Der Keuschlamm wird heute eigentlich nur noch als Mönchspfeffer bezeichnet. Der Name Keuschlamm stammt aus dem Altertum in dem der bis zu 6 m hoch wachsende Strauch als Symbol für die Keuschheit stand. Man bezeichnete ihn auch als keusches Lamm, weshalb die Bezeichnung also nicht vom Schlamm abzuleiten ist.
Die Mönche nutzten die pfeffrigen Früchte damals, um die Enthaltsamkeit leichter ertragen zu können.
Der Strauch verfügt über lang gestielte Blätter, die fingerförmig geteilt und an der Unterseite behaart sind. Die ährenartigen Blütenstände sind mit herrlich duftenden blauen, in seltenen Fällen auch rosa gefärbten Blüten besetzt. Der Kelch umschließt die kugelige bis längliche Steinfrucht, die im getrockneten Zustand in der Medizin Verwendung findet.
Durch die enthaltenen fetten und ätherischen Öle, sowie die fettlöslichen Flavonoide sagt man dem Keuschlamm eine senkende Wirkung auf den Prolactinspiegel nach. Dieser soll unter anderem für das prämenstruelle Syndrom (PMS), also die Tage vor den Tagen, verantwortlich sein. PMS äußert sich häufig in Stimmungsschwankungen und Schmerzen in der Brust, Kopfschmerzen und übermäßiger Wasseransammlung. Beide Beschwerden sollen durch den Keuschlamm gelindert werden. Aber auch bei unregelmäßigen Zyklen, wie zu häufig oder zu selten auftretenden Monatsblutungen wird Keuschlamm verwendet.
Allerdings sollten Sie ihn nie einsetzen, ohne die Ursachen hierfür vorher durch den Arzt abzuklären. Gerade bei erstmalig auftretenden Unregelmäßigkeiten und in der Pubertät ist die Abklärung durch Ihren Arzt erforderlich. Auch während Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf den Einsatz von Keuschlamm verzichtet werden, da er u. U. die Milchproduktion hemmt.
Leiden Sie an hormonabhängigen Krankheiten wie Gebärmutter- oder Eierstockkrebs ist von der Verwendung ebenfalls abzuraten, da der Keuschlamm ja auch auf den Hormonspiegel des Körpers wirkt.
Ebenfalls bei der regelmäßigen Einnahme von Beruhigungs- und Betäubungsmitteln ist vor der Nutzung von Keuschlamm der Arzt zu befragen, da es hier evtl. zu Wechselwirkungen mit den angewendeten Medikamenten kommen kann.