Sie stehen vor der Wahl: FFP2, FFP3, mit oder ohne Ventil? Lesen Sie hier, welche Unterschiede es gibt und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
FFP-Masken sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken und gehören für viele Menschen zum täglichen Gebrauchsutensil dazu. Nach wie vor allerdings führen die Bezeichnungen oft zu Verwirrungen und Verwechslungen. Zeit also, Licht ins Dunkel der FFP-Maskenfamilie zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
FFP-Masken im Detail
Die Bezeichnung für FFP-Masken leitet sich vom englischen Begriff „filtering face piece“ ab und bedeutet so viel wie partikelfilternd. FFP-Masken besitzen also die Eigenschaft, bestimmte Partikel aus der Luft zu filtern. Dass können Rauch-, Staub- oder Feinstaubpartikel sein, genauso wie feinste Wasser- oder Öltröpfchen. Aus diesem Grund kommen FFP-Masken schon immer auf Baustellen zur Anwendung, da dort viele Arbeiten verrichtet werden, die Partikel freisetzen und so die Atemluft verunreinigen. Mit FFP-Masken sind die Bauarbeiter vor Partikeln in der Atemluft geschützt, wobei die Filterleistung der FFP-Masken recht unterschiedlich ausfällt.
» Typ FFP1
FFP1-Masken sind für leichte Filtertätigkeiten mit ungiftigen Stoffen auf Öl- und Wasserbasis gedacht. Sie schützen allerdings nicht vor karzinogenen oder radioaktiven Stoffen. Die Filterleistung liegt bei 80 %, das heißt, dass 80 % der Partikel aus der Luft gefiltert werden.
FFP1-Masken werden oft in der Lebensmittelindustrie verwendet, aber auch bei Bauarbeiten, bei denen es zur Staubentwicklung kommt.
» Typ FFP2
Dabei handelt es sich um die Masken, die uns derzeit allgegenwärtig begegnen. FFP2-Masken schützen gegen wasser- und ölhaltige gesundheitsschädliche Stoffe, Bakterien und Viren. Karzinogene und radioaktive Stoffe hingegen können sie nicht filtern. Die Filterleistung beträgt 94 %.
Haupteinsatzgebiet der FFP2-Masken ist das Baugewerbe, vor allem bei Arbeiten mit Kunststoffen, Glasfasern, Metallen und Holz.
Des Weiteren sind die FFP2-Masken der breiten Öffentlichkeit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie bekannt geworden, da sie einerseits vom Robert-Koch-Institut (RKI) zum Schutz empfohlen wurden. Andererseits aber auch verpflichtend sind, um bestimmte Läden und Freizeiteinrichtungen betreten zu können.
Ein Großteil der Masken wird aus Fernost importiert und leider geraten auch immer wieder Masken in den Handel, die keine Zertifizierung erhalten haben oder mit einer gefälschten Prüfnummer in den Umlauf gebracht werden. Um sicherzugehen, dass Ihre Maske den gesetzlichen Vorgaben entspricht, können Sie auf FFP2-Masken von deutschen Herstellern setzen, die meistens durch deutsche Prüfstellen zertifiziert worden sind.
» Typ FFP3
FFP3-Masken werden vom RKI ebenfalls zum Schutz vor Viren empfohlen. Ihre Filterleistung liegt bei 99 % und sie filtern neben herkömmlichen gesundheitsschädlichen Partikeln auch radioaktive und krebserzeugende Stoffe. Aus diesem Grund kommen sie überall dort zum Einsatz, wo mit Bakterien und Viren, aber auch mit Schwermetallen und giftigen oder radioaktiven Stoffen gearbeitet wird.
Weitere Merkmale von FFP-Masken
» Ventilfunktion
Alle FFP-Masken werden mit und ohne Ventil angeboten. Ventile befördern die ausgeatmete Luft über eine Membran nach draußen und schließen sich anschließend wieder. So ist sichergestellt, dass unerwünschte Stoffe beim Einatmen außen vor bleiben. Ventile verhindern einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau unter der Maske, erleichtern das Atmen und erhöhen so den Tragekomfort.
» Achtung: Eine Maske mit Ventil sorgt vor allem in beruflichen Belangen für eine Arbeitserleichterung. Als pandemiebekämpfende Maßnahme sind sie hingegen nicht geeignet.
» Kennzeichnung
Jede einzelne FFP-Maske muss gekennzeichnet sein. Aus der Kennzeichnung muss mindestens Folgendes hervorgehen:
- um welchen FFP-Typ es sich handelt,
- die jeweilige Zertifizierungsstelle, erkennbar am vierstelligen CE-Code,
- der Hersteller,
- die Artikelnummer und
- die entsprechende Euronorm (EN).
Tipp:
Wenn Sie sich aus Neugier oder bei Verdacht auf Fälschung erkunden wollen, welche Prüfstelle hinter der Zertifizierung steckt, werden Sie bei der Verbraucherzentrale fündig. Diese hat nicht zugelassene Prüfstellen aufgelistet.
Zusätzliche Kennzeichnungen geben Auskunft darüber, ob die Maske wiederverwendbar ist (R) oder zum Einmalgebrauch bestimmt ist (NR).
» Maskenform
FFP-Masken gibt es als Faltmasken und als Korbmasken. Korbmasken sind formstabil und kommen daher oft ohne Nasenbügel aus. Faltmasken wiederum haben den Vorteil, dass man sie problemlos zusammenfalten und so besser verstauen kann. Die Formstabilität wird hier mit einem Nasenbügel unterstützt.
Tipp:
Wer neben der Schutzfunktion viel Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild legt, sollte bei der Form der Faltmasken genauer hinschauen. So gibt es die klassische Faltmaske, deren Falz senkrecht verläuft. Nicht ganz so ansprechend sehen Faltmasken mit waagerechter Falz aus, erinnern sie doch entfernt an Entenschnäbel.
» Befestigung
Je nach Hersteller findet man Masken, die mittels Gummizug hinter den Ohren befestigt werden oder aber mit längeren Bändern hinter dem Kopf geschnürt oder geknotet werden. Kopfbänder stellen vor allem für Brillenträger eine Alternative dar oder aber für Menschen, die empfindliche Haut haben und mit Rötungen und Hautreizungen auf die Gummibänder am Ohr reagieren.
» Filtereinlagen
In allen FFP-Masken befinden sich mindestens zwei, mitunter auch drei Schichten Vlies, die die eigentliche Filterarbeit leisten. Beim oft erwähnten Meltblown-Vlies handelt es sich um Polypropylen, dass geschmolzen und zu ultrafeinen Fäden verarbeitet wird, die durch Luftzufuhr nochmals verfeinert werden. Zusätzlich wird das Vlies elektrostatisch aufgeladen. Anschließend ist es in der Lage, mechanisch und aufgrund der elektrostatischen Anziehungskräfte vielerlei Partikel zu filtern.
Je nach Hersteller finden sich ergänzend auch andere, weniger bekannte Vliesarten in einer Maske.
FFP-Masken mehrfach verwenden?
Grundsätzlich sind FFP-Masken für den Einmalgebrauch gedacht. Vor dem Hintergrund, dass vor allem bei vielen baulichen Tätigkeiten die Masken schnell mit Staub, Feinstaub und anderen Partikeln zugesetzt sind, ergibt das auch Sinn.
Spätestens seit FFP2-Masken vielerorts verpflichtend wurden, suchen viele Menschen nach nachhaltigeren Alternativen, um Müll zu reduzieren und natürlich auch Geld zu sparen. Es gibt inzwischen tatsächlich mehrfach verwendbare Modelle, die bis zu 25- mal oder gar 90-mal gewaschen werden können. Beworben werden die Masken oft mit „neuartiger Nano-Silber Technologie“ und „neuartigen Filtermembranen“.
Über die langfristige Wirkung von Nano-Silber in Masken ist bisher nicht viel bekannt, einige Ärzte vermuten aber Zusammenhänge zu Allergien. Grundsätzlich sollte auch bei mehrfach verwendbaren Masken auf die Kennzeichnung geachtet werden.