Der Flohsamen ist ein einjähriges niedriges Kraut, das über schmale, längliche Blätter verfügt. Die Blütenzweige stehen in den oberen Blattachseln und bilden eine Ähre.
Beheimatet ist der Flohsamen im Mittelmeerraum und in Westasien. Als kultivierte Pflanze ist der Flohsamen in Kuba, Indien, Israel, Japan, Pakistan, Spanien sowie Südbrasilien und in Russland zu finden. Bekannt ist der Flohsamen auch als Flohkraut, Heusamen und Psylium sowie Sandwegerich und Strauchwegerich.
Medizinische Verwendung finden die Samen des Flohsamens. In ihrer Samenschale enthalten Flohsamen reichliche Schleimstoffe, die bei Zugabe von Wasser sehr stark quellen. Daher werden Flohsamen bei Verstopfungen und Erkrankungen eingesetzt, bei denen ein weicher Stuhl erwünscht ist, wie es bei Hämorrhoiden oder Analfissuren der Fall ist.
Der Flohsamen enthält im Gegensatz zum Indischen Flohsamen keine Stärke. Andere Sorten wiederum enthalten das Iridoidglykosid Aucubin, dem eine leberschützende Wirkweise nachgesagt wird. Die Schleimstoffe quellen bei der Einnahme mit ausreichend Wasser extrem auf. Aufgrund des vergrößerten Volumens wird eine Förderung der Darmtätigkeit erreicht und aufgrund der stuhlerweichenden Wirkung eine erleichterte Defäkation. Innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach der Einnahem tritt die Wirkung ein. Der maximal erreichbare Effekt wird jedoch erst nach einer Einnahme von zwei bis drei Tagen erreicht.
Neben diesen Wirkungen bewirkt die Einnahme von Flohsamen auch eine Senkung des Cholesterins sowie eine verlangsamte Aufnahme von Zucker. Dies ist besonders für Diabetiker von Bedeutung.
Der zerkleinerte Flohsamen sollte jedoch höchstens für 24 Stunden aufbewahrt werden, da die Flohsamen Fette enthalten, die leicht ranzig werden. Zudem muss der Samen vor Feuchtigkeit geschützt gelagert werden.
Die Dosierung besteht aus fünf bis zehn Gramm Flohsamen, die man in 100ml Wasser vorquellen lässt und die Menge mit einem Nachtrinken von mindestens einem Glas Wasser zwei- bis dreimal täglich trinkt. Flohsamen ist in Deutschland überwiegend zur Behandlung von Verstopfungen im Handel erhältlich.
Wichtig zu wissen ist, dass Flohsamen nicht bei einem Darmverschluss, bei Verengungen der Speiseröhre oder des Magen-Darm-Kanals sowie bei Schluckbeschwerden und bei akuten Entzündungen der Speiseröhre, des Magens und Darms verwendet werden dürfen. Zudem dürfen Flohsamen niemals im Liegen eingenommen werden. Wenn nach der Einnahme Brustschmerzen, Erbrechen oder Beschwerden beim Schlucken oder Atmen auftreten, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Des Weiteren muss bei der Einnahme von Flohsamen ausreichend Wasser dem Köper zugeführt werden. Ist dies nicht der Fall kann es zu einem Darmverschluss kommen. Flohsamen dürfen von insulinpflichtigen Diabetikern nur unter einer strengen Kontrolle des Blutzuckerspiegels eingenommen werden. Durch die verzögerte Aufnahme von Kohlenhydraten kann sich sonst ein veränderter Insulinbedarf ergeben.
Flohsamen können, wie alle anderen schleimstoff- oder quellstoffhaltigen Arzneimittel, die Aufnahme von anderen Arzneistoffen vermindern. Daher sollten andere Arzneimittel mindestens eine Stunde vor der Einnahme des Flohsamens eingenommen werden.
Im Flohsamen sind schwarze Pigmente enthalten, die sich bei einer Anwendung über einen längeren Zeitraum hinweg, in den Nieren ablagern können. Zudem kann es aufgrund der Quellwirkung zu einem Völlegefühl und Appetitmangel kommen und es sind vermehrte Blähungen möglich.