Das Hormonimplantat hat einen Pearl-Index von 0-0,08%, gilt damit als sehr sichere Verhütungsmethode. Langzeitstudien mit 2.500 Frauen ergaben innerhalb des Studienzeitraums keine Schwangerschaft, was diese Methode zur sichersten Variante der Empfängnisverhütung macht.
Wie wird das Hormonimplantat eingesetzt?
Das Hormonimplantat wird als Kunststoffstäbchen in den oberen Innenarm der Frau implantiert. Mit einer Länge von vier Zentimetern und sehr dünnem Umfang ist das Stäbchen unter der Haut nur leicht tastbar. Seine Wirkung zeigt das Hormonimplantat durch den Wirkstoff Etonogestrel, bei dem es sich um ein Gelbkörperhormon handelt, also ein Gestagen. Diese Hormone werden auch schon seit längerer Zeit bei der Pille genutzt.
Die Implantation des Stäbchens erfolgt bei lokaler Anästhesie in einem kleinen und sehr kurzen Eingriff. Damit sich nach der Implantation kein Beginn ergibt, wird zusätzlich zum Wundpflaster für einen Tag ein Druckverband angelegt. So einfach wie die Implantation ist auch die Entfernung des Stäbchens.
Wie funktioniert das Hormonimplantat?
Nachdem das Stäbchen implantiert ist, wird der Wirkstoff aus dem Kunststoff in sehr geringer Dosierung in den Organismus abgegeben. Die verhütende Wirkung des Implantats ergibt sich daraus, dass der Eisprung verhindert wird und zudem auch der Schleim des Gebärmutterhalses so verändert wird, dass die Spermien nicht mehr zur Eizelle vordringen können.
Ab wann tritt die Empfängnisverhütung ein?
Wichtig für die Wirksamkeit der Empfängnisverhütung ist der richtige Zeitpunkt für das Einsetzen des Stäbchens. Wurde vorher keine hormonelle Verhütung genutzt, erfolgt das Einsetzen innerhalb des ersten bis fünften Tages der Monatsblutung. Dieser Zeitpunkt wird auch dann benutzt, wenn zur Verhütung vorher die Kupferspirale angewandt wurde. Erfolgte vor der Nutzung des Stäbchens als Verhütungsmethode die Einnahme der Pille, muss das Einsetzen des Stäbchens direkt am Folgetag nach der Einnahme der letzten Pille erfolgen.
Bei korrektem Einsatz des Stäbchens ist bereits vom ersten Tag an eine hohe Sicherheit der Verhütung gegeben. Diese Sicherheit bleibt für drei Jahre erhalten. Die Dauer der Wirksamkeit wird allerdings durch das Körpergewicht beeinflusst. Generell kann man sagen, dass die Wirksamkeit durch Übergewicht reduziert wird. Auch nach drei Jahren stoppt die Wirksamkeit dieser Verhütungsmethode nicht abrupt, sie reduziert sich aber kontinuierlich. Für eine sichere Verhütung sollte das Stäbchen also spätestens nach drei Jahren ausgetauscht werden oder es sollte nach dieser Zeit zusätzlich eine andere Verhütungsmethode angewandt werden.
Welche Nebenwirkungen hat das Hormonimplantat?
Diese Verhütungsmethode hat ähnliche Nebenwirkungen wie die der Pille. Ein Ausbleiben der Periode oder Schmierblutungen sowie Veränderungen in der Blutung können auftreten. Einige Frauen haben auch bei dieser Verhütungsmethode eine Gewichtszunahme zu verzeichnen, die auch bei einer Pilleneinnahme auftreten kann. Ganz im Gegensatz zur Pille wurde bei dieser Verhütungsmethode allerdings keine erhöhte Thrombosegefahr verzeichnet.
Vorteilhaft bei dieser Verhütungsmethode ist, dass bereits einige Tage nach dem Entfernen des Implantates eine Schwangerschaft möglich ist.
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