Der Begriff Gehirnjogging steht für die Ausübung spezieller Gedächtnis- und Konzentrationsübungen. Man hat festgestellt, dass durch tägliches mentales Training die Leistung des Gehirns gesteigert werden kann. Erstmalig verwendete ein deutscher Psychologe an der Universität Erlangen diesen Begriff, um ein von ihm entwickeltes „Mentales Aktivierungstraining“ (MAT) zu beschreiben. In kontrollierten Studien stellte er tatsächlich bereits nach vierwöchigem täglichen Gehirnjoggingfest, dass das Gehirn der Probanden schneller und gezielter auf Außenreize reagierte. Insgesamt wirkte sich das Training positiv auf die Geschwindigkeit der Wortfindung aus und verbesserte die Konzentrationsleistung der Probanden.
Viele Trainingsmöglichkeiten führen zum Erfolg
Vom Klinikalltag fand das Gehirnjogging bald seinen Weg in die populärwissenschaftliche Literatur. Einige Ratgeber beschrieben Verfahren, wie geistige Fähigkeiten gezielt gefordert und gefördert werden. Bücher mit Zahlen- und Buchstabenrätseln, Sudokus sowie Konzentrations- und Gedächtnisaufgaben warben mit dem Begriff Gehirnjogging für sich und verkauften sich hervorragend. Spätestens seit dem Videospiel „Dr. Kawashimas Gehirnjogging´´ ist das spielerische Gedächtnistraining zum Trend geworden. Inhalt des Programms für die mobile Spielkonsole von Nintendo sind Kopfrechenaufgaben, Silben zählen, Uhrzeiten berechnen und Zahlenrätsel lösen. Ziel ist es, jeden Tag nur ein paar Minuten zu „trainieren´´ , um damit die geistigen Fähigkeiten zu verbessern. Das Gerät stellt außerdem das „geistige Alter´´ des Nutzers fest und bietet eine Kontrollmöglichkeit, ob sich die Gehirnleistung bereits verbessert hat. Aber auch das Internet bietet eine ganze Reihe von Trainingsmöglichkeiten, die kostenlos genutzt werden können. Ein eigens für mentales Training programmiertes Online-Spiel, das täglich gespielt wird, kann einen positiven Effekt auf die kognitiven Fähigkeiten zeitigen.
Gehirnjogging ist für jeden sinnvoll – besonders aber für Senioren
Gehirntraining ist nicht zwangsläufig eine Methode, die nur für Senioren erfunden wurde. Auch Kinder und Jugendliche profitieren von gezieltem Gehirnjogging zur Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit. Doch gerade im Alter lässt die Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns nach, das heißt, Konzentration und Kurzzeitgedächtnis werden schlechter, es fällt den Menschen schwerer, sich im Alltag bestimmte Dinge zu merken. Da hilft regelmäßiges Training!
Laut einem Bericht der Universität Münster wurde nachgewiesen, dass die Eiweißablagerungen (Plaques) in Folge der Alzheimer Krankheit mit Hilfe von mentaler Aktivität verringert werden können. Dabei kommt es aber auf die Regelmäßigkeit an. Nur tägliches Training führt zur nachhaltigen Verbesserung der Gehirnleistung. Denksportaufgaben und Rätsel jeder Art geben gezielte Impulse an jene Gehirnregionen ab, die mit der Zeit in ihrer Leistungsfähigkeit nachlassen.
So bleibt man länger geistig fit
Neben dem Gehirnjogging tragen auch andere Faktoren maßgeblich dazu bei, den natürlichen Alterungsprozess hinaus zu zögern. Dazu gehört zum Beispiel viel Bewegung an der frischen Luft, wodurch wird die Durchblutung des Gehirns gefördert wird. Aber auch regelmäßige soziale Kontakte, anregende Gespräche und vielfältige Freizeitaktivitäten stärken den Geist. Eine gesunde Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, sowie die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Gerade ältere Menschen neigen häufig dazu, das Trinken zu vergessen. Wer auch im Alter aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnimmt, Freundschaften und Hobbys pflegt und gut auf sich und seinen Körper acht gibt, der bleibt nachweislich länger geistig fit. Das Gehirnjogging leistet dabei wertvolle Unterstützung und ist ein nützlicher und unterhaltsamer Zeitvertreib.