Die Dreimonatsspritze hat einen Pearl-Index von 0,3-0,88% aufzuweisen, gilt daher als sehr sichere Verhütungsmethode.
Bei der Dreimonatsspritze (Depotspritze) wird im Abstand von drei Monaten ein hoch dosiertes Gestagen in einen Körpermuskel im Gesäß oder Oberarm injiziert. Durch die Dreimonatsspritze wird der Eisprung in den ersten vier bis etwa acht Wochen unterbunden. Trotzdem hat die Depotspritze für drei Monate Wirksamkeit, da sie zusätzlich den Aufbau von Gebärmutterschleimhaut unterbindet und darüber hinaus eine Veränderung des Schleims sich im Gebärmutterhals bewirkt, was dann für die Spermien eine unüberwindbare Hürde darstellt.
Nebenwirkungen der Dreimonatsspritze
Leider ist die Dreimonatsspritze häufig mit Nebenwirkungen behaftet, die in
- Depressionen
- Kopfschmerzen
- einer reduzierten sexuellen Lust
- Akne
- Gewichtszunahme
- sowie Haarausfall
gegeben sind. Zudem sind nicht selten Dauerschmierblutungen oder unregelmäßig stattfindende Schmierblutungen zu verzeichnen. Insgesamt klagen rund 80 Prozent aller Frauen, die diese Verhütungsmethoden nutzen, über eines der genannten oder auch mehrere Probleme. Auch wenn eine Gewöhnung des Körpers eintritt, also nach etwa 12 Monaten, haben noch immer rund 50 Prozent der Frauen, die diese Verhütungsmethode verwenden, Probleme mit Gesundheit oder Wohlbefinden. Sehr häufig werden diese unangenehmen Symptome dann auch letztlich der Grund, warum diese Verhütungsmethode nicht mehr genutzt wird. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass nach der fünften oder sechsten Spritze die Regel dann komplett ausbleibt. Da auch nach dem Absätzen der Spritze der Zyklus nur sehr schleppend wieder in Gang kommt, besteht hier ein weiteres Problem.
Für wen ist die Dreimonatsspritze geeignet?
Die Genannten Problematiken bewirken, dass diese Verhütungsmethode nur für Frauen empfehlenswert ist, die ihre Familienplanung bereits abgeschlossen haben. Hat eine Frau noch einen Kinderwunsch, kann sich die Umsetzung nach Absetzen dieser Verhütungsmethode als sehr langwierig und schwierig erweisen, denn der Eisprung muss sich erst langfristig wieder einpendeln. Weiterhin ist diese Verhütungsmethode auch für Frauen empfehlenswert, die eine zuverlässige Pilleneinnahme – beispielsweise wegen Wechselschicht – nicht gewährleisten können.
Trotz starker Nebenwirkungen gilt diese Verhütungsmethode aufgrund ihres Pearl-Index von 0,3-0,88% als sehr sicher.
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