Mit Lungenkrebs wird im Allgemeinen eine Entartung des Gewebes in verschiedenen Bereichen der Lunge bezeichnet. Das Bronchialkarzinom ist dabei ein Krebs des eigentlichen Lungengewebes, von dem es unterschiedliche Arten gibt. Besonders bösartig ist das so genannte kleinzellige Lungenkarzinom, welches etwa 20 Prozent der Lungenkrebsfälle ausmacht. Es wächst sehr schnell und breitet sich im ganzen Körper aus. Die nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome wachsen in der Regel langsamer und haben deshalb insgesamt eine bessere Prognose.
In Deutschland erkranken jedes Jahr mehr als 40.000 Menschen an Lungenkrebs und es handelt sich um die dritthäufigste Krebserkrankung. Das Durchschnittsalter bei der Diagnosestellung liegt bei ungefähr 68 Jahren. Lungenkrebs ist nur selten heilbar und ist bei Männern die häufigste, sowie bei Frauen die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache.
Heilung nur bei früher Diagnose
Eine erfolgreiche Behandlung von Lungenkrebs ist in den meisten Fällen nur möglich, wenn dieser in einem frühen Stadium entdeckt wird. Hier liegt aber auch genau das Problem, denn diese Krebsart ist vor allem zu Anfang durch sehr uncharakteristische Symptome gekennzeichnet, die von vielen Betroffenen nicht ernst genommen werden.
Husten ist ein wichtiges Anzeichen von Lungenkrebs. Dieser kann jedoch auch viele andere Ursachen haben. Häufig wird ein Lungenkrebs erst dann diagnostiziert, wenn der Husten hartnäckig bleibt oder wenn blutiger Auswurf auftritt. Das Aushusten von Blut ist allerdings in der Regel schon ein Spätsymptom.
Weitere uncharakteristische Beschwerden, die bei Lungenkrebs auftreten, sind zum Beispiel Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Atemnot, dauerhaft leicht erhöhte Körpertemperatur. Lungenentzündungen, die nicht auf Behandlungen ansprechen, können bei Menschen über 40 Jahren ebenfalls auf Lungenkrebs hinweisen.
Die Diagnose bei Verdacht auf Lungenkrebs
Besteht der Verdacht auf eine Krebserkrankung der Lunge, können verschiedene Untersuchungen Gewissheit bringen und die Art des Tumors definieren, so dass möglichst schnell mit einer Behandlung begonnen werden kann. Zunächst wird in der Regel eine Röntgenuntersuchung der Lunge durchgeführt, gefolgt von einer Kernspintomographie. Weiterhin ist eine Untersuchung des Hustenauswurfes auf Krebszellen wichtig, ebenso wie eine Feststellung von Tumormarkern im Blut. Erhärtet sich durch diese Untersuchungen der Verdacht, wird in der Regel eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) durchgeführt, bei der auch Gewebeproben zur Untersuchung entnommen werden können.
Therapie abhängig von Krebsart
Die Therapie des Lungenkrebses hängt letztendlich davon ab, welche Krebsart (kleinzellig oder nicht kleinzellig) vorliegt und in welchem Stadium sich der Krebs befindet. Bei nicht kleinzelligen Tumoren stehen Operation und Strahlentherapie sowie Chemotherapie als Behandlungsmethoden zur Verfügung. Bei kleinzelligen Karzinomen der Lunge kommt es schon früh zu einem starken Wachstum des Tumors mit der Bildung von Metastasen, so dass eine Operation nach der Diagnosestellung meist schon nicht mehr möglich ist. Stattdessen wird hier meistens eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie angewendet.
Paliative Behandlung
Wenn keine vollständige Heilung mehr möglich ist, steht die Linderung der Beschwerden im Vordergrund (Paliativmedizin). Dazu gehört zum Beispiel die Verringerung der Atemnot, welche durch das Wachstum des Tumors ausgelöst wird. Auch die Behandlung mit entsprechenden Schmerzmitteln ist angezeigt, vor allem wenn der Tumor Metastasen gebildet hat, die oft starke Schmerzen verursachen können.
Das persönliche Risiko senken
Mit verschiedenen Maßnahmen kann man zudem das persönliche Risiko einer Lungenkrebserkrankung senken. Dazu gehört als allererste Maßnahme der Vorbeugung das Aufgeben des Rauchens, da dieses in 90 Prozent der Fälle für einen Lungenkrebs verantwortlich ist. Ein hoher Obst- und Gemüsekonsum senkt ebenfalls das Risiko für Lungenkrebs. Auch sollten Sie, wenn Sie am Arbeitsplatz mit gefährlichen Stoffen wie etwa Asbest, Quarzstäuben oder radioaktiven Substanzen hantieren, auf die Maßnahmen zum Arbeitsschutz großen Wert legen. Dazu gehört das Tragen einer Atemschutzmaske ebenso wie die Verwendung von Handschuhen.