Ein Schlag auf den Kopf, ein Sturz oder das starke Anstoßen mit dem Kopf an einen Gegenstand oder ein Hindernis – all diese Geschehnisse können eine Gehirnerschütterung auslösen. Diese kommt relativ häufig vor und ist vor allem auch bei Kindern verbreitet, bei denen solche Unfälle statistisch gesehen häufiger zu finden sind als bei Erwachsenen. Besteht bei einer Person der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung, ist medizinische Behandlung sehr wichtig, vor allem bei Kindern. Dabei gilt, je kleiner die Kinder sind, desto ernster muss eine mögliche Gehirnerschütterung genommen werden.
Das Gehirn wird erschüttert
Doch was passiert eigentlich bei einer Gehirnerschütterung? Generell ist das menschliche Gehirn gegenüber Erschütterungen und Einflüssen von außen sehr empfindlich, da diese seine Arbeit beeinflussen können, zum Teil mit schwerwiegenden Folgen. Aus diesem Grund liegt das menschliche Denkorgan gut geschützt im knöchernen Schädel, umgeben von den Hirnhäuten und dem so genannten Hirnwasser. Es ist also gegen kleinere Erschütterungen und Bewegungen gut geschützt. Bei einer Gehirnerschütterung sind dagegen die Einwirkungen durch Stöße, Schläge oder durch einen Aufprall so stark, dass das Gehirn an den knöchernen Schädel gestoßen und erschüttert wird. Dabei gibt es natürlich schwere und weniger schwere Formen der Gehirnerschütterung. Die Folgen einer solchen zeigen sich in der Regel relativ bald in Form von starken Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Auch Ohnmacht, Sehstörungen und leichte Orientierungsprobleme können auftreten.
Blutungen sind sehr gefährlich
Die große Gefahr bei einer Gehirnerschütterung besteht darin, dass es im Gehirn zu Blutungen kommen kann, die lebensgefährlich sein können. Diese entstehen dadurch, dass bei zu starker mechanischer Erschütterung Blutgefäße verletzt werden können. Je nach Lage und Größe dieser Gefäße können die Folgen einer solchen Blutung verschiedenste Funktionen beeinträchtigen und auch tödlich sein. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn eine Gehirnblutung im Anschluss an eine Gehirnerschütterung nicht erkannt und behandelt wird.
Medizinische Überwachung ist wichtig
Aufgrund der Gefahr einer Gehirnblutung, die auch noch bis zu zwei Tage nach einer Gehirnerschütterung auftreten kann, müssen alle Patienten mit schweren und mittelschweren Gehirnerschütterungen im Krankenhaus überwacht werden. Hier werden dann regelmäßig die Pupillenreaktionen und der Blutdruck überprüft. Reagieren die Pupillen auf Licht nicht mehr gleichmäßig oder fällt der Blutdruck plötzlich stark ab, sind dies Zeichen für eine Gehirnblutung, und es muss sofort gehandelt werden. Auch bei leichteren Gehirnerschütterungen sollte man in den nächsten Stunden immer darauf achten, ob sich der Zustand des Betroffenen plötzlich verschlechtert.
Da vor allem kleine Kinder noch einen besonders weichen Schädelknochen haben und das Gehirn weniger gut vor Erschütterungen geschützt ist als bei Erwachsenen, werden diese nach Stürzen oder Unfällen, bei denen Verdacht auf eine Gehirnerschütterung besteht, immer im Krankenhaus überwacht. Dies ist deswegen so wichtig, weil bei ihnen das Risiko einer gefährlichen Gehirnblutung generell höher ist als bei Erwachsenen und sie zudem auch noch nicht in der Lage sind, sich zu ihrem gesundheitlichen Zustand zu äußern.
Bei allen Gehirnerschütterungen ist Bettruhe wichtig, damit sich das Gehirn und der gesamte Organismus erholen und regenerieren können. Je nach Schwere der Erschütterung kann es mehrere Tage bis zwei Wochen dauern, bis man sich von einer solchen wieder erholt hat. Bei schweren Formen der Gehirnerschütterungen kann es auch noch über einen längeren Zeitraum zu Einschränkungen wie Kopfschmerzen oder Konzentrationsstörungen kommen. Wichtig ist auch hier eine professionelle medizinische Behandlung und Überwachung.