Der Blutwurz ist eine gelb blühende Pflanze, die auch unter den Namen Bauchwehwurz oder Birkwurz bekannt ist. Den Namen Blutwurz verdankt die Heilpflanze der blutroten Verfärbung, die sie annimmt, wenn frische Bruch- oder Schnittstellen vorhanden sind. Die in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffe verfärben sich nämlich an der Luft sehr schnell blutrot bzw. „Tormentillrot“, weshalb die Pflanze auch Tormentill genannt wird.
Die Blätter der Blutwurz sind handförmig und besitzen zudem noch grob gezähnte Teilblätter. Die Blüten sind meist vierzählig und gestielt. Die Pflanze selbst ist in Mittel- und Nordeuropa zu Hause.
In der Medizin findet nur das von den Wurzeln befreite Rhizom der Blutwurz in Form von Spülungen oder Pinselungen Verwendung. Meist wird es bei entzündlichen Erkrankungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt, jedoch ist auch eine innerliche Anwendung bei akuten Durchfallerkrankungen möglich. Dabei wird die Blutwurz oft als Tee, Tinktur oder Pulver verwendet.
Einen Blutwurztee können Sie auch ganz einfach selber zubereiten – dafür benötigen Sie etwa zwei Gramm zerkleinertes und getrocknetes Blutwurzrhizom und 150 ml kaltes Wasser. Beides setzen Sie miteinander an, kochen es kurz auf und seihen es nach kurzer Zeit zum Ziehen wieder ab. Man empfiehlt bei Durchfall drei Tassen täglich zwischen den Mahlzeiten zu trinken bzw. bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum zwei bis dreimal am Tag mit dieser Flüssigkeit zu spülen bzw. zu gurgeln.
Die Tinktur können Sie sich im Reformhaus oder der Apotheke kaufen. Hier geben Sie 10 bis 20 Tropfen auf ein Glas Wasser und spülen damit die Mund- bzw. Rachenschleimhaut. Vermixt mit Myrrhentinktur hilft diese Blutwurztinktur auch bei Entzündungen des Zahnfleisches. Wenn Sie lieber Pulver verwenden, können Sie dieses auch in Rotwein aufschwemmen.
Sogar in einigen fertigen Mundpflegemitteln findet die Blutwurz heute bereits Anwendung.
Allerdings sollten Sie auf die Behandlung mit Blutwurz während der Schwangerschaft und der Stillzeit verzichten. Auch zur Behandlung von Kleinkindern mit Durchfallerkrankungen ist die Blutwurz nicht geeignet, diese sollten immer von einem Arzt behandelt werden. Länger als drei bis vier Tage bei der inneren Anwendung bzw. zwei bis drei Wochen bei der äußeren, sollten Sie Blutwurz auch nicht verwenden. Verschwinden die Beschwerden in diesem Zeitraum nicht, ist es dringend anzuraten, einen Arzt aufzusuchen.
So können bei einer langfristigen bzw. zu hoch dosierten Behandlung mit Blutwurz Leber- und Nierenschäden auftreten, aber auch Magenbeschwerden sind keine Seltenheit. Höchste Vorsicht ist auch bei der Einnahme anderer Medikamente geboten, denn deren Wirkung kann durch die Einnahme von Blutwurz evtl. verringert bzw. ganz aufgehoben werden.