Der Anis, der auch als Süßer Kümmel bezeichnet wird, ist eine Pflanze, die ca. 30 bis 50 cm hoch wachsen kann. Die Pflanze verfügt durch die enthaltenen ätherischen Öle über einen ganz eigenen Geschmack und Geruch. Wer Anis aber selber in der freien Wildnis sammeln will, sollte sehr aufmerksam sein. Denn die giftigen Schierlingsfrüchte gleichen den Anisfrüchten sehr, so dass sie leicht verwechselt werden können.
In der Medizin wird der Anis als Mittel gegen Husten oder Magen-Darm-Krankheiten eingesetzt, aber auch als Gewürz in der heimischen Küche wird Anis immer wieder gerne genutzt. Besonders bekannt sind natürlich auch verschiedenen Anisliköre und Schnäpse, die durch den charakteristischen Geschmack bestechen. Da Anis für all diese Zwecke heute allerdings aus extra angebauten Kulturen bezogen wird, ist die Verunreinigung mit den giftigen Schierlingsfrüchten hier nahezu ausgeschlossen.
Den im Anis enthaltenen ätherischen Ölen sagt man auch eine schleim- und krampflösende Wirkung nach, aber auch das Wachstum von Mikroorganismen wird dadurch verringert, was den medizinischen Einsatz von Anis deutlich erklärt. Besonders häufig wird es deshalb auch bei Blähungen angewendet.
Man findet auf dem Markt auch Anisöl, das allerdings aus dem Sternanis gewonnen wird. Eine unverdünnte Einnahme dieses Öls ist generell zu vermeiden, da hierdurch u. a. Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfälle, ja sogar Lungenödeme hervorgerufen werden können.
In seltenen Fällen kann Anis auch allergische Reaktionen der Haut und des Magen-Darm-Traktes hervorrufen. Sollten diese Beschwerden längerfristig andauern bzw. immer wieder auftreten, ist unbedingt der Arzt aufzusuchen.
Die äußerliche Anwendung von Anis ist ebenfalls nicht ratsam, da die Wirksamkeit nicht bewiesen ist und durch die enthaltenen Bergapten kann es im Zusammenspiel mit Sonnenlicht zu Dermatosen kommen.
Viele Menschen sind auch besonders empfindlich gegenüber Doldengewächsen, zu deren Familie auch der Anis gehört. Sollten Sie von einer solchen Empfindlichkeit wissen, ist die Anwendung von Anis zu vermeiden. Dies gilt insbesondere auch für die Nutzung der Pflanze über längere Zeit und während Schwangerschaft und Stillzeit.