Heublumen sind keine eigenständigen Pflanzen, sondern vielmehr Nebenprodukte der Heugewinnung. Deshalb ist ihre Zusammensetzung auch unterschiedlich. Anteilsmäßig sollte diese aber überwiegend aus Gräserblüten wie Ruchgras, Lolch, Fuchsschwanzgras, Trespe usw. bestehen.
Es gibt auch bestimmte Magerwiesen, die eine besondere Vielfalt von Arten an Gräsern, Blumen und Heilkräutern aufweisen und daher speziell für die Heublumenernte genutzt werden.
Die Verwendung in der Medizin ist auf Sebastian Kneipp zurückzuführen. Zu seiner Zeit wurden dafür noch die Reste des getrockneten Heus, welche durch die Ritzen im Boden der Tenne fielen, genommen.
Heublumen finden Anwendung in Bädern und Kompressen. Als Wirkung wird ihnen die Förderung der Durchblutung zugeschrieben, diese ist aber nicht wissenschaftlich belegt. Vornehmlich wird Gebrauch in der Therapie gegen Rheuma von Heublumen gemacht.
Nicht geeignet ist die Verwendung der Heublume bei Allergikern gegen Gräserpollen. Auch wer andere Allergien hat, sollte auf die Therapie mit Heublumen verzichten. Eine bisher nicht aufgetretene Überempfindlichkeit kann ebenfalls durch den Einsatz von Heublumen hervorgerufen werden.
Von der Badtherapie dagegen sollten Sie Abstand nehmen, wenn Sie unter Herzinsuffizienz oder Hypertonie leiden. Bei größeren offenen Wunden, Infektionskrankheiten oder hohem Fieber ist gleichfalls abzuraten.
Da bei der Anwendung von Heublumenkompressen eine große Wärmeentwicklung eintritt, verzichten Sie besser bei akuten Rheumaschüben oder Entzündungen auf die Behandlung. Hier kann eine Verschlimmerung der Schmerzen die Folge sein.
Eine andere Anwendungsmethode ist der Heusack. Dabei wird ebenfalls die entstehende Wärme als Heilwirkung geschätzt. Einen Heusack stellen Sie folgendermaßen her. Nehmen Sie frisch geerntetes Heu, welches Sie mehrmals durchsieben, damit das Heu von Erde und Sand befreit wird. Dann befüllen Sie einen Leinensack zu zwei Dritteln und verschließen diesen fest. Als nächstes befeuchten Sie den Sack mit heißem Wasser und erhitzen diesen danach etwa 20 Minuten über Wasserdampf. Zur anschließenden Verwendung schütteln Sie den Heusack auf, wickeln ihn in ein Leinentuch und legen ihn auf. Überprüfen Sie vorher bitte unbedingt die Wärme, um Verbrennungen zu vermeiden.
Anwenden können Sie diesen Heusack bei Durchfall, Menstruationsbeschwerden und Ohrenschmerzen sowohl bei Kindern auch als Erwachsenen.