Der Krokus, lat. Crocus sativus L., gehört zur Familie der Schwertliliengewächse und ist den meisten als Frühblüher im heimischen Garten und Parks bekannt. Ursprünglich stammt der Krokus aus dem Orient. Heute wird er vor allem in Spanien kommerziell angebaut.
Der Krokus ist ein mehrjähriges, winterhartes Zwiebelgewächs und wird bis zu 30 Zentimeter hoch. Die meisten Arten blühen im Frühjahr, doch der für Medizin und Küche genutzte Safrankrokus ist ein Herbstblüher. Er blüht mit schönen Blüten in den Farben Lavendel, Weiß oder Violett.
Aus dem Krokus wird Safran gewonnen. Das sind die orange-gelben Narben in der Blüte, die so genannten Safranfäden. Zur Gewinnung dieser Safranfäden werden die Blüten kurz nach dem Aufblühen abgepflückt, die Narben und Narbenschenkel samt Griffel herausgenommen. Der Griffel wird entfernt. Narbe und Narbenschenkel wird getrocknet und ergibt den ziegelroten Safran. Aus etwa 200.000 Blüten ergibt sich 1 Kilo Safran. So ist auch der hohe Preis zu erklären.
Der Krokus bzw. Safran spielt als Heilmittel kaum noch eine Rolle in der heutigen Zeit. Vielmehr ist er bekannt in der Küche als Gewürz. Er schmeckt leicht bitter und gibt den Gerichten eine schöne gelbe Note. Er wird vielen Reisgerichten zugegeben, wie zum Beispiel Paella, passt aber auch zu Fisch, Meeresfrüchten, Geflügel und sogar zu Gebäck.
Der Krokus hat seine Bedeutung in der Medizin bei uns verloren, da die Risiken der Anwendung höher sind als der Nutzen. In der Volksmedizin wird er ab und an noch zur Anregung der Verdauung eingesetzt.
Früher wurde er allerdings bei vielerlei Leiden von den Ärzten hoch geschätzt und oft verabreicht und das sowohl innerlich als äußerlich. So setzten ihn die Ärzte als Heilmittel bei Melancholie, hypochondrischen und hysterischen Beschwerden, Asthma, Husten, Magenkrämpfen und bei durch Krämpfen und Trägheit zurückgehaltener Menstruation oder Kindbettfluss ein. Eingenommen wurde die aus dem Krokus hergestellte Arznei als Pulver, Aufguss oder Tinktur. Besonders beliebt bei den Kindern war Sirup aus Safran. Ferner wurden aus dem Krokus bzw. dem Safran zur Zerteilung von trägen Abszessen Breiumschläge zum Erweichen gemacht. Heute wird der aus dem Krokus gewonnene Safran in der Homöopathie bei diesen Anwendungsgebieten manchmal noch verwendet.
Bei dem bestimmungsmäßigen Gebrauch und Verwendung von nicht mehr als 1,5 Gramm Safran pro Tag sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei höherer Dosierung können Vergiftungserscheinungen auftreten, die sich durch Erbrechen, Darmkoliken, Blutungen der Gebärmutter und der Schleimhäute, Benommenheit, Schwindelanfälle, Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute oder zentraler Lähmung äußern können.
Die zum Tode führende Dosis liegt bei etwa 20 Gramm.
Bei einer vorliegenden Schwangerschaft müssen Sie unbedingt auf die Anwendung von Arzneien mit Bestandteilen aus dem Krokus verzichten.