trocken sein kann. Für diesen Hauttyp empfiehlt sich eine ausgleichende Gesichtscreme, die die verschiedenen Bedürfnisse berücksichtigt.
Sensible Haut: Reagiert Ihre Haut schnell mit Rötungen, Juckreiz oder Brennen, haben Sie wahrscheinlich sensible Haut. Suchen Sie nach Produkten, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden und reizarme Inhaltsstoffe enthalten.
Ich empfehle Ihnen, nicht nur nach den Angaben auf den Produkten zu gehen, sondern auch auf die Reaktion Ihrer Haut zu achten, wenn Sie eine neue Creme ausprobieren. Ein Produkt, das bei jemand anderem Wunder wirkt, ist nicht unbedingt auch das richtige für Sie. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Haut kennenzulernen und beobachten Sie, wie sie auf verschiedene Inhaltsstoffe reagiert. Nur so können Sie die ideale Pflege für Ihren individuellen Hauttyp finden.
2. Gesichtscreme mit Lichtschutzfaktor wählen
Unabhängig von Ihrem Hauttyp sollten Sie immer eine Gesichtscreme mit LSF benutzen. Jede Haut, sei sie trocken, ölig, empfindlich oder eine Kombination daraus, profitiert von dem Schutz, den ein Lichtschutzfaktor bietet. Selbst an Tagen, an denen die Sonne nicht scheint oder während der kälteren Wintermonate, schadet UV-Strahlung der Haut.
Schutz vor UV-Strahlen
UVA- und UVB-Strahlen der Sonne können erhebliche Schäden an der Haut verursachen. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und sind hauptsächlich für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich, während UVB-Strahlen die oberen Hautschichten schädigen und Sonnenbrand verursachen und im schlimmsten Fall zu Hautkrebs führen.
Weitere Gründe für eine Gesichtscreme mit LSF
- Vorbeugung vorzeitiger Hautalterung: UVA-Strahlen sind für den Großteil der vorzeitigen Hautalterung verantwortlich. Täglicher Sonnenschutz kann die Entstehung von Falten, Altersflecken und Pigmentflecken verhindern. Durch die tägliche Anwendung einer Gesichtscreme mit LSF schützen Sie Ihre Haut vor diesen Strahlen, was zu einer Verzögerung der Faltenbildung führt.
- Unterstützung der Hautgesundheit: Neben dem Schutz vor äußeren Schädigungen unterstützt eine mit LSF angereicherte Gesichtscreme die allgemeine Gesundheit Ihrer Haut. Sie hilft, den Feuchtigkeitsgehalt zu bewahren, und bietet ein Schutzschild gegen schädliche, äußere Umwelteinflüsse.
Häufige Missverständnisse
Ein weitverbreitetes Missverständnis ist, dass man an bewölkten Tagen oder im Winter keinen Sonnenschutz benötigt. UV-Strahlen sind jedoch das ganze Jahr über präsent und können die Haut auch bei bewölktem Wetter oder durch Fensterglas schädigen. Ein weiteres Missverständnis ist, dass Make-up mit LSF ausreichend Schutz bietet. In der Regel ist die aufgetragene Menge an Make-up jedoch nicht ausreichend, um den angegebenen LSF zu erreichen – deshalb sollte immer eine separate Tagescreme mit LSF als Basis genutzt werden.
3. Achten Sie auf die Inhaltsstoffe
Neben dem Lichtschutzfaktor sind natürlich auch weitere Inhaltsstoffe entscheidend dafür, wie die Tagescreme auf der Haut wirkt. Das herauszufinden ist, schon wegen der schier unendlichen Liste an Inhaltsstoffen, die man auf den Produkten findet, nicht immer leicht. Doch einige dieser Inhaltsstoffe stechen heraus – und das aus gutem Grund.
Hyaluronsäure: Der Feuchtigkeitsmagnet
Beginnen wir mit einem der Stars in der Welt der Hautpflege: Hyaluronsäure. Dieser Inhaltsstoff ist bekannt für seine Fähigkeit, große Mengen an Wasser zu binden – bis zu 1000-mal seines eigenen Gewichts in Feuchtigkeit. Das Ergebnis? Eine deutlich prallere, glattere und hydratisierte Haut. Wenn Sie nach einer Gesichtscreme suchen, die Ihre Haut mit Feuchtigkeit versorgt und feine Linien mindert, sollten Sie auf Hyaluronsäure nicht verzichten.
Meine Empfehlung: Um sowohl die oberflächliche als auch die tiefer liegende Hautschicht zu erreichen, achten Sie auf Produkte, die Hyaluronsäure in verschiedenen Molekulargrößen enthalten.
Niacinamid: Der Alleskönner
Niacinamid, auch bekannt als Vitamin B3, ist ein weiterer Inhaltsstoff, den Sie in Ihrer Gesichtscreme nicht missen möchten. Vitamin B3 hilft nicht nur bei der Reduzierung von Rötungen und Hyperpigmentierung, sondern verbessert auch die Elastizität der Haut, schützt vor Umweltschäden und wirkt entzündungshemmend. Für alle Hauttypen geeignet, ist Niacinamid besonders wertvoll für jene unter Ihnen, die mit Akne, Rosacea oder altersbedingten Veränderungen kämpfen.
Meine Empfehlung: Suchen Sie nach Produkten, die mindestens 4% Niacinamid enthalten, um die volle Wirkung dieses vielseitigen Inhaltsstoffs zu nutzen.
Glycerin: Die Basis der Feuchtigkeit
Glycerin ist ein weiterer Feuchtigkeitsspender, der in vielen Gesichtscremes zu finden ist. Es zieht Wasser aus der Luft in die Haut und hilft, die Feuchtigkeitsbarriere der Haut zu stärken und Trockenheit zu bekämpfen. Glycerin arbeitet oft Hand in Hand mit anderen Feuchtigkeitsspendern wie Hyaluronsäure, um die Haut geschmeidig und hydratisiert zu halten.
Meine Empfehlung: Für die beste Feuchtigkeitsversorgung suchen Sie nach einer Creme, die sowohl Glycerin als auch Hyaluronsäure enthält.
Peptide: Die Bausteine der Haut
Peptide sind kleine Proteinfragmente, die die Kollagenproduktion in der Haut anregen. Sie spielen eine wesentliche Rolle bei der Reparatur der Haut, der Verringerung von Falten und der Verbesserung der Hautfestigkeit. Wenn Sie Ihre Hautalterung verlangsamen möchten, sollten Peptide in Ihrer Gesichtscreme nicht fehlen.
Meine Empfehlung: Achten Sie darauf, dass Peptide in der oberen Hälfte der Inhaltsstoffliste stehen. Das bedeutet, dass eine wirksame Konzentration im Produkt enthalten ist.
Antioxidantien: Das Schutzschild
Zu guter Letzt dürfen wir Antioxidantien wie Vitamin C, E und Ferulasäure nicht vergessen. Diese kraftvollen Inhaltsstoffe schützen die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen, bekämpfen freie Radikale und unterstützen die Epidermis bei der Reparatur und Regeneration. Ein Muss für jeden, der seiner Haut ein zusätzliches Schutzschild gegen vorzeitige Alterung und Umweltschäden bieten möchte.
Meine Empfehlung: Tragen Sie Vitamin C am Morgen mit Ihrer Tagescreme auf, um den UV-Schutz zu verstärken, und nutzen Sie Vitamin E oder Ferulasäure in Ihrer Abendroutine für eine regenerative Pflege über Nacht.
Wie Sie Hautirritationen durch Gesichtscremes vermeiden
Hautirritationen sind ein häufiges Problem, das viele von uns kennen. Rötungen, Brennen, Juckreiz oder sogar Ausschlag können auftreten, wenn die Haut negativ auf bestimmte Inhaltsstoffe in Gesichtscremes reagiert. Doch es gibt effektive Wege, um solche unangenehmen Reaktionen zu vermeiden und Ihre Haut gesund zu halten.
Inhaltsstoffe vermeiden, die bekanntermaßen reizen
Bestimmte Inhaltsstoffe sind bekannt dafür, dass sie bei einigen Menschen Irritationen auslösen. Dazu gehören unter anderem Alkohol (insbesondere denaturierter Alkohol), Duftstoffe, ätherische Öle, Sulfate und einige Konservierungsmittel. Wenn Sie feststellen, dass Ihre Haut nach der Anwendung eines neuen Produkts irritiert ist, überprüfen Sie die Inhaltsstoffliste auf potenziell reizende Substanzen.
Meine Empfehlung: Wählen Sie, wo immer möglich, Produkte mit dem Label „für empfindliche Haut geeignet“ oder „hypoallergen“. Diese Produkte sind meist frei von gängigen Reizstoffen.
Führen Sie einen Patch-Test durch
Bevor Sie ein neues Hautpflegeprodukt vollständig in Ihre Routine integrieren, sollten Sie immer einen Patch-Test durchführen. Tragen Sie hierfür eine kleine Menge des Produkts auf eine unauffällige Stelle Ihrer Haut auf, beispielsweise hinter dem Ohr oder am inneren Unterarm, und warten Sie 24 bis 48 Stunden. Wenn keine Reaktion auftritt, ist das Produkt höchstwahrscheinlich sicher für die Anwendung auf Ihrem Gesicht.
Meine Empfehlung: Auch wenn ein Produkt als „nicht reizend“ gekennzeichnet ist, ist ein Patch-Test immer eine gute Idee, besonders bei empfindlicher Haut.
Häufige Fehler beim Auftragen von Gesichtscreme und wie Sie diese vermeiden
Das Auftragen von Gesichtscreme scheint auf den ersten Blick eine einfache Angelegenheit zu sein. Doch in der Praxis können sich leicht Fehler einschleichen, die die Wirksamkeit Ihrer Hautpflege beeinträchtigen.
Fehler 1: Nicht auf den Hauttyp abgestimmte Creme verwenden
Einer der grundlegendsten Fehler ist die Verwendung einer Gesichtscreme, die nicht zu Ihrem Hauttyp passt. Dies kann zu Trockenheit, Öligkeit oder sogar Hautirritationen führen.
So vermeiden Sie ihn: Nehmen Sie sich die Zeit, Ihren Hauttyp richtig zu bestimmen. Ob trocken, ölig, kombiniert oder empfindlich – für jeden Hauttyp gibt es speziell formulierte Cremes. Ihre Haut wird es Ihnen danken, wenn Sie eine Creme wählen, die ihre spezifischen Bedürfnisse erfüllt.
Fehler 2: Falsche Anwendungsmenge
Zu viel oder zu wenig Produkt kann die Effektivität Ihrer Gesichtspflege beeinträchtigen. Während zu viel Creme die Poren verstopfen kann, ist zu wenig möglicherweise nicht ausreichend, um Ihrer Haut die nötige Feuchtigkeit und Pflege zu bieten.
So vermeiden Sie ihn: Als Faustregel gilt, dass eine erbsengroße Menge Gesichtscreme in der Regel ausreicht, um das Gesicht und den Hals zu bedecken. Passen Sie die Menge je nach Bedarf und Produktanweisung an.
Fehler 3: Creme in falscher Reihenfolge auftragen
Die Reihenfolge der Anwendung Ihrer Hautpflegeprodukte ist entscheidend für ihre Wirksamkeit. Eine Gesichtscreme, die auf andere Produkte aufgetragen wird, ohne dass diese vollständig eingezogen sind, kann deren Absorption beeinträchtigen.
So vermeiden Sie ihn: Wenden Sie Hautpflegeprodukte immer in der richtigen Reihenfolge an – beginnend mit den leichtesten Formulierungen bis hin zu den reichhaltigsten. Lassen Sie jedes Produkt vollständig einziehen, bevor Sie das nächste auftragen.
Fehler 4: Die Creme nicht richtig einmassieren
Ein schnelles Auftragen der Creme, ohne sie richtig einzumassieren, kann dazu führen, dass die Wirkstoffe nicht optimal von der Haut aufgenommen werden. Zudem kann eine sanfte Massage die Durchblutung fördern und die Hautgesundheit verbessern.
So vermeiden Sie ihn: Nehmen Sie sich die Zeit, die Gesichtscreme mit sanften, aufwärts gerichteten Bewegungen einzumassieren. Vermeiden Sie dabei starkes Reiben, besonders im Bereich der empfindlichen Augenpartie.
Fehler 5: Die Hals- und Dekolletéregion ignorieren
Die Hautpflege sollte nicht am Kinn enden. Der Hals und das Dekolleté sind ebenso dem Alterungsprozess unterworfen und sollten in Ihre tägliche Routine einbezogen werden.
So vermeiden Sie ihn: Erweitern Sie die Anwendung Ihrer Gesichtscreme auf Hals und Dekolleté, um auch diese Bereiche mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu schützen.
Fehler 6: Ungenügende Reinigung vor der Anwendung
Die Anwendung einer Gesichtscreme auf unreiner Haut kann die Poren verstopfen und zu Unreinheiten führen. Eine gründliche Reinigung ist essentiell, um die Haut auf die Aufnahme der Pflegestoffe vorzubereiten.
So vermeiden Sie ihn: Reinigen Sie Ihr Gesicht immer gründlich, bevor Sie Ihre Gesichtscreme auftragen. Ein sauberes Gesicht erhöht die Wirksamkeit der Pflegeprodukte.