Der weiße Andorn, der über einen stumpf-vierkantigen Stängel verfügt, ist ein etwa 40 bis 60 cm hohes Kraut. Der Andorn bildet weiße Blüten aus, die in den Achseln der Blätter stehen, welche genau wie der Stängel behaart sind. In der Medizin werden hauptsächlich die oberirdischen Pflanzenteile verwendet, die während der Blütezeit gepflückt und dann getrocknet werden. Allerdings findet auch der aus der Pflanze gepresste Saft Anwendung. Der weiße Andorn, der hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa zu finden ist, ist ebenso bekannt unter den Namen Antonitee, Mauer-Andorn oder Dorant und gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler.
Unter anderem beinhaltet diese Pflanze auch einige ätherische Öle, Bitterstoffe aus der Labdan-Reihe u. v. m. Dadurch wird die Pflanze auch oft als Appetitanreger oder auch bei Völlegefühl und Blähungen angewandt. Allerdings ist hier die Wirksamkeit noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Experten gehen aber davon aus, dass die enthaltenen Bitterstoffe Magen- und Gallensaft anregend wirken. Deshalb nutzt man das Kraut auch zur Produktion diverser Magenbitter-Schnäpse, Weine oder auch Hustenbonbons.
Oft dient es aber auch als Grundlage für Galle-Leber-Tees oder Arzneimittel für Magen und Darm. In der Homöopathie wird der Andorn zur Bekämpfung entzündlicher Erkrankungen der Atemwege eingesetzt.
Haben Sie also wenig Appetit oder leiden öfters unter Völlegefühl nach den Mahlzeiten, können Sie sich einen Andorn-Tee auch leicht selbst zubereiten. Sie benötigen hierfür 1 ½ Teelöffel des getrockneten Krautes und 150 ml Wasser. Das Kraut übergießen Sie mit dem siedenden Wasser und seihen es etwa 5 bis 10 Minuten später ab. Bis zu dreimal pro Tag können Sie so vor bzw. nach den Mahlzeiten einen solchen Tee zu sich nehmen und Ihren Appetit anregen bzw. Ihr Völlegefühl bekämpfen.
Verschwinden die Beschwerden allerdings nicht nach ein paar Tagen bzw. treten sie immer wieder auf, sollten Sie Ihren Arzt mit zu Rate ziehen. Auch wenn Sie bereits an einer Herzerkrankung leiden, empfiehlt es sich, das Andornkraut nur nach ärztlicher Rücksprache zu verwenden. Denn bisher haben einige Untersuchungen den Verdacht erhärtet, dass dieses Kraut in zu hoher Dosierung bzw. bei zu langer Anwendung zu Herzrhythmusstörungen führen kann.