Bei der Pille handelt es sich um ein Verhütungsmittel, dass sehr häufig angewendet wird und dass durch Einnahme von Hormonen eine Schwangerschaft verhindert. Rund 50 Prozent aller Frauen in Deutschland vertrauen bei der Verhütung auf die Pille.
Bei der Pille (Antibabypille) handelt es sich um ein sehr sicheres Verhütungsmittel, das einen so genannten Pearl-Index von 0,1-0,9 % aufweist.
Inhaltsverzeichnis
Zur Geschichte der Pille
Erstmalig wurde die Pille im Jahr 1961 zugelassen. Seither haben sich bei der Pille große Entwicklungen gezeigt und es gibt viele verschiedene Präparate mit unterschiedlicher Zusammensetzung und auch unterschiedlichen Anwendungsmethoden. Das Ziel der Einführung der Pille Ende 1960er Jahre lag darin, ein Symbol für einen gesellschaftlichen Wandel zu schaffen, der für die Frauen sexuelle Freiheit mit sich brachte.
Die Wirkung der Pille
Die Pille bewirkt mit den in ihr enthaltenen Hormonen, dass bei der Frau kein Eisprung stattfindet. In der Regel wird dieser Effekt durch eine gezielte Mischung von Östrogenen und Gestagenen in der Pille erzeugt. Findet kein Eisprung statt, kann auch keine Eizelle befruchtet werden – eine Schwangerschaft kann somit nicht stattfinden. In der Praxis täuscht die Pille dem Körper eine Schwangerschaft vor. Somit ist der Körper nicht mehr bestrebt, eine Eizelle heranreifen zu lassen und zu bewirken, dass diese sich in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.
Nachteilig bei der Pille ist, dass sie keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten liefert. Bei einem neuen oder häufig wechselnden Geschlechtspartner sollte deshalb ergänzend zur Pille das Kondom benutzt werden.
Die Einphasenpille
Bei der Einphasenpille handelt es sich um ein Verhütungsmittel, indem eine festgelegte Kombination von Östrogenen und Gestagenen enthalten ist, die über den gesamten Einnahmezeitraum der Pille eine konstante Zusammensetzung haben. Das heißt, dass die erste einzunehmende Pille aus dem Blister genau die gleiche Zusammensetzung hat wie die letzte Pille aus dem Paket. In der Zusammensetzung der Hormone ist diese Pille aber nicht an den normalen hormonellen Ablauf innerhalb des weiblichen Körpers gebunden.
Insgesamt liegt der Pearl-Index dieser Pille bei 0,2-0,5 %, was diese Verhütungsmethode sehr sicher macht. Wird diese Pille sogar täglich exakt zur gleichen Zeit eingenommen und wird auch ansonsten kein Fehler bei der Anwendung gemacht, kann der Pearl-Index sogar auf fast 0 gesenkt werden.
Die Mikropille
Bei der Mikropille sind auch alle Pillen des Blisters mit der gleichen Hormonzusammensetzung ausgestattet. Der Östrogenanteil in dieser Pille ist allerdings weitaus niedriger als bei andern Pillenpräparaten.
Bei der Mikropille liegt der Pearl-Index bei 0,2-0,5 %, was diese Methode sehr sicher werden lässt. Wird diese Pille regelmäßig exakt zur gleichen Zeit genommen und auch sonst kein Fehler bei der Anwendung gemacht, lässt sich der Pearl-Index hier auf nahezu 0 senken.
Die Zweiphasenpille
Bei der Zweiphasenpille handelt es sich um ein so genanntes Sequenzpräparat. Dies begründet sich darin, dass in der Pille in der ersten Woche Östrogene enthalten sind, in den nachfolgenden zwei Wochen dagegen Östrogene und Gestagene zusammen. Durch diese Kombination wird die natürliche Schwankung des Hormonspiegels im weiblichen Körper nachempfunden.
Der Pearl-Index dieser Pille liegt bei 0,2-0,7 %. Die Verhütung mit der Zweiphasenpille ist somit sehr sicher. Diese Sicherheit kann dadurch erhöht werden, dass die Pille täglich exakt zur gleichen Zeit eingenommen wird. So kann sich der Pearl-Index auf fast 0 senken lassen.
Zwei- und Dreistrufenpillen
Im Vergleich zu den Zweistufenpillen gehen die Dreistufenpillen noch intensiver auf die Hormonschwankungen im weiblichen Körper ein.
In der Sicherheit sind Zwei- und Dreistufenpräparate allerdings gleichwertig. Sie weisen einen Pearl-Index von 0,2 bis 0,5 % auf und gelten damit als sichere Verhütungsmethode. Wird die Pille täglich exakt zur gleichen Zeit eingenommen und auch sonst kein Anwendungsfehler gemacht, lässt sich der Pearl-Index auf 0 senken.
Die Minipille
Die Minipille weist einen Pearl-Index von bis zu 3 % auf – sie gilt daher nicht als sicherste Verhütungsmethode im Rahmen der hormonellen Verhütung.
Bei der Minipille handelt es sich um ein Einfachpräparat und nicht um ein Kombinationspräparat. Hintergrund ist, dass in der Minipille nur das Hormon Gestagen enthalten ist – und dies auch nur in sehr geringer Konzentration. Vorteilhaft bei der Minipille ist, dass sie in das körpereigene Hormonsystem kaum eingreift.
Die Minipille als herkömmliches Präparat verhindert keinen Eisprung. Die Verhütungswirkung ergibt sich daraus, dass sowohl die Gebärmutterschleimhaut als auch der Schleim innerhalb des Gebärmutterhalses verändert wird. Dadurch ist es den Spermien nicht mehr möglich in die Gebärmutter einzudringen. Zudem kann sich ein möglicherweise doch befruchtetes Ei in der Gebärmutter durch die veränderte Struktur der Gebärmutterschleimhaut nicht einnisten. Die Verhütung erfolgt hier also ausschließlich durch die Veränderung des Schleimes des Gebärmutterhalses.
Ein großer Unterschied liegt bei dieser Pille zu anderen Kombinationspräparaten darin, dass der Eisprung auch weiterhin jeden Monat stattfindet. Genau das ist aber im Hinblick auf die Verhütung ein Risiko, denn wenn die Pille nicht korrekt angenommen wird, kann jederzeit eine Schwangerschaft stattfinden. Daher ist der Pearl-Index mit 3 auch höher als bei anderen Pillen. Wird die Pille allerdings regelmäßig und exakt zur gleichen Zeit eingenommen, kann der Pearl-Index auf bis zu 0,8 % gesenkt werden.
Die Sicherheit bei der Verhütung mit der Minipille basiert also auf einer exakten Einnahme des Präparates, was diese Verhütungsmethode dann doch zu einer relativ sicheren Methode macht.
Die östrogenfreie Pille
In der östrogenfreien Pille ist nur das Hormon Gestagen enthalten, dies allerdings in anderer Form, nämlich durch Desogestrel. Durch das Hormon in der Pille wird die Ausschüttung des Hormons Gonadotropin verhindert, das für den Eisprung verantwortlich ist. Mit der östrogenfreien Pille wird also ein Eisprung komplett verhindert. In der Zuverlässigkeit ist die östrogenfreie Pille eine sehr gute Lösung, denn die Sicherheit ist so hoch wie bei Kombinationpräparaten, die Verträglichkeit so groß wie bei der Minipille.
Die östrogenfreie Pille hat ein so genanntes Dreifachwirkprinzip. Der Schleim im Gebärmutterhals wird verändert, was die Befruchtung der Eizelle erschwert. Zudem wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verändert, damit keine Einnistung der Eizelle erfolgen kann. Weiterhin wird durch die östrogenfreie Pille der Eisprung zuverlässig unterbunden.
Durch einen Pearl-Index von 0,1-0,4 % wird die östrogenfreie Pille als sehr sichere und verträgliche Verhütungsmethode betrachtet. Wird die Einnahme der Pille einmal versehentlich ausgelassen, kann innerhalb von 12 Stunden eine Pille nachträglich eingenommen werden. Danach einfach im alten Rhythmus die Einnahme fortführen, ohne dass die empfängnisverhütende Wirkung reduziert wird.
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