Der Färberginster gehört zu den Hülsenfrüchtlern und ist ein bis zu 60 Zentimeter hoher Strauch, der über eine kräftige Pfahlwurzel verfügt. Die Zweige des Färberginsters sind grün und tief gefurcht und stellenweise behaart. Die Laubblätter sind ganzrandig. Die Blüten sind gelb und stehen in endständigen zwei bis sechs Zentimeter langen Rispen. Während der Kelch kahl bis behaart ist, ist die Krone ganz kahl. Von Mai bis August steht der Färberginster in voller Blüte.
Besondere Bedeutung hatte der Färberginster früher aufgrund seiner Funktion als Lieferant für einen gelben Farbstoff erlangt.
Aufgrund der enthaltenen Chinolizidinalkaloide ist die gesamte Pflanze giftig. Das Kraut enthält N-Methylcitisin, Spartein, Anagyrin und Cytisin. Überwiegend kommt der Färberginster in Europa vor, fehlt jedoch in Irland, Skandinavien und auf der Iberischen Halbinsel sowie in Griechenland und in den Alpen. Der Färberginster bevorzugt trockene Wieden, Heiden und lichte Eichen- und Kieferwälder sowie Trockenwälder.
Der Färberginster wurde bereits von den Römern zum Färben von Leinen und Wolle verwendet. In Natura ist er gelb und wird durch das Beizen mit Alaun zitronengelb, durch eine Nachbehandlung mit Eisensulfat wird es dunkelbraun und mit Kupfersulfat olivgrün. Neben dieser Verwendung wird der Färberginster auch in der Volksmedizin zur Förderung der Verdauung angewendet.
Enthalten ist das Färberginsterkraut in einigen Blasen- und Nierentees. Da der Färberginster giftig ist, ruft er bei einer hochkonzentrierten Einnahme ein Erbrechen hervor. Glücklicherweise sind daher schwere Vergiftungen selten, jedoch kann das Erbrechen auch ausbleiben. In jedem Fall sollte man bei einer versehentlichen Einnahme einen Arzt aufsuchen oder mit der Gift-Notruf-Zentrale Kontakt aufnehmen.
Aufgrund der Nebenwirkungen werden anstatt der Färberginster eher Birkenblätter oder Löwenzahn empfohlen, die ganz ähnliche Wirkungen haben, jedoch nicht giftig sind.