Vitamin B1 ist besonders wichtig, wenn es um den Kohlenhydratstoffwechsel geht. Außerdem ist Thiamin unerlässlich für eine einwandfreie Schilddrüsenfunktion. Vitamin B1 sorgt auch für starke und gesunde Nerven. Thiamin gehört ebenfalls zu den wasserlöslichen Vitaminen, deshalb ist der tägliche Zufuhr besonders wichtig.
Schweinefleisch, Erbsen, Naturreis und Haferflocken sind besonders reich an Vitamin B1. Der tägliche Bedarf wird mit etwa 1,4 – 1,8mg/Tag angegeben.
Bei lang anhaltenden Mangel an Vitamin B1 entsteht die Krankheit Beriberi. Diese Erkrankung ist jedoch nicht ungefährlich, genau so, wie alle anderen Erkrankungen, die auf eine Unterversorgung zurück zu führen sind, ernst zu nehmen sind. In der Medizin werden zwei Formen von Beriberi genannt. Die trockene und die feuchte Form. Beide Erkrankungen sind schwerwiegende, und können zum Tode führen, sofern diese nicht rechtzeitig behandelt werden. Bei der trockenen Form von Beriberi treten in der Regel Apathie, Reizbarkeit, Zittern, Nervenlähmungen, sowie Appetitmangel auf. Das Tückische daran ist vor allem die Appetitlosigkeit. Denn so können weitere Mangelerscheinungen auftreten.
Die feuchte Beriberi zeigt ebenfalls die genannten Symptome, jedoch kommen hier weitere Beschwerden und Folgeerkrankungen hinzu. Durch die Mangelerscheinungen können Beschwerden am Herz-Kreislauf-System auftreten, begleitet von Herzrasen, und heftigem Herzklopfen. Wird der Mangel an Thiamin nicht behoben, entsteht eine Störung am Energiestoffwechsel des Herzen. Die Folgen sind Kardiomyopathie und Herzvergrößerung. Da das Herz seine „Arbeit“ nicht mehr ausreichend erledigen kann, sammelt sich das Wasser im Gewebe, Ödeme sind die Folgen. Kommt es zur Herzinsuffizienz, ist eine Behebung des Mangels nicht mehr ausreichend, als Therapie. Die Schäden können in vielen Fällen nur noch durch eine Herztransplantation behoben werden. Thiaminmangel kann zum Beispiel durch übermäßigen Alkoholkonsum entstehen, vor allem, wenn es sich mit einseitiger Ernährung einhergeht. Nicht selten treten hier, (im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch) auch Gehirnerkrankungen auf. Die am häufigsten diagnostizierte Krankheit in diesem Fall ist die Wernicke-Enzephalopathie.
Als Behandlung bei Vitamin B1-Mangel wird den Patienten 100mg Vitamin B1 als Injektion, oder als Infusion verabreicht. Diese hohe Dosis wird vor allem bei kardiovaskulären und neurologischen Beschwerden benötigt. Als weitere Behandlung wird eine Dosis von 10mg Thiamin pro Tag in Tablettenform verabreicht.