
Das Gipskraut gehört zur Familie der Nelkengewächse. Man unterscheidet das Rispige Gipskraut, lat. Gypsophila paniculata L., welches staudenartig wächst und dessen Triebe bis zu einem Meter hoch werden, später aber dann am Boden liegen, und das Kriechende Gipskraut, lat. Gypsophila repens, welche krautig wächst und sowohl stehende als auch am Boden liegende Triebe hervorbringt, die eine Höhe von 10 bis 25 Zentimeter erreichen. Das Gipskraut ist beheimatet in Ost- und Südosteuropa, China, Sibirien und dem Kaukasus. Ein weiterer Name ist Schleierkraut.
Vom Gipskraut werden die rübenartigen Wurzeln verwendet, die getrocknet werden. Diese sind als weiße Seifenwurzel bekannt. Die Bezeichnung rührt daher, weil die in der Wurzel enthaltenen Saponine und Phytosterole eine Nutzung als Waschmittel zulassen. In der Pelz- und Lederwarenindustrie wird es als mildes Waschmittel verwendet.
Um eine Lauge aus der weißen Seifenwurzel zu erhalten, kochen Sie 100 Gramm weiße Seifenrinde in 2 Liter Wasser 10 Minuten aus. Die daraus erhaltene Lauge verdünnen Sie reichlich. Sie reicht für etwa 500 Gramm Wäsche.
Medizinisch wird ebenfalls die in der Wurzel des Gipskrautes vorkommende Mischung aus Saponinen und Phytosterolen genutzt. Wie andere, Saponine enthaltende Arzneien, wirkt die weiße Seifenrinde bei Atemwegserkrankungen wie Husten oder Bronchitis schleimlösend und auswurffördernd. Weiterhin hemmt es das Wachstum von Pilzen und senkt den Cholesterinspiegel. Ebenfalls hat es eine abtötende Wirkung auf Insekten.
Aus der getrockneten Wurzel des Gipskrautes können Sie einen Tee zubereiten, den Sie bei Bronchitis oder Husten trinken. Diesen bereiten Sie nach Belieben zu. Die Tagesdosis der getrockneten weißen Seifenwurzel liegt zwischen 30 bis 150 mg. Dies entspricht einem Saponingemisch von 3 bis 15 mg.
Gipskraut ist unter der Bezeichnung weiße Seifenwurzel Bestandteil einiger Kombinationspräparate gegen Bronchitis. Bitte wenden Sie solche Arzneimittel nicht ohne ärztlichen Rat während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit an. Hier liegen noch keine Untersuchungen der Wirkungsweise und Unbedenklichkeit vor.
Der Kontakt mit dem Inhaltsstoff Saponin kann zu lokalen Reizungen an Haut und Schleimhäuten führen. Bei überhöhter Dosis, also der Einnahme von größeren Mengen, kann es zu Auftreten von Schwindel, Magenschmerzen, Durchfällen und Blasenreizungen kommen.