Es beginnt häufig im Alter zwischen 30 und 50 Jahren: das erste Zeichen von Rosazea ist oft häufiges oder übermäßiges Erröten. Später kommen Knötchen und Pusteln dazu, typischerweise auf Stirn, Wangen, Nase oder Kinn. Gerade in diesem Stadium wird die Krankheit oft mit Akne verwechselt, mit der sie aber gar nichts zu tun hat (Unsere Empfehlung: der Ratgeber Akne und Pickel einfach loswerden). Daher ist es wichtig, vom Hautarzt eine Diagnose einholen zu lassen, zumal unterschiedliche Hautprobleme verschiedene Behandlungsmethoden fordern.
Heilen kann man Rosazea schließlich leider nicht, was daran liegt, dass man noch gar nicht genau versteht, wie die Krankheit überhaupt entsteht. Genau deshalb ist es um so wichtiger die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Symptome der Rosazea zu mildern und damit auch eventuelle Schmerzen zu lindern.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie entsteht die Krankheit überhaupt?
- 2 Behandlungsmaßnahmen bei Rosazea
- 2.1 ➤ Maßnahme Nr. 1 – kein scharfes Essen:
- 2.2 ➤ Maßnahme Nr. 2 – Hitze vermeiden:
- 2.3 ➤ Maßnahme Nr. 3 – Sonne meiden:
- 2.4 ➤ Maßnahme Nr. 4 – Kälte anwenden:
- 2.5 ➤ Maßnahme Nr. 5 – milde Hautpflegeprodukte nutzen:
- 2.6 ➤ Maßnahme Nr. 6 – kein Alkohol trinken:
- 2.7 ➤ Maßnahme Nr. 7 – Medikamente mit Metronizadol & Azelainsäure nutzen:
- 2.8 ➤ Maßnahme Nr. 8 – Lasertherapie:
- 2.9 ➤ Maßnahme Nr. 9 – Hauttagebuch führen:
Wie entsteht die Krankheit überhaupt?
Auch wenn Ärzte die Krankheit noch nicht richtig verstehen, sicher ist, dass es zu einer Erweiterung der feinen Blutgefäße in der Gesichtshaut kommt. Das ruft die typischen Rötungen hervor. Ärzte gehen davon aus, dass es sich bei Rosazea um eine Entzündung handelt, die durch eine übermäßige Immunreaktion hervorgerufen wird, ähnlich wie bei einer Allergie. Diese Immunreaktion könnte sich gegen die eigentlich harmlose Haarbalgmilbe richten, die auf der Gesichtshaut der meisten Menschen lebt. Vermutlich führt die Immunantwort zu einer Ausschüttung von Botenstoffen, die die Gefäße weiten und die entzündete Haut hervorrufen. In Folge der Entzündung werden vermehrt Bindegewebe und Talgdrüsen produziert: so entstehen die Knötchen und Pusteln.
Aber auch eine gestörte Regelung der Hauttemperatur durch das Gehirn wird von Forschern in Betracht gezogen. Ein Zusammenhang mit dem Magenbakterium Heliobacter pylori gilt dagegen mittlerweile als ausgeschlossen. Doch auch wenn bisher noch keine Heilung von Rosazea in Sicht ist, können Sie mit den richtigen Maßnahmen einiges tun, um die Symptome zu bekämpfen und zu lindern.
Falls Sie den Verdacht haben, an Rosazea zu leiden, können Sie hier einen Rosazea-Schnelltest machen.
Behandlungsmaßnahmen bei Rosazea
➤ Maßnahme Nr. 1 – kein scharfes Essen:
Wenn wir Scharfes essen, senden die Gesichtsnerven Signale aus, die zur Erweiterung der Gefäße führen. So kommt es zu den typischen Rosazea-Hautrötungen. Chili und Pfeffer sollten Sie also nicht mehr benutzen. Deswegen muss Kochen aber keinesfalls langweilig werden. Würzen Sie stattdessen zum Beispiel mit frischen oder tiefgekühlten Kräutern & diese entfalten ein viel stärkeres Aroma als getrocknete Kräuter. Auch Kümmel, Kreuzkümmel, Kurkuma und Curry sorgen für ein exotisches Flair in Ihren Gerichten.
➤ Maßnahme Nr. 2 – Hitze vermeiden:
Hitze hat einen ähnlichen Effekt wie scharfe Gewürze. Daher sollten Sie auch nicht zu heiß essen, eher kalt oder lauwarm. Hierfür bieten sich hervorragend Salate an. Lecker, lauwarm und äußerst gesund sind auch Gerichte, bei denen rohes Gemüse unter frisch gekochten Reis oder Couscous gemischt wird. Fügen Sie ganz nach Geschmack Schafskäse, Avocado, Kräuter und Nüsse hinzu.
Natürlich sollen Sie sich im Sommer nicht nur im kühlen Keller einsperren. Frische Luft und Bewegung überwiegen die Nachteile von hohen Außentemperaturen. Um die Rosazea im Zaum zu halten, sollten Sie sich & wenn möglich & langsam akklimatisieren. Statt also aus klimatisierten Innenräumen nach draußen in die Mittagshitze zu gehen und zu joggen, lieber langsam machen: Erstmal ein wenig draußen sitzen oder am besten schon morgens nach draußen gehen, um den langsamen Temperaturanstieg mitzumachen. Meiden Sie anstrengende Bewegung bei den heißesten Temperaturen und heben Sie sich Sport für den frühen Morgen oder den Abend auf. Denken Sie auch daran, nicht heiß sondern lauwarm zu duschen.
➤ Maßnahme Nr. 3 – Sonne meiden:
Als Rosazea-Betroffene/r müssen Sie auch ganz besonders mit der Sonnenstrahlung aufpassen. Diese ist fatal für Ihre Haut. Bei den betroffenen Hautarealen sollten Sie die Sonneneinwirkung daher gänzlich vermeiden, etwa indem Sie z.B. einen breitkrempigen Hut tragen. Auf jeden Fall sollten Sie auch eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (z.B. LSF 50) benutzen. Diese Maßnahme gilt keinesfalls nur für den Sommer & Menschen mit Rosazea müssen leider ganzjährig direkte Sonnenstrahlung vermeiden und Sonnencreme verwenden (Lesetipp: Sonnenschutz – So kommen Sie sicher durch den Sommer).
➤ Maßnahme Nr. 4 – Kälte anwenden:
Kälte ist eine gute Notfallmaßnahme, wenn es zu einem Rosazea-Schub kommt. Sie können beispielsweise Eiswürfel lutschen, ein kaltes Getränk zu sich nehmen oder sich ein kaltes Tuch auf das Gesicht legen.
➤ Maßnahme Nr. 5 – milde Hautpflegeprodukte nutzen:
Nehmen Sie zum Waschen des Gesichts eine milde und pH-neutrale Seife. Einmal täglich können Sie die Haut mit einer milden Creme pflegen. Hier bieten sich hautschonende Lotionen speziell für Rosazea an, die Hautrötungen zurückgehen lassen, wie z.B. die Produkte von Gladskin.
Wichtig dabei: Auch beim Waschen des Gesichts sollten Sie am besten kaltes Wasser benutzen. Beim Abtrocknen der betroffenen Bereiche sollten Sie dann nur vorsichtig mit dem Handtuch tupfen und nicht reiben, um die Haut nicht weiter zu reizen.
➤ Maßnahme Nr. 6 – kein Alkohol trinken:
Alkohol weitet die Gefäße, daher sollten Sie am besten gar keine alkoholischen Getränke zu sich nehmen. Stattdessen können Sie auf leckere alkoholfreie Cocktails ausweichen.
➤ Maßnahme Nr. 7 – Medikamente mit Metronizadol & Azelainsäure nutzen:
Rosazea kann auch medikamentös behandelt werden. Dabei kommen vor allem Gele oder Cremes mit den entzündungshemmenden Wirkstoffen Metronizadol und Azelainsäure zum Einsatz. In schlimmen Fällen ist auch die orale Einnahme eines niedrig dosierten Antibiotikums oder von Retinoiden, einer Vorstufe von Vitamin A möglich. Ihr Hautarzt berät Sie darüber, welches Mittel in Ihrem Fall geeignet ist.
➤ Maßnahme Nr. 8 – Lasertherapie:
Mittels einer Lasertherapie können Gefäßerweiterungen und Rötungen gemindert werden. Auch Knötchen oder Knollen, die sich in schlimmen Fällen bilden können, kann der Laser entfernen. Allerdings können nach der Behandlung Narben oder Flecken zurückbleiben.
➤ Maßnahme Nr. 9 – Hauttagebuch führen:
Zu allen bisher genannten Auslösern kommen manchmal noch individuelle Empfindlichkeiten hinzu, sei es durch bestimmte Lebensmittel, Stress oder Stoffe, die von außen an die Haut gelangen. Typische Kandidaten bei den Inhaltsstoffen sind Menthol und Kampfer. Um solche Schwachpunkte zu erkennen, lohnt es sich, eine Art Rosazea-Tagebuch zu führen. In einer Datei oder einem Papierheft können Sie für jeden Tag Essen, Trinken, aufgetragene Produkte (Cremes, Make-Up, etc.) und die Schwere Ihrer Symptome eintragen. So stoßen Sie schnell auf Muster, wenn Sie etwas Bestimmtes nicht vertragen.