Vitamin A ist besonders wichtig für ein gutes Sehvermögen, für gesundes Zellwachstum und für die Erneuerung der Haut. Die Vorstufe zu Vitamin A ist Beta-Carotin (Provitamin A). Deshalb ist es auch wichtig, Lebensmittel zu verzehren, die Beta-Carotin enthalten. Daraus „baut“ der Körper Vitamin A. Sehr viele Obst- und Gemüsesorten sind reich an Beta-Carotin. Hierzu gehören Karotten, Orangen, Spinat, oder Brokkoli. Auch Grünkohl enthält Beta-Carotin. Beta-Carotin wird im Körper aber nur dann in Vitamin A umgewandelt, wenn dies vom Körper benötigt wird. Vitamin A-Lieferanten sind Fisch, Eier (Eigelb), Milchprodukte (Das Vitamin befindet sich in den Fetten der Milch), Leber.
Der Bedarf wird mit 0,8 bis 1,0mg/Tag angegeben. Der tatsächliche Bedarf von Vitamin A ist abhängig vom Alter, Lebensumstände und Geschlecht. Männer haben einen etwas erhöhten Bedarf an Retinol, als Frauen. Vitamin A ist licht- und hitzeempfindlich, deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass Lebensmittel, die Retinol enthalten möglichst dunkel und kühl aufbewahrt werden. Auch die Kochzeiten sollten möglichst kurz gehalten werden, damit vom Vitamin sowenig wie möglich zerstört wird. Ganz ohne Verlust geht es natürlich nicht.
Ein Mangel an Retinol macht sich relativ schnell bemerkbar und sollte unbedingt behandelt werden. Je nach Dauer der Hypovitaminose können schwere Schäden entstehen, die sich nicht nur auf die Sehkraft, sondern auch auf die Nerven, Haut und Haaren auswirken. Zu den häufigsten Beschwerden bei einer Unterversorgung mit Vitamin A zählen Haarausfall, trockene Haut, trockene Augen, Verlust bzw. Minderung der Sehkraft, bis hin zur Nachtblindheit, Lichtempfindlichkeit, Eisenmangel, Müdigkeit, Wachstumsstörungen, Risiko zu arteriosklerotischen Herzerkrankungen, aber auch eine erhöhte Infektionsanfälligkeit.
Die Ursache liegt hier jedoch nicht unbedingt darin, dass man zu wenig von diesem Vitamin zu sich nimmt, sondern eher andere Umstände, die dafür „sorgen“, dass der Körper Retinol nur schlecht aufnehmen und verwerten kann. Hierzu gehören Stress, Operationen, Entzündungen, aber auch Umweltgifte, Alkohol, zuviel Sonneneinstrahlung, Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, aber auch manche Medikamente beeinträchtigen die Aufnahme von Retinol, bzw. hindern den Körper daran, Beta-Carotin in Vitamin A umzuwandeln. Solche Medikamente sind Abführmittel, Präparate zur Senkung des Cholesterinspiegels, einige Schlafmittel.
Vitamin A ist in den meisten Ernährungsergänzungsmittel enthalten, wird Retinol jedoch für die Behandlung von Mangelerscheinungen benötigt, sind die Präparate nicht nur verschreibungspflichtig, sie werden auch nur unter ärztlicher Aufsicht verabreicht, da eine Überdosierung ebenfalls nicht ausgeschlossen werden kann.
Bei einer Überdosierung von Vitamin A treten meist folgende Symptome auf: Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, erhöhter Hirndruck. Osteoporose kann auch durch eine Überversorgung mit Retinol entstehen. Weitere Folgen sind Vergrößerung der Leber und der Milz, sowie schmerzhafte Wucherungen an der Knochenhaut. Diese schwerwiegenden Erkrankungen entstehen bei einer Dosis von 15mg/Tag. Doch bereits die Hälfte dieser Dosis kann gefährlich werden. Freies Vitamin A wirkt toxisch, das heißt, es ist pures Gift für den Körper. Besteht die Überversorgung über mehrere Jahre, können die Vergiftungen tödlich enden. Vor allem in der Leber wirkt freies Vitamin A toxisch. Eine Überversorgung während einer Schwangerschaft führt zu schweren Missbildungen am Fötus. Hier ist die untere Grenze bereits mit 3mg/Tag angegeben.
Damit Vitamin A vom Körper genutzt werden kann, benötigt es ein Protein mit dem Namen RBP (Retinol-Bindendes-Protein). Dieses Protein bindet im Körper überschüssiges Retinol. Ist dieser Stoffwechsel gestört, kann es zu einer Überversorgung, aber auch zu einem Vitamin A-Mangel kommen.