Der Augentrost ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 30 cm hoch wird. Sie verfügt über ovale, gegenständig sitzende, grasgrüne Blätter und weiße Blüten. Durch die violette Äderung dieser und dem gelben Fleck auf den unteren Blütenblättern erinnert ihr Aussehen an ein entzündetes Auge. Daher stammt vermutlich auch der Name dieser Pflanze, die auch bei vielfältigen Augenleiden eingesetzt wird. Der Augentrost, der auch unter dem Namen Milchdieb bekannt ist, ist in ganz Europa zu finden.
Während der Blütezeit werden die oberirdischen Pflanzenteile gesammelt und getrocknet. Diese getrockneten Pflanzenteile finden allerdings ausschließlich in der Homöopathie Anwendung, da die Wirksamkeit bisher nicht wissenschaftlich belegt wurde. Es besteht jedoch der Verdacht, dass die enthaltenen Phenolcarbonsäuren eine wachstumshemmende Wirkung auf Mikroorganismen haben.
Hauptsächlich nutzt man das Augentrostkraut zur Behandlung von Ermüdungserscheinungen der Augen oder bei entzündlichen Stellen am Auge. Allerdings rät die Schulmedizin von einer äußerlichen Anwendung am Auge ab. Das hängt zum einen mit der unbelegten Wirksamkeit des Krautes, zum anderen mit der möglichen Keimbelastung zusammen. Denn diese kann durchaus unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen.
So werden zwar in der Volksheilkunde viele Augenbäder hergestellt und angewandt, doch diese können teils dramatische Nebenwirkungen mit sich bringen, die man vorher kaum abschätzen kann. Um also der Gefahr von Verletzungen und Verunreinigungen am Auge zu entgehen, sollte man auf diese Augenbäder unbedingt verzichten.
So werden Sie das Augenkraut im Handel nur als Bestandteil einiger homöopathischer Arzneimittel finden. Hier ist eine Anwendung sicher auch nicht schädlich. Dennoch sollten Sie bei längerer Anwendung Rücksprache mit Ihrem Arzt halten, um mögliche Nebenwirkungen auszuschließen. Dies gilt übrigens generell für die längerfristige Anwendung von homöopathischen Produkten und Arzneimitteln.
In der Volksheilkunde dagegen werden die Menschen es immer nach ihren eigenen, oft geheim gehaltenen Rezepten zubereiten.