Bei Wolfstrapp handelt es sich um eine zirka 1 m hoch wachsende Pflanze. Sie wächst an feuchten Standorten und verfügt über lange, mit Niederblättern besetzte Bodenausläufer. Die kleinen weißen Blüten von Wolfstrapp sitzen vielblütig in fast kugeligen Scheinquirlen in den Blattachseln.
Für die Naturheilkunde werden zur Blütezeit die oberirdischen getrockneten Pflanzenteile verwendet. Die Wolfstrapp-Art Lycopus virginicus stammt aus Nordamerika, Lycopus europaeus ist in Mittel-, sowie in Süd- und in Osteuropa heimisch. Wasserandorn oder Wolfsfuß sind zwei Synonyme unter denen Wolfstrapp auch bekannt ist.
Das Kraut des Wolfstrapp enthält Hydroxyzimtsäureabkömmlinge (Phenolsäuren), zum Beispiel Ferulasäure, Rosmarinsäure, Lithospermsäure, Flavonoide, Cumarine. Ätherisches Öl, Gerbstoffe und Zink, sowie Mangan.
Zubereitungen aus dem Wolfstrappkraut wirken hemmend auf die Bildung von Geschlechtshormonen, sowie von Schilddrüsenhormonen. Diese Zubereitungen werden daher zur Behandlung von leichten Schilddrüsenüberfunktionen, sowie von vegetativer Dystonie unter der Beteiligung der Schilddrüse und bei prämenstrueller Mastodynie angewandt.
Für die Wirkweise von Wolftrappkraut in diesen Anwendungsbereichen liegen bisher noch keine genauen Untersuchungen vor. Die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit dieser Zubereitungen kann daher nicht sicher beurteilt werden. Man vermutet, dass oxidative Abbauprodukte aus den Hydroxyzimtsäuren oder Flavonoide dafür verantwortlich sind.
Die Inhaltsstoffe von Wolfstrapp werden ausschließlich als Fertigpräparate angeboten. Wobei die Dosierung sollte auf ärztlichen Rat vorgenommen werden. Darüber hinaus ist das Wolfstrappkraut Bestandteil von einigen anderen Präparaten, die zur Behandlung von leichten Überfunktionen der Schilddrüse, oder aber der prämenstruellen Mastodynie eingesetzt werden.
Während der Zeit der Schwangerschaft und auch während der Stillzeit sollte man derartige Präparate nicht anwenden. Präparate, die Wolfstrappkraut enthalten, sollten nicht von heute auf morgen abgesetzt werden, da es dann zu einer Verstärkung der Beschwerden kommen kann. Ist eine Absetzung dieser Präparate geplant, so wird vom Arzt aus eine schrittweise Senkung der Dosis vorgegeben.
Wendet man derartige Präparate über eine längere Zeit hinweg an, so kann es gegebenenfalls unter Umständen auch zu einer Schilddrüsenvergrößerung kommen.