Unter Karies versteht der Volksmund auch die Zahnfäule. Hierbei handelt es sich um eine Zerstörung der harten Zahnsubstanzen, wobei der Zahn, der aus unterschiedlichen Schichten besteht, in mehr oder weniger vielen Schichten von Karies betroffen sein kann. Der Zahnarzt unterscheidet daher in unterschiedliche Stadien von Karies.
Inhaltsverzeichnis
Stadien von Karies
Die Initialkaries
Bei der so genannten Initialkaries spricht man von einer Karies, die sich im Anfangsstadium befindet. Hier lässt sich die Karies durch eine leichte Weißverfärbung des Zahnes erkennen. Betroffen ist bei dieser Art von Karies der äußere Bereich des Zahnschmelzes. Wer in diesem Stadium dem Zahn besonders intensive Pflege widmet, kann das Fortschreiten der Zahnfäule im Regelfall noch verhindern.
Die Dentinkaries oder Zahnhalskaries
Bei dieser Karies sind vor allen Dingen die freiliegenden Zahnhälse von der Fäule betroffen. Die Anzeichen dieser Kariesform sind die typischen kleinen und leicht gelblichen Flecken, die sich auf dem Zahnhals zeigen. Wenn mehr als zwei Drittel der Zahnsubstanz von dieser Karies betroffen sind, spricht der Mediziner von einer Karies profunda, womit eine tiefe Zahnfäule gemeint ist.
Ist die tiefe Zahnfäule erreicht, lässt sich im Zahn ein schwarzes Loch erkennen und der Patient hat schon mehr oder weniger intensive Zähne. Ist der Zahn soweit verfallen, kann nur noch eine umfassende Sanierung des betroffenen Zahnes durch den Zahnarzt einen Erhalt des Zahns bewirken.
Ist die Karies bereits in das Dentin des Zahns vorgedrungen, wird von einer so genannten Caries penetrans gesprochen. Hier ist die durchdringende Zahnfäule gemeint. Oft hat in diesem Stadium das Loch bereits die Zahnhöhle erreicht, in der sich der Nerv befindet. Spätestens ab diesem Stadium muss mit einem Zahnverlust durch Ausfallen des Zahnes gerechnet werden.
Ursachen von Karies
Viele Faktoren spielen mit, wenn die Zähne von Karies betroffen sind. Auch wenn mangelnde Zahnpflege und eine falsche Ernährung die Hauptverursacher von Karies sind, so hat auch die Anfälligkeit des Zahnes für Karies generell sowie der Faktor Zeit einen großen Einfluss auf den Befall der Zähne mit Karies.
Die Löcher, die sich in den Zähnen bilden entstehen durch eine Säure, die Bakterien namens Streptokokkus mutans produzieren. Die Säure als Ausscheidung der Bakterien bewirkt, dass Calciumphosphat sowie andere Mineralien aus dem Zahnschmelz herausgelöst werden und der Zahn in der Folge der Demineralisierung letztlich brüchig wird.
Kohlenhydrate in der Ernährung stellen einen besonders guten Nährboden für die Bakterien dar. Hier sind es nicht nur die Süßigkeiten, die schon bei Kindern als Zahnzerstörer angeprangert werden. Auch Nudeln und Kartoffeln und auch Brot liefern den Bakterien die wichtigen Kohlenhydrate, aus denen die Bakterien die unlöslichen Verbindungen produzieren, die sich letztlich als Plaque auf den Zähnen ablagern. Genau diese Plaque ist es, die die Basis für Karies und Parodontose bildet. Gerade Zähne, die viele Rillen und Vertiefungen aufweisen, bieten den Bakterien einen besonders guten Nährboden, auf dem die Vermehrung schnell voranschreiten kann.
Karies Symptome
Die Symptome, die die Karieserkrankung der Zähne stellen, sind vom Stadium der Erkrankung der Zähne abhängig. Innerhalb der Initialkaries spürt der Betroffene keinerlei Schmerzen und nur die optisch erkennbaren so genannten “White Spots”, also die weißen Flecken, zeigen einen Befall der Zähne mit Kariesbakterien an.
Die Initialkaries ist schon durch ein dunkles Loch im Zahn zu erkennen. In diesem Stadium der Karies ist oftmals ein dumpfes Pochen im Zahn zu verspüren oder aber ein schnell einschießender Schmerz. Der Schmerz ist besonders deutlich, wenn kalte oder heiße Nahrungsmittel mit dem betroffenen Zahn in Berührung kommen.
Ist die Karies in die Zahnhöhle vorgedrungen und hat die so genannte Caries penetrans hervorgerufen, steigert sich der Schmerz im Zahn beständig. Ist die Karies bis zum Nerv vorgedrungen, zerstört sie diesen und die Schmerzen hören auf. Das Risiko für den Betroffenen wird aber trotz nun ausbleibender Schmerzen nicht geringer, denn wenn in diesem Stadium Kariesbakterien in das Blut gelangen, kann es zu einer gefährlichen Blutvergiftung kommen.
Diagnose Karies
Die Diagnose der Karies kann durch die optischen Kontrollen der Zähne erfolgen als auch durch die Zuhilfenahme von entsprechenden medizinischen Hilfsmitteln. Im fortgeschrittenen Stadium ist die Karies durch die dunklen Stellen auf den Zähnen deutlich erkennbar und auch Verfärbungen an den Zähnen weisen auf einen Befall mit Kariesbakterien hin.
Im Anfangsstadium hingegen ist die Karies für den Zahnmediziner nur schwer oder visuell überhaupt nicht erkennbar. Hier bedarf es anderer Hilfsmittel, um den Kariesbefall nachzuweisen.
Klinische Untersuchung
Die klinische Untersuchung der traditionellen Art wird mittels Spiegel und Sonde durchgeführt und der Zahnarzt prüft mit dieser Untersuchungsmethode die Härte der Oberfläche des Zahnes. Eine Diagnose von Karies ist durch dieses Verfahren aber nur bedingt möglich. Mit dieser Untersuchung wird eher Erkenntnis darüber erlangt, welche Veränderungen die Zahnschmelzoberfläche aufweist oder ob sie beim Abtasten bereits einbricht.
Radiologische Untersuchung
Mit der Radiologischen Untersuchung kann mittels Röntgenaufnahmen auch in Bereiche Einsicht genommen werden, die für das bloße Auge nicht erkennbar sind. So kann sich Karies in Zahnzwischenräumen nachweisen lassen und die Zwischenraumerkrankung mit Karies bereits im frühen Stadium erkannt und behandelt werden.
Laseroptische Untersuchung
Bei der so genannten Laseroptischen Untersuchung ist es dem Zahnarzt möglich, selbst kleinste Veränderungen am Zahn deutlich zu erkennen. Hierzu wird der Zahn mit Laserlicht einer speziellen Wellenlänge bestrahlt. Der Zahn fluoresziert und kariöse Stellen lassen sich durch eine andere Fluoreszierung als beim restlichen Zahn deutlich erkennen. So kann Karies mit diesem relativ neuen Untersuchungsverfahren auch bei Zähnen diagnostiziert werden, die äußerlich noch einen gesunden Eindruck vermitteln.
Karies Behandlung
Bei der Kariesbehandlung sind die Methoden sehr stark vom Fortschritt der Erkrankung abhängig. Wenn nur der Zahnschmelz von Karies betroffen ist, kann durch eine Mineralisierung der Zähne – hier insbesondere durch hohe Gaben von Fluorid – eine weitere Erkrankung verhindert werden.
Fluorid-Behandlung
Die Versorgung der Zähne mit Fluorid kann sowohl über die Nahrung als auch über spezielle Zahncremes und Zahnspülungen sowie über in der Regel verschreibungspflichtige Fluoridgels erfolgen. Durch das Fluorid wird gleichzeitig der Einbau von Mineralstoffen in den Zahnschmelz unterstützt und die Widerstandskraft des Zahnes so effektiv unterstützt. Auch die Ansiedlung der kariesverursachenden Bakterien auf der Zahnoberfläche wird durch die Versorgung des Zahnes mit Fluorid behindert.
Bohren und Füllungen
Ist der Zahn von der Dentinkaries betroffen, wird die betroffene Stelle – heute immer noch oft zum Schrecken der Patienten – mit dem Bohrer entfernt. Die klassische Methode ist dann, das Bohrloch mit einer Spezialfüllung zu verschließen. Hier kann Keramik, Gold oder auch eine Kunststofffüllung zum Einsatz kommen.
Wurzelbehandlung
Liegt eine Beschädigung des Nervs durch Karies vor, ist die Wurzelbehandlung erforderlich. Hierbei muss der Zahn bis zur Wurzel geöffnet und der Nerv entfernt werden. Mit dem Verlust des Zahnnervs empfindet der Zahn auch keinen Schmerz mehr. Ist der Erhalt des Zahnes nicht mehr möglich, wird in der klassischen Zahnbehandlung der Zahn nun entfernt. Die entstehende Lücke wird zeitnah mit einer Brücke oder einem Implantat verschlossen, um Verschiebungen im kompletten Gebiss zu vermeiden.
Karies Vorbeugung
Die beste Prävention gegen Karies ist noch immer die gründliche Reinigung der Zähne. Zähneputzen ist somit als Vorbeugung gegen Karies weiterhin die Lösung erster Klasse. Wichtig ist hier die Putztechnik, die ein Zahnarzt oder eine Kariespräventionsfachkraft in der Zahnarztpraxis gern erläutert. Zweimal am Tag drei Minuten Putzen ist die beste Vorbeugung vor Karies. Hier wird gezeigt, wie es richtig geht:
Die Zahnzwischenräume pflegen
Die Zahnzwischenräume kann die Zahnbürste nicht erreichen. Gerade deshalb bildet sich hier besonders häufig Karies. Wichtig ist es, die Zwischenräume mit Zahnseide gründlich zu reinigen und die Zwischenräume auch zweimal jährlich beim Zahnarzt gründlich kontrollieren zu lassen, um Karies im Anfangsstadium zu erkennen. Langwierige und teure Behandlungen und Schmerzen können so vermieden werden.
Wichtig: Beim kleinsten Loch im Zahn sollte sofort der Zahnarzt aufgesucht werden, damit ein umfassender Erhalt des Zahnes möglich ist!
Die richtige Zahnbürste
Wichtig für die gründliche Zahnpflege ist die richtige Zahnbürste. Hier ist die Kurzkopfbürste die beste Variante, denn mit ihr sind auch schwer zugängliche Backenzähne leicht erreichbar. Eine mittelharte Zahnbürste mit abgerundeten Kunststoffborsten, die mindestens alle drei Monate – besser monatlich – ersetzt wird, ist für die Zahnpflege ebenfalls sehr gut. Besser ist jedoch die elektrische Zahnbürste, da sie durch ihre schnellen Bewegungen eine gründliche Reinigung der Zähne bewirkt.
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Zahncreme – Oft unterschätzter Helfer
Die Zahnpasta spielt in der Zahnpflege eine wichtige Rolle, die oft unterschätzt wird. Sie ist nämlich nicht nur dafür gut, dass der Atem frisch riecht. Die richtige Zahncreme kann zudem die Neubildung von Karies deutlich verringern. Wird nach dem Zähneputzen die überschüssige Zahncreme nur ausgespuckt und nicht intensiv mit Wasser nachgespült, bleibt der vorsorgende Effekt des Fluorid länger erhalten.
Die professionelle Zahnreinigung
Auch die professionelle Zahnreinigung gewinnt steigende Bedeutung, ist doch ein Zusammenhang zwischen dieser Behandlungsform und vermindertem Kariesbefall zu erkennen. Hierbei wird harter Plaquebefall beseitigt und die Zahnoberfläche zudem so stark durch intensive Reinigung geglättet, dass die Neubildung von Plaque erschwert wird.
Kariesgel statt Bohrer
Wenn der Besuch beim Zahnarzt aus Angst vor dem Bohrer zum Grauen wird oder wenn aufgrund dieser Angst sogar der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt ausbleibt, können neue Behandlungsmethoden hier sehr hilfreich sein.
Mittels chemischer Behandlung der Karies ist es nämlich möglich, kariöse Stellen in den Zähnen aufzulösen und diese einfach auszuspülen. Da viele Menschen vor dem Zahnarzt Angst haben und besonders der Bohrer Angst und Schrecken verbreitet, wurde inzwischen an schmerzlosen und bohrerfreien Lösungen bei der Kariesbehandlung gearbeitet. Eine weitere Möglichkeit der Angstbekämpfung kann auch der Austausch mit ebenfalls Betroffenen sein. Dies kann anonym in einem Forum erfolgen, siehe z.B. auf zahn-online.de.
Das Kariesgel
Ein Kariesgel aus Schweden kann die Lösung sein, denn hier wird lediglich die kariöse Zahnsubstanz mittels chemischer Lösungen aufgeweicht. Die Methode ist sehr einfach und die Karies kann hier ohne Bohrer komplett entfernt werden. Nachteilig ist allerdings, dass diese Methode der Kariesentfernung nur dann möglich ist, wenn die Karies frei zugänglich ist.
Aber auch bei versteckten Defekten kann das Gel hilfreich sein, denn die Bohrarbeiten des Zahnarztes fallen sehr viel geringer aus. Ist die kariös befallene Stelle des Zahnes besonders groß, muss das Gel häufiger aufgetragen und mehrfach ausgespült werden. Durch diese Möglichkeit verlängert sich allerdings die Behandlung des kariösen Zahnes im Gegensatz zum Bohren – trotzdem ist die Methode gerade bei Angstpatienten und Kindern ideal. Die Füllung des Zahnes geschieht dann auf klassische Weise mit üblichen Füllmaterialien.
Die Kosten für die chemische Auflösung der Karies werden von Krankenkassen nicht getragen und hier sollten rund 25 Euro pro Zahn veranschlagt werden.
Die Laserbehandlung
Bei der Lasermethode wird das kariöse Zahngewebe mittels Laserstrahl entfernt. Allerdings ist ein kurzer Einsatz des Bohrers zur Öffnung des Zahnschmelzes erforderlich, denn diesen kann der Laser nicht gut durchdringen. Das erkrankte Gewebe kann nach der Öffnung des Zahnschmelzes dann leise und völlig schmerzfrei entfernt werden.
Die Kosten für die Laserbehandlung muss der Patient selbst tragen und diese liegen je nach zeitlichem Aufwand und Intensität des Kariesbefalls bei etwa 20 bis 100 Euro pro Zahn.
Eine Übersicht verschiedener Zahnärzte, welche Laserbehandlungen anbieten, finden Sie hier über Google.