Der Hohlzahn, lat. Galeopsis, gehört zur Gattung der Lippenblütler. Er sieht der Taubnessel ähnlich und wird ca. dreißig Zentimeter hoch. Vom Hohlzahn sind zehn Arten bekannt. Diese kommen in Europa, West- und Nordasien vor. Er wächst in Gebüschen, auf Äckern, Steinbrüchen und an Wegrändern. Dabei bevorzugt er kalkarme Böden.
Nach Deutschland wird der schon fertig verarbeitete Wirkstoff hauptsächlich aus Ungarn und Polen eingeführt.
Der Hohlzahn blüht von Juli bis September mit hellgelben Blüten. Für die Verwendung in der Medizin werden die oberirdischen Pflanzenteile während der Blütenzeit geerntet. Die enthalten Wirkstoffe sind Gerbstoffe und Saponine. Diese wirken blutreinigend, blutbildend und außerdem schleimlösend. Weiterhin enthält Hohlzahn viele Mineralstoffe.
Dementsprechend vielfältig ist auch die Anwendung. Medikamente mit dem Bestandteil Hohlzahn finden bei Erkrankungen der Luftwege wie Katarrhe, Grippe, Erkältungen, Bronchitis und Husten, aber auch schwerwiegender Leiden wie Lungenproblemen oder Blutarmut Verwendung. Die Volksmedizin baut auf die Wirkstoffe des Hohlzahns bei Milzerkrankungen.
Die gesammelten Teile des Hohlzahns werden getrocknet. Diese werden in Aufgüssen, Teemischungen und Arzneimitteln gegen Husten und Bronchitis gebraucht.
Ebenfalls können Sie aus den getrockneten Bestandteilen selbst einen Tee wie folgt zubereiten. Gießen Sie etwa 2 Teelöffel, dies entspricht ungefähr 2 Gramm, getrocknetes Hohlzahnkraut mit 150 ml siedendem Wasser auf. Nach 5 Minuten seihen Sie den Sud ab und trinken den frischen Tee. Als Dosierung wird dreimal täglich eine Tasse des frisch zubereiten Tees empfohlen.
Bei Kindern müssen Sie die Dosierung niedriger halten. Da für eine Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit nur ungenügende Informationen vorliegen, sollten Sie in dieser Zeit von der Einnahme von Hohlzahn Abstand nehmen.
Eine Hoch & Zeit erlebte der Hohlzahn zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Er war damals unter dem Namen „Liebersche Auszehrungskräuter´´ bekannt. Er galt als geheimes Mittel gegen Lungentuberkulose und wurde dementsprechend teuer gehandelt. Seine erste geschichtliche Erwähnung war im Jahre 1792. Zu dieser Zeit wurde er als Arzneimittel gegen die Schwindsucht verwandt.