Das Frauenkondom (Femidom) weist einen Pearl-Index von 5-21 auf. Als Schutz vor Aids oder anderen Geschlechtskrankheiten ist das Frauenkondom sehr sinnvoll.
Sowohl das Kondom für den Mann als auch das Frauenkondom erfüllen zwei Aufgaben. Neben der Tatsache, dass sie ungewollte Schwangerschaften verhüten können, bieten sie auch einen Schutz vor Aids sowie anderen sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten. Sowohl vor Aids, Syphilis als auch vor Gonorrhö und Hepatitis kann ein Frauenkondom schützen.
Vorteile eines Frauenkondoms
Vorteilhaft ist für die Frau, dass sie bei der Verwendung eines Frauenkondoms einen großen Teil Selbstbestimmung hat und nicht darauf angewiesen ist, dass der Sexpartner der Verwendung von Kondomen zustimmt. Sie selbst kann die Nutzung des Kondoms und damit ihren Schutz eigenständig bestimmen.
Das Frauenkondom besteht aus einem weichen Material, das eine schlauchartige Ausformung hat. Gearbeitet ist das Frauenkondom aus einem transparenten Polyurethan oder aber aus Latex.
Wie wendet man das Frauenkondom an?
Das Frauenkondom wird vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt und kleidet diese wie eine zweite Haut aus. So kann das Frauenkondom eine wirksame Barriere zwischen der Vagina und dem Penis bilden.
Sehr angenehm im Gegensatz zum Kondom für den Mann ist, dass das Frauenkondom bis zu acht Stunden in der Vagina verbleiben kann. Spüren kann man das Kondom nicht. Sowohl die Spontanität als auch die Flexibilität bleiben mit dem Frauenkondom komplett erhalten.
Wie funktioniert das Frauenkondom aus Polyurethan?
Das Frauenkondom hat eine Länge von 17 Zentimetern und ist aus Polyurethan gefertigt. Sowohl am offenen als auch am geschlossenen Ende verfügt das Kondom über einen Ring, der sehr flexibel ist. Der Ring am geschlossenen Ende des Kondoms hat die Funktion, das Kondom mit dem Finger innerhalb der Vagina richtig zu platzieren. Durch den Ring gleitet das Kondom fast von allein hinter dem Schambein an den richtigen Platz und verbleibt auch fest in der Vagina. Der andere weiche Ring, der an der offenen Seite des Kondoms zu finden ist, bleibt während des Geschlechtsverkehrs außerhalb der Vagina, um dort die Scheidenöffnung und die Schamlippen zu bedecken.
Beschichtet ist das Frauenkondom aus Polyurethan mit einem Gleitmittel, das allerdings keine verhütende Wirkung hat. Durch das Gleitmittel sollen nur das Einführen des Kondoms sowie der Geschlechtsverkehr erleichtert werden. Beim Kondom aus Polyurethan darf sowohl fetthaltiges als auch Gleitmittel auf Wasserbasis zusätzlich verwendet werden, ohne dass die Oberfläche des Kondoms hierdurch porös wird.
Das Frauenkondom aus Polyurethan kann beim Geschlechtsverkehr ein knisterndes Geräusch verursachen. Dieses Geräusch lässt sich dadurch vermeiden, dass Gleitmittel verwendet werden.
Wie funktioniert das Frauenkondom aus Latex?
Ist das Frauenkondom aus Latex gefertigt, dann befindet sich am geschlossenen Ende ein kleiner Schwamm, der vor dem Muttermund platziert wird. Dieser Schwamm erleichtert das Platzieren des Kondoms und liefert zudem Stabilität für das Kondom während des Geschlechtsverkehrs. Zudem verfügt das Frauenkondom aus Latex an seiner geöffneten Seite über einen Ring, der die Form eines „V“ aufweist. Die gebogene Seite soll während des Platzierens zum Damm gerichtet sein, nur dann hat das Kondom die richtige Passform.
Vor dem Geschlechtsverkehr kann das Frauenkondom bis zu acht Stunden innerhalb der Vagina verbleiben. Wichtig beim Latexkondom ist, dass die V-förmige Ausformung auch wirklich auf den Damm gerichtet ist, um perfekte Passform zu erzielen. Der geöffnete Ring des Frauenkondoms sollte auf den Schamlippen flächig und sichtbar aufliegen und diese abdecken, um sicheren Schutz zu gewährleisten.
Das Frauenkondom aus Latex wiederum darf nur mit wasserbasierenden Gleitmitteln angewandt werden, weil sonst die Oberflächenstruktur des Kondoms angegriffen und damit porös wird. Ein poröses Kondom allerdings bietet weder vor Schwangerschaft noch vor Infektionskrankheiten ausreichenden Schutz.
Zu beachten ist beim Geschlechtsverkehr, dass das Kondom am äußeren Ring festgehalten werden muss, wenn der Penis eingeführt wird. Nur so ist sichergestellt, dass das Kondom nicht verrutscht oder dass der Penis seitlich am Kondom vorbei in die Vagina eindringt.
Wenn das Kondom entfernt werden soll, muss der äußere Ring zusammengedrückt und das Kondom einige Male um die eigene Achse gedreht werden. Nur so verbleibt das Sperma komplett im Kondom. Erst dann darf das Kondom vorsichtig aus der Vagina herausgezogen werden. Während das Frauenkondom vor dem Geschlechtsverkehr bis zu acht Stunden in der Vagina verbleiben darf, muss es nach dem Geschlechtsverkehr umgehend entfernt werden, damit Spermien nicht am Kondom vorbei in die Vagina gelangen können.
Natürlich sind Frauenkondome für den einmaligen Gebrauch gedacht und sollten danach entsorgt werden.
Wie Sie ein Frauenkodom richtig anwenden, hier noch mal im Videotrailer.
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