In Kindergarten und Kita sind Läuse bei Kindern keine Seltenheit. Wir erklären, wie Sie die Parasiten ausmachen und welche Behandlung hilft.
Der Befall mit Kopfläusen gehört meist für jede Familie mindestens einmal zur Kindergartenzeit dazu. Das ist zwar nicht gerade angenehm – aber auch kein Weltuntergang. Laut einem Beitrag der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sind etwa zwei bis vier Prozent der Kinder in Mitteleuropa betroffen. Mit den richtigen Maßnahmen und Mitteln sind Sie die Parasiten in der Regel aber schnell wieder los. Wir erklären, warum Läuse bei Kindern im Kindergarten und in der Kindertagesstätte so verbreitet sind, und was Sie dagegen unternehmen können.
Die Ansteckung
Kopfläuse sind etwa stecknadelkopfgroße Insekten, die sich vom Blut des Menschen ernähren. Um diesen Hunger zu stillen, beißen sie aber nicht wahllos irgendwohin – sie befallen ausschließlich den Kopf. Mit ihren hakenartigen Beinen haben sie sich hervorragend an diesen Lebensraum angepasst: Mühelos hangeln sie sich von einem Haar zum nächsten und wechseln so auch schnell und unbemerkt den Besitzer. Springen können die kleinen Parasiten – anders als die Flöhe – aber nicht.
Bei Kindern im Kindergarten und der Kita sind Läuse besonders stark verbreitet. Woran liegt das? Eigentlich ist der Zusammenhang ganz einfach: Kinder suchen viel stärker als Erwachsene den direkten Körperkontakt mit anderen – beim Spielen werden daher oftmals buchstäblich die Köpfe zusammengesteckt. Für die Kopfläuse ist es so ein Leichtes, sich einen neuen Wirt zu suchen und sich dadurch immer weiter zu verbreiten. In Windeseile haben sie sich an einer Haarsträhne verhakt, die zu einem fremden Kopf gehört – und legen pro Tag bis zu zehn Eier, die sogenannten Nissen. Kein Wunder also, dass sich Läuse im Kindergarten ausbreiten können wie ein Lauffeuer. Wie Läuse zu erkennen sind und was dagegen unternommen werden kann, zählt daher zu den wichtigsten Informationen für betroffene Eltern.
Was bei Läusen im Kindergarten zu tun ist
Bemerkbar macht sich der Kopflausbefall meist durch stark ausgeprägten Juckreiz. Fällt Ihnen auf, dass sich Ihr Kind ungewöhnlich häufig am Kopf kratzt oder über eine juckende Kopfhaut klagt, sollten Sie also – bewaffnet mit einem speziellen Läusekamm – Strähne für Strähne die Haare untersuchen. Sind in der Nähe der Kopfhaut feine, weiße Punkte auszumachen, die sich mit dem Kamm nicht einfach herauskämmen lassen? Dann hat Ihr Kind wahrscheinlich Kopfläuse.
Hat sich Ihr Verdacht so bestätigt, hilft nur noch eines: Melden Sie in der Kita oder im Kindergarten den Befall mit Läusen (das ist Pflicht, um eine unkontrollierte Verbreitung zu verhindern) und beginnen Sie mit der Behandlung:
❶ Besorgen Sie sich aus der Apotheke ein Kopflausshampoo und lesen Sie die Packungsbeilage gründlich durch.
❷ Anschließend kann es richtig losgehen: Um die Läuse bei Ihren Kindern zu behandeln, massieren Sie das Shampoo in die nassen Haare ein. Verteilen Sie es möglichst gleichmäßig auf der gesamten Kopfhaut und achten Sie darauf, dass nichts davon in Augen oder den Mund gerät.
❸ Die Einwirkzeit liegt bei bis zu 20 Minuten.
❹ Waschen Sie das Shampoo danach aus, sodass keinerlei Rückstände auf den Haaren zurückbleiben.
❺ Mit dem Läusekamm kämmen Sie nun eine Haarsträhne nach der anderen sorgfältig durch und entfernen so die abgetöteten Läuse aus den Haaren. Streifen Sie die Zinken regelmäßig an einem Papiertuch ab.
❻ Nach etwa acht bis zehn Tagen sollten Sie die Behandlung wiederholen. So geht es auch den eventuell noch nachgeschlüpften Läusen an den Kragen.
Bei Läusen im Kindergarten kann es zudem sinnvoll sein, die Kinder entsprechend zur Vorsicht zu ermahnen. Erklären Sie genau, warum es wichtig ist, den anderen Kindern nicht zu nahe zu kommen, wenn gerade Kopfläuse im Kindergarten unterwegs sind. Zudem können Sie die Haare Ihres Nachwuchses regelmäßig auf die Parasiten überprüfen.