Flachs kommt in zwei Unterarten und vielen Varianten vor und wird weltweit kultiviert. Angebaut wird Flachs überwiegend in den tropischen Gebieten der Erde und wird hauptsächlich aus Argentinien, Belgien, Indien, Marokko und Ungarn importiert.
Flachs wird bis zu 1,5m hoch und hat himmelblaue, weiße, hellblaue, hellrosa oder lila Blüten, die an langen Stielen rispig angeordnet sind.
In der Medizin werden die Samen sowie das aus den Samen gewonnene Leinöl verwendet. Die Leinsamen enthalten viele ungesättigte und gesättigte Fettsäuren, Proteine, Ballaststoffe, Schleimstoffe und die Vitamine B1, B2, B6 und E sowie Nicotin-, Fol- und Panthotensäure.
Daher hat Flachs eine hohe Bedeutung bei der Behandlung von chronischen Verstopfungen und als diätisches Nahrungsergänzungsmittel. Die Schleimstoffe der Samen quellen bei der Einnahme mit Wasser auf und bewirken so eine Förderung der Darmtätigkeit. Jedoch ist hierbei zu beachten, dass Leinsamen einen enormen Nährwert von 470 kcal pro 100g haben.
Des Weiteren mildern die Schleimstoffe Reizungen im Magen-Darmtrakt und schützen die Schleimhäute. Als Nahrungsergänzungsmittel wird einer ausreichenden Zufuhr von Ballaststoffen eine Schutzwirkung gegen Dickdarmkrebs zugeschrieben. Jedoch handelt es sich hierbei nur um Vermutungen, die nicht wissenschaftlich belegt sind. Des Weiteren wirkt Flachs als Anreicherung einer Diät cholesterolsenkend. Als Abführmittel wird ein Esslöffel Flachs zwei- bis dreimal pro Tag mit einem Glas Wasser eingenommen. Bei Schleimhautentzündungen wird zwei- bis dreimal täglich ein Esslöffel Leinsamen empfohlen, der in einem Glas Wasser aufquellen und dann getrunken werden sollte. Für einen Breiumschlag, zur äußeren Anwendung, werden 30 bis 50g Leinsamenmehl mit heißem Wasser zu einem Brei verrührt, der Brei in Stoff eingeschlagen und auf die gewünschte Stelle aufgebracht.
Wichtig ist hierbei zu wissen, dass Flachs nicht bei einem Darmverschluss, Verengungen der Speiseröhre oder des Magen-Darm-Kanals, bei Schluckbeschwerden und bei akuten Entzündungen der Speiseröhre, des Magen und Arms angewendet werden sollte. Treten nach der Einnahme Brustschmerzen oder auch Erbrechen auf, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
Besonders wichtig ist auch die Zufuhr von ausreichend Wasser, wobei mindestens zwei Liter pro Tag empfohlen werden. Wird dem Körper nach der Einnahme nicht ausreichend Flüssigkeit zugeführt, kann es zu einem Darmverschluss kommen.
Die äußerliche Anwendung sollte nicht eingesetzt werden bei Hauterkrankungen mit Anzeichen einer Infektion, wie nässende Wunden, gerötete Wundränder oder Eiterungen. Leinsamen enthält geringe Mengen cyanogene Glykoside, die das stark giftige Cyanid freisetzten. Bisher ist jedoch kein einziger Fall einer Vergiftung bekannt.
Auch kann sich im Leinsamen das giftige Schwermetall Cadium anreichern, weshalb beim Kauf darauf geachtet werden sollte, dass geprüfte Qualität nach dem Arzneibuch gekauft wird. So ist gewährleistet, dass die Dosierungen unbedenklich sind.