Ungenügende Mundhygiene ist der Hauptgrund für Zahnkrankheiten und Entzündungen im Mund. Die Behandlung wird speziell auf den Einzelfall abgestimmt.
Spätestens wenn uns das Lächeln vergeht, weil die einstmals strahlend weißen Zähne plötzlich Makel aufweisen, ist es dringend an der Zeit zu handeln. Im schlimmsten Fall zwingen uns Zahnschmerzen, direkt die nächste Zahnarztpraxis aufzusuchen, aber auch ohne Wehwehchen sollten Veränderungen an den Zähnen und in der Mundhöhle ernst genommen und vor allem behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
Zahnbelag und Zahnstein
Hierbei handelt es sich zwar nicht um direkte Zahnerkrankungen, trotzdem sollten beide Komponenten genannt werden, weil sie bei Nichtbehandlung zu ernsthaften Zahnkrankheiten führen können.
Zahnbelag (Plaque) | Zahnstein (Konkremente) | |
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Bedeutung und Ursache | Mit schädlichen Bakterien angesiedelter Belag bzw. Film, der sich auf der Zahnoberfläche bildet. | Entsteht durch verhärteten, bakteriellen Zahnbelag, kann zu Zahnentzündungen führen. |
Behandlung | Gründliche und regelmäßige Mundhygiene durch richtiges Zähneputzen und die Benutzung einer Mundspülung. | Vorbeugend nach dem Zähneputzen eine Mundspülung benutzten. Hartnäckigen Zahnstein vom Zahnarzt entfernen lassen. |
➡️ Karies
Hauptursache für Karies (Zahnfäule) ist unzureichende Mundhygiene. Durch den Genuss von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln, entstehen Karies-Bakterien, die dem Zahnschmelz wichtige Mineralien entziehen. Werden die Zähne nicht gründlich gereinigt, entstehen Löcher im Zahn und über kurz oder lang auch die unangenehmen Zahnschmerzen.
Behandlung von Karies
Als erste „Rettungsmaßnahme“ werden die zerstörten Teile des Zahns entfernt. Das geschieht durch Wegbohren. Im Anschluss wird die entstandene Lücke mittels Füllung restauriert. Ist der Zahn bereits sehr stark geschädigt und eine Füllung reicht nicht mehr aus, wird der Aufbau mit einer Krone bzw. Teilkrone unterstützt.
Gut zu wissen
Nicht immer ist Karies mit Zahnschmerzen verbunden. Wer seine Zähne nur oberflächlich pflegt, bemerkt die Zahnfäule oft zu spät, zum Beispiel erst dann, wenn ein Zahn abgebrochen ist. Anders als nach einem Unfall, bei dem das abgebrochene Zahnstück oftmals wieder angeklebt werden kann, muss nach kariösem Zahnbruch ein Aufbau – wie oben beschrieben – erfolgen. In jedem Fall gilt: sofort zum Zahnarzt!
➡️ Parodontitis
Parodontitis, im Sprachgebrauch Parodontose, umfasst alle Erkrankungen bzw. Entzündungen rund um den Zahnhalteapparat. Dazu zählen Entzündungen des Knochens, des Zahnfleisches und der Wurzelhaut samt deren Haltefäden. Parodontitis kann durch nicht behandelte Karies ausgelöst werden, aber auch durch schlecht sitzende Prothesen oder andere Vorerkrankungen.
Behandlung von Parodontitis
Parodontitis wird je nach Ursache behandelt, sprich durch Wurzelbehandlung, oder das Aufbringen von Entzündungshemmern bei geschwollenem Zahnfleisch. Als Erstmaßnahme erfolgt meist die Entfernung bakterieller Beläge, die sich in den Zahnfleischtaschen abgesetzt haben. In jedem Fall muss der Zahnarzt aufgesucht werden, um zu verhindern, dass der betroffene Zahn sich lockert und ausfällt.
Zahnerkrankungen durch Parodontis
➡️ Pulpitis
Pulpitis ist die Entzündung des Zahnmarks (Pulpa), also des Inneren des Zahns, das umgangssprachlich als Zahnnerv bezeichnet wird. Verantwortlich für die Infektion ist auch hier Karies. Wird die Pulpitis nicht behandelt, kann es zur Entzündung der Wurzelspitze kommen.
Behandlung: Ist die Pulpitis noch nicht zu sehr fortgeschritten, kann eine Füllungsbehandlung erfolgen (siehe Kariesbehandlung). Bei ausgeprägter Pulpitis stirbt der Zahnnerv ab, dann hilft nur noch eine Wurzelbehandlung.
➡️ Gingivitis
Unter Gingivitis versteht man eine akute, aber auch chronische, Entzündung des Zahnfleisches. Ausgelöst wird die Entzündung oftmals durch Bakterien, die sich wiederum durch Plaque bilden. Die entzündete Stelle des Zahnfleisches ist gerötet, meist geschwollen und kann auch bluten.
Behandlung:
Gingivitis muss zahnärztlich behandelt werden, damit sich keine Parodontitis bildet. Der Dentist reinigt Zähne und Zahnzwischenräume und saugt Eiteransammlungen ab. Während des Behandlungszeitraums kann der Patient selbst mithelfen, die Gingivitis zu lindern. Gründliche Mundhygiene sind das A und O, außerdem sollten zucker- und säurehaltige Lebensmittel vermieden werden. Auch Mundspülungen mit Kamille können helfen, dass die Entzündung schnell abklingt.
➡️ Kieferzyste
Bei Zysten handelt es sich um mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume. Im Mundbereich kommen sogenannte Kiefernzysten vor, die sich vornehmlich am Kieferknochen bilden. Auslöser ist oft eine Entzündung der Zahnwurzel.
Behandlung: Für den Patienten sind Kiefernzysten meist schmerzlos. Damit die Zysten aber nicht wachsen, muss der Zahnarzt diese entfernen. Während der Behandlung wird auch der betroffene Zahn untersucht und direkt mitbehandelt.
➡️ Aphten
Aphten sind kleine Bläschen, die sich in der Mundhöhle bilden und umgangssprachlich als Schwämmchen bezeichnet werden. Besonders betroffen sind die Schleimhäute, das Zahnfleisch, die Zungenspitze und der Gaumen. Auch wenn die Aphten recht klein sind, sind sie für den Betroffenen oft unangenehm und schmerzhaft.
Behandlung: Aphten bilden sich meist von allein zurück. Zur Linderung der Beschwerden können Salben und Gele, die eine leicht betäubende Wirkung haben, aufgetragen werden. Auch keimtötende Mundspülungen beschleunigen den Heilungsprozess.