Für die Behandlung des Bettnässens ist die Ursachenforschung hochwichtig. Der Arztbesuch ist für die Behandlung des Bettnässens unvermeidlich, denn nur so können ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden. Zudem hat der Arzt die Möglichkeit, das Kind an eine psychologische Beratungsstelle zu überweisen.
Wichtig für die Behandlung des Bettnässens ist die Analyse des familiären Umfeldes. Hier spielt der Entwicklungsstand des Kindes ebenso eine große Rolle wie auch das Erziehungsverhalten der Eltern. In weiteren Schritten wird das weitere Umfeld des Kindes analysiert. So lässt sich feststellen, ob das Einnässen durch externe Einflüsse gefördert wird.
Für Eltern gilt beim Einnässen – unabhängig von der Häufigkeit des Bettnässens – dass sie dem Kind keinerlei Vorwürfe machen dürfen. Auch negative Sanktionen sind unbedingt zu vermeiden. Insgesamt darf für das Kind das Einnässen nicht als Negativerlebnis erscheinen, sondern eher als vorübergehender Prozess, der eben einfach einer Behandlung bedarf wie die Halsschmerzen.
Ist die Blase zu klein, kann eine Behandlung mit Medikamenten erfolgen. Die sogenannten Anticholinergika helfen hier weiter. Die zu geringe Größe der Blase kann einfach ermittelt werden. Hierbei müssen Eltern sowohl die Anzahl der Toilettenbesuche und auch die Trinkmengen dokumentieren. Anhand dieser Aufzeichnungen kann der Arzt die Größe der Blase ermitteln.
Besteht ein ADH-Mangel beim Kind, dann erfolgt eine medikamentöse Behandlung. Hier wird das Ersatzhormon Desmopressin verabreicht, das damit den Auslöser des Bettnässens, nämlich den Hormonmangel, ausschaltet.
Schläft das Kind schlichtweg zu tief und fest und nässt ein, weil es den Harndrang im Tiefschlaf nicht verspürt und oftmals sogar das Einnässen nicht empfindet und weiterschläft, gibt es hier mechanische Lösungen. Die sogenannte Klingelhose oder Klingelmatte kann eine Lösung sein. Diese wird dem Kind vor dem Zubettgehen angezogen oder ins Bett gelegt. Das Gerät gibt einen lautstarken Alarm, sobald es mit den ersten Urintropfen in Kontakt gerät. Das Kind wacht im günstigsten Falle auf und geht zur Toilette, um dort die Blase zu leeren. In der Praxis erweisen sich Klingelhose und Klingelmatte leider häufig eher als Wecker für Eltern, denn als Helfer für Kinder, die oftmals in der Tiefschlafphase durch dieses Klingeln nicht geweckt werden – ebenso wenig wie durch den Urin. Einen Versuch ist die Nutzung dieses Gerätes auf jeden Fall wert, zumal hier nicht medikamentös behandelt werden muss und sich die Kosten für die Anschaffung von Klingelhose oder Klingelmatte auch in überschaubaren Grenzen halten. Als Erste-Hilfe-Lösung sind diese Maßnahme daher gut eignet. Wer an Erfahrungsberichten anderer Eltern mit der Klingelhose interessiert ist, kann diese im Elternforum auf hoppsala.de nachlesen.