Die Lakritze hat bei uns ein sehr hohes Ansehen als Süßigkeit und ist daher fast jedem bekannt. Woher sie eigentlich stammt, wie sie gewonnen wird und dass sie auch als Heilmittel dient, wissen die wenigsten.
Die Lakritze, lat. Glycyrrhiza glabra, gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Ihre Heimat hat die Pflanze in der Mittelmeerregion und in Westasien. Die Lakritze wächst als mehrjährige, krautige Pflanze mit einer Höhe von bis zu 1 Meter. Im Spätsommer blüht sie mit blau-violetten und weißen Blüten. Bekannt ist sie weiterhin unter dem Namen Süßholz.
Verwendung finden die Wurzeln der Pflanze, welche im Herbst geerntet werden. Diese werden getrocknet und in der Medizin- und Süßwarenproduktion eingesetzt.
Die Lakritze findet in der Medizin zahlreiche Anwendung. Am meisten liegen hier Untersuchungen über die Verwendung bei Magen- und Darmgeschwüren vor, wobei die Lakritze dessen Entstehung vorbeugt bzw. die Abheilung derselben fördert. Allerdings wird sie in dieser Therapie kaum noch eingesetzt, weil sie in diesem Bereich von den Antibiotika verdrängt wurde.
Die Wirkstoffe der Lakritze entfalten weiterhin eine hustenreizvermindernde, entzündungshemmende und schleimlösende Wirkung und hemmen das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren, so dass sie Anwendung bei Husten und Entzündungen des Mund- und Rachenraumes findet.
Als Arzneimittel wird die Lakritze als Pulver oder in Tee gegeben. Für die Zubereitung eines Tees nehmen Sie 1 Teelöffel fein zerkleinerte, getrocknete Süßholzwurzel (etwa 3 g), übergießen diese mit ca. 150 ml siedendem Wasser, halten die Zubereitung 5 Minuten am Sieden und seihen nach dem Abkühlen ab. Trinken Sie 3-mal täglich eine Tasse frisch bereiteten Tee nach den Mahlzeiten.
In der Schulmedizin ist die Lakritze unter dem Namen Süßholzwurzel Bestandteil vieler Husten- und Magen – Darm – Mittel. Außerdem wird sie zur Aromatisierung von Bonbons und Medikamenten genutzt.
Als Heilmittel sollten Sie die Lakritze oder Medikamente mit den Bestandteilen aus dieser nicht länger als 4 bis 6 Wochen anwenden und eine Überdosierung vermeiden. Während Schwangerschaft und Stillzeit wenden Sie entsprechende Mittel besser gar nicht an. Die Einnahme über längere Zeit oder in einer höheren Dosierung kann zu schweren Störungen des Mineralstoffhaushaltes führen.
Ebenfalls ist von einer Einnahme abzuraten, wenn Sie unter vorliegenden Erkrankungen des Herz-Kreislauf – Systems (Bluthochdruck, Herzinsuffizienz), Zuckerkrankheit (Diabetes), Lebererkrankungen, die auf einer Störung des Gallenflusses beruhen, Leberzirrhose, schweren Nierenfunktionsstörungen und unter erniedrigtem Kaliumgehalt des Blutes (Hypokaliämie) leiden. Nehmen Sie Medikamente mit weiblichen Geschlechtshormonen ein, ist die Therapie mit Süßholzwurzel nur nach Rücksprache mit dem Arzt vorzunehmen.