Der Faulbaum gehört zu den Kreuzdorngewächsen und wird auch Pulverholz oder Schusterholz genannt. Seinen Namen hat der Faulbaum durch den fauligen Geruch der Rinde.
Der Faulbaum wächst als Strauch und wird bis zu sechs Metern hoch. Die Laubblätter sind eiförmig und haben Seitennerven, die zur Blattspitze hin gebogen sind. Vermehrt wachsen die Blätter an den Enden der Zweige. Meist blüht der Faulbaum von Mai bis Juni und ist durch einen intensiven süßlichen Geruch gekennzeichnet. Je nach Windrichtung ist der angenehme Duft schon aus weiter Entfernung wahrnehmbar.
Der Faulbaum verfügt über Steinfrüchte, die erst grün, dann rot und anschließend blauschwarz sind. Da die Früchte eine stark giftige Wirkung haben, sind sie besonders für kleine Kinder sehr gefährlich.
Zu finden ist der Faulbaum in Europa, Sibirien und Vorder- bis Mittelasien und auch in einem Teilgebiet des westlichen Nordafrika in Marokko, Algerien und Tunesien. Eingebürgert wurde der Faulbaum im nordöstlichen Nordamerika. Bevorzugt wächst er auf saurem Lehm-Tonboden in offenen Wäldern und an Wasserläufen sowie in Mooren.
Die Einnahme der Beeren des Faulbaums kann zu Magen- und Darmbeschwerden führen. Jedoch enthält die Rinde die Wirkstoffe Anthron und Anthranol, die durch Erhitzen oder einjähriges Lagern zu Anthrachinonen oxidieren. Anschließend kann die Rinde als Tee zubereitet werden, der in Kombination mit anderen Pflanzen als Abführmittel oder gegen Blähungen wirkt.
Vor Operationen wird die Pflanze zur Darmentleerung verwendet ebenso bei Analfissuren. Die Darreichung erfolgt als Pulver oder als Tee, wobei nicht mehr als 20 bis 30mg täglich eingenommen werden sollten.
Von einem Dauergebrauch ist dabei dringend abzuraten. Die Rinde des Faulbaums bringt allerdings auch einige Nebenwirkungen mit sich, wie Darmverschluss, entzündliche Erkrankungen des Darmes und abdominale Schmerzen. Da toxikologische Untersuchungen bisher fehlen, sollte der Faulbaum nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden.