Das Bruchkraut, eine Heilpflanze, die in Nordamerika, Asien sowie Europa beheimatet ist, wächst sehr flach am Boden. Es bildet hier einen regelrechten Teppich und verfügt über unscheinbare Blüten, die in Knäueln angeordnet sind. Auch die Blätter des Bruchkrautes sind sehr klein. Man kann diese Pflanze in das so genannte behaarte und das unbehaarte Bruchkraut unterteilen, wobei das behaarte eine graugrüne Färbung aufweist, das unbehaarte jedoch eine gelbgrüne.
Die Plätze, an denen das Bruchkraut am besten gedeiht, waren ursprünglich Sandtrockenrasen oder Heiden, heute dagegen wächst es meist in den Pflasterritzen wenig passierter Verkehrsinseln.
In der Medizin finden ausschließlich die oberirdischen Teile des blühenden Bruchkrautes, also das Kraut selbst, welches auch als Jungfernkraut, Harn- oder Dürrkraut bezeichnet wird, Verwendung. Diese Teile werden oft auch von vielen „Kräuterhexen“ gesammelt und gehortet, wobei die „Erntezeit“ meist zwischen Juni und September liegt.
Das Bruchkraut wird in der Volksheilkunde bei Nierenerkrankungen und Erkrankungen der ableitenden Harnwege, wie Nierengrieß oder Harnsteinen eingesetzt. Hier wird das Bruchkraut meist in Form eines Aufgusses, Extraktes oder Sirups als so genannte Durchspülungstherapie verwendet. Ebenso sagt man ihm eine blutreinigende Wirkung nach, auch als harntreibend wird es oft bezeichnet. Genauso sind einige Menschen der Ansicht, dass das Bruchkraut die Wundheilung positiv beeinflussen könne. Allerdings gibt es noch keinerlei wissenschaftliche Bestätigungen für die Wirkungsweise bzw. die Unbedenklichkeit bei dieser Pflanze, so dass von einer Behandlung generell abzuraten ist.
Aus diesem Grund ist die Behandlung solcher Erkrankungen mittels Bruchkraut wohl auch immer weiter zurückgegangen. Denn wer will sich schon mit einem Kraut kurieren lassen, dessen Nebenwirkungen, die ja teils auch extrem schädlich sein können, noch völlig unbekannt sind?
Dennoch findet man Auszüge des Bruchkrautes immer noch in einigen wenigen Arzneimitteln aus dem Bereich der Urologie und auch in der Homöopathie wird es noch verwendet. Ob dies bei den unzureichend belegten Wirkungen wirklich sinnvoll und angemessen ist, bleibt durchaus fraglich.