Kopfschmerzen sind in Deutschland mittlerweile zu einer Art Volksleiden geworden, und jeder hat bestimmt schon einmal an dem lästigen Ziehen, Stechen oder Drücken im Kopf gelitten. Doch Kopfschmerzen betreffen auch immer mehr Kinder, und bei den kleinen Patienten ist eine Diagnose häufig deutlich schwieriger als bei den Erwachsenen, so dass bei häufig auftretenden Kopfschmerzen bei Kindern ein Facharzt zu Rate gezogen werden sollte.
Organische Ursachen müssen ausgeschlossen werden
Klagt ein Kind häufig über Kopfschmerzen, sollten zunächst alle organischen Ursachen ausgeschlossen werden. Dazu gehört eine gründliche körperliche Untersuchung, denn es gibt verschiedene Krankheiten von einer Entzündung der Nasennebenhöhlen über Fehlstellungen im Schulter- und Nackenbereich bis hin zu Tumorerkrankungen, die Kopfschmerzen auslösen können. Häufig zeigen sich bei derartigen Krankheiten aber neben den Kopfschmerzen auch noch andere begleitende Symptome.
Migräne kann ebenfalls schon bei Kindern auftreten und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die betroffenen Kinder sehr licht- und geräuschempfindlich sind und sich oft auch übergeben müssen. Migräne bei Kindern lässt sich durch verschiedene Medikamente aber auch durch bestimmte Entspannungsmethoden recht erfolgreich therapieren.
Auch die Psyche kann Kopfschmerzen verursachen
Wenn organische Ursachen durch entsprechende Untersuchungen ausgeschlossen werden konnten, ist eine psychosomatische Ursache für die häufigen Kopfschmerzen eines Kindes relativ wahrscheinlich. Kinder sind in unserer heutigen Gesellschaft in der Schule und auch in ihrem Alltag zahlreichen Stresssituationen ausgesetzt und auch die Reizüberflutung durch die Medien kann sich auf die kindliche Psyche auswirken. Für die genaue Diagnose psychosomatisch begründeter Kopfschmerzen bei Kindern sind zunächst Gespräche bei einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu empfehlen. Dieser wird versuchen, in Gesprächen und bei kleineren Kindern auch spielerisch, eine Ursache für die Kopfschmerzen zu finden.
Kopfschmerztagebuch führen
Ein so genanntes Kopfschmerztagebuch wird ebenfalls immer häufiger eingesetzt, wenn den kindlichen Kopfschmerzen auf den Grund gegangen werden soll. Dabei tragen die Kinder das Auftreten ihrer Kopfschmerzen in ein Heft ein und geben die Stärke der Schmerzen durch das Ankreuzen bestimmter Smileys an. So können die behandelnden Ärzte ein dem Kopfschmerz zugrunde liegendes Muster finden, welches bei der letztendlichen Diagnose ebenfalls sehr hilfreich sein kann. Eine solche Methode ist für Kinder ab dem Grundschulalter geeignet.
Entspannungsmethoden zeigen oft Erfolg
Bei Kindern sollte eine dauerhafte Therapie mit Schmerzmedikamenten generell vermieden werden, da diese zum Teil nicht gut vertragen werden und auch abhängig machen können. Stattdessen sollte man bewusst mit Entspannungsverfahren wie Yoga oder autogenem Training arbeiten. Wenn Kinder diese in kindgerechten Kursen erlernen, können sie diese auch beim Auftreten der Kopfschmerzen bewusst einsetzen und erlernen auf diese Weise auch, mit ihren Beschwerden selbstständig umzugehen.
Weiterhin ist auf eine gesunde und vollwertige Ernährung zu achten, bei der es möglichst nicht zu starken Blutzuckerschwankungen kommen sollte, da diese ebenfalls Kopfschmerzen auslösen können. Viel Bewegung an der frischen Luft und zudem ein ausgeglichener Tag-Nachtrhythmus mit ausreichend Schlaf sollten bei Kindern mit häufigen Kopfschmerzen ebenfalls bewusst eingehalten werden. So kann das Auftreten der Schmerzen dann meist auch durch das entsprechende vorsorgende Verhalten von vorneherein verhindert werden.