Während oder nach einer Grippe kann es zu Schwindelanfällen kommen. Woher diese kommen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.
Husten, Schnupfen, Fieber und Gliederschmerzen – Jahr für Jahr liegen Menschen mit einer fiesen Grippe flach. Allein zum Ende des ersten Monats im Jahr 2016 waren laut einer Statistik von statista.com weit über 10.500 Menschen in Deutschland erkrankt. Experten sind aber der Meinung, dass die tatsächliche Anzahl noch deutlich höher liegt, da nicht von jedem Erkrankten ein Abstrich gemacht wurde und diese somit nicht mit in die Berechnung eingeflossen sind.
Bei einer Grippe fühlt man sich oft geschwächt und abgeschlagen. Hinzu kommt, dass viele Betroffene auch von Schwindelgefühlen berichten. Oft treten sie sogar erst dann auf, wenn die anderen grippe-typischen Symptome bereits abgeklungen sind. Wo der Schwindel herkommt und wie sich dieser am besten behandeln lässt, möchten wir Ihnen in diesem Beitrag einmal genau erläutern.
Inhaltsverzeichnis
Wie äußert sich Schwindel?
Wenn es zu Schwindelgefühlen kommt, deutet dies auf eine Störung des Gleichgewichtsinns hin. Es dreht sich, einem wird schwarz vor Augen, vielen wird sogar übel und sie müssen sich erbrechen. Jeder empfindet Schwindel anders. Das liegt aber auch daran, dass Schwindel nicht gleich Schwindel ist. Laut den Experten von vertigoheel.de gibt es verschiedene Arten und diese unterscheiden sich in der Auswirkung. Bei der einen Form kann es zusätzlich zu Tinnitus kommen, bei einer anderen Form beispielsweise treten zusätzlich vor allem Übelkeit und Augen zittern auf.
Verbindung zwischen Grippe & Schwindel
Wie oben schon einmal erwähnt, kann es vorkommen, dass die Grippe-Symptome längst nachgelassen haben, aber der Schwindel weiterhin anhält bzw. erst anschließend auftritt. Bei manchen Patienten dauert er sogar mehrere Wochen an, je nachdem wie stark die Grippe war. Der Grund liegt in dem geschwächten Immunsystem des Körpers. Um den Infekt zu bekämpfen, zieht dieser sich die Kraft aus anderen Bereichen des Körpers so z.B. aus dem Nervensystem. Das kann zum Schwindel führen.
Eine andere Möglichkeit ist Dehydrierung. Jeder kennt es: Wenn es einen so richtig erwischt hat, schwinden Hunger und Durst, dabei ist letzteres besonders wichtig. Denn wenn dem Körper zu wenig Flüssigkeit gegeben wird, wird auch der Salzhaushalts im Körper gestört und das kann Schwindelgefühle auslösen.
Medizinische Ursachen und mögliche Begleiterscheinungen
❍ Ursache durch Herz-Kreislauf-System
Ein zu niedriger bzw. auch zu hoher Blutdruck kann dafür zuständig sein, dass Schwindel bei einer Grippe auftritt. Gerade bei Überanstrengung fehlt dem Körper die nötige Kraft, um sich auf mehrere Vorgänge gleichzeitig zu konzentrieren. Auch bei einem sehr schnellen Abfall des Blutdrucks kommt es zum Schwindel. Hier wird in den meisten Fällen von Drehschwindel gesprochen, der mit weiteren Symptomen wie Kopfschmerzen, Tinnitus und Sehstörungen einhergehen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu kurzer Bewusstlosigkeit kommen.
❍ Ursache durch Erkrankungen am Innenohr
Tritt der Schwindel in Verbindung mit Ohrenschmerzen, Schwerhörigkeit, plötzliche Taubheit oder Tinnitus auf, dann ist von einer Erkrankung im Innenohr auszugehen. Dort befindet sich das Gleichgewichtsorgan, was bei einer Störung, wie z.B. ein entzündetes Innenohr zu heftigem Schwindel führen kann.
❍ Ursache durch Verspannungen
Dauerhaftes Liegen und Ausruhen sind bei einer Grippe keine Seltenheit. Der Körper muss Kraft tanken, dass er anschließend wieder normal den Alltag meistern kann. Durch das ständige Liegen können sich aber auch Verspannungen und speziell Halswirbelsäulenprobleme bilden. In einigen Fällen können diese dann den Schwindel hervorrufen.
Maßnahmen bei Schwindel
Im Normalfall ist der Schwindel bei einer Grippe ungefährlich. Sollte dieser allerdings über eine längere Zeit auftreten, sollten Sie unbedingt einen Arzt konsultieren. Gerade begleitende Ohrenschmerzen sind ein eindeutiges Indiz dafür, dass sich eine Entzündung im Mittel- bzw. Innenohr befindet. Diese muss unbedingt ärztlich behandelt werden, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
Sie können aber auch gezielt gegen den Schwindel vorgehen und zwar folgendermaßen:
❶ Reichlich trinken
Um einer Dehydrierung und dem einhergehenden Schwindel vorzubeugen, sollten Sie viel trinken. Am besten Wasser oder ungesüßte Tees. Das gilt auch dann, wenn Sie gar keinen Durst haben.
❷ Schnelle Bewegungen vermeiden
Um den Blutdruck weitestgehend stabil zu halten, sollten Sie alle Bewegungen nur langsam ausführen. Vermeiden Sie ruckartige und zu schnelle Bewegungen beim Aufstehen beispielsweise, da diese den Blutdrucks plötzlich abfallen lassen.
❸ Körper Ruhe gönnen
Eine Grippe schwächt den Körper ungemein. Er benötigt Zeit, um wieder vollständig fit zu sein. Gönnen Sie ihm die Ruhe und vermeiden Sie anstrengende Arbeiten.
❹ Immunsystem stärken
Nach einer Grippe ist das Immunsystem geschwächt. Damit Sie sich nicht gleich die nächste Krankheit einfangen, gilt es das Immunsystem langsam wieder zu stärken. Die Experten von immunsystem-ratgeber.com empfehlen zum einen regelmäßig Hühnerbrühe zu essen oder Wechselbäder zu machen. Auch sollen sekundedäre Pflanzenstoffe und ätherische Öle in pflanzlichen Lebensmitteln dafür sorgen, dass das Immunsystem gestärkt und ein nächster Infekt vorgebeugt werden kann.
» Extra-Tipp: Um einer Grippe vorzubeugen, empfiehlt es sich bei speziellen Risikogruppen eine Grippeschutzimpfung vorzunehmen. Dazu gehören:
- Menschen über 60 Jahren
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Schwangere
- chronisch kranke Menschen
- Personen, die bei Ärzten, in Krankenhäusern oder Altersheimen arbeiten
Was tun bei Schwindelanfall?
Wenn Sie merken, dass Ihnen schwarz vor Augen wird oder sich um sie herum sich alles anfängt zu drehen, sollten Sie sich hinsetzen oder am besten hinlegen. Während des Liegens wird die Durchblutung des Kopfes gefördert und der Schwindel legt sich innerhalb weniger Minuten.