Eine Nasenscheidewandverkrümmung kann eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme auslösen. Eine Operation kann Abhilfe schaffen.
Nicht immer ist es offensichtlich. Dennoch besitzt jeder von uns eine gekrümmte Nasenscheidewand. Das liegt daran, dass die Nase aus knöchernen und knorpeligen Anteilen besteht, die zum Teil unterschiedlich schnell wachsen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine minimale Verkrümmung, die optisch unauffällig ist und keine Probleme verursacht. Kommt es dagegen zu einer ausgeprägten Verkrümmung der Nasenscheidewand, stellt dies einen optischen Makel dar. Zudem geht diese oft mit einer Vielzahl von Problemen einher.
Im Folgenden soll es darum gehen, wie es zu einer Nasenscheidewandverkrümmung kommen kann, wie sie die Funktionsfähigkeit der Nase einschränkt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Inhaltsverzeichnis
Beschaffenheit und Funktion der Nasenscheidewand
Die Nasenscheidewand besteht aus einem knorpeligen Teil im unteren Bereich und einem knöchernen Teil im oberen Bereich. Sie trennt die rechte und die linke Nasenhaupthöhle voneinander und verleiht der Nase gemeinsam mit dem Nasenbein und den Nasenflügeln ihre äußere Form. Hieraus ergeben sich drei Funktionen der Nasenscheidewand:
- trennt die Nase – im Idealfall – mittig
- am Aufbau der Nasenhaupthöhlen beteiligt
- beteiligt an der Luftzirkulation
Ursachen für eine Nasenscheidewandverkrümmung
Eingangs habe ich schon angedeutet, dass die Nase aus knöchernen und knorpeligen Teilen besteht. Diese wachsen während der Entwicklung zu unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlich schnell. Dadurch ist die Nasenscheidewand während des Wachstums immer unterschiedlich stark verkrümmt. Etwa ab dem 16. Lebensjahr erreicht sie dann ihre endgültige Form – mit einer unmerklichen Verkrümmung bis hin zu einer stark ausgeprägten Septumdeviation.
Es ist auch möglich, dass die Nasenscheidewand schon bei der Geburt verkrümmt ist. Dann handelt es sich um eine erblich bedingte Fehlstellung, die auch bei der Mutter oder dem Vater vorliegt.
Aufgrund von traumatischen Erlebnissen – etwa einem Sturz oder Schlag auf die Nase – kann die Nase brechen oder stauchen. Unbehandelt kann eine solche Verletzung dazu führen, dass die Nasenscheidewand schief verwächst – in extremen Fällen ist dies sogar von außen sichtbar.
Symptome einer verkrümmten Nasenscheidewand
Eine leichte Verkrümmung der Nasenscheidewand verursacht in der Regel keine Beschwerden und wird daher meist auch gar nicht bemerkt. Liegt dagegen eine starke Verkrümmung vor, können verschiedene Beschwerden auftreten:
- Nasenatmung eingeschränkt möglich
- beeinträchtigtes Riechvermögen
- Schnarchen
- Schlafstörungen (sowohl beim Einschlafen als auch beim Durchschlafen)
- Kopfschmerzen
- verminderte Leistungsfähigkeit
- eingeschränktes Riechvermögen
- Mundgeruch
Die eingeschränkte Nasenatmung führt zu einer Reihe an weiteren Komplikationen. Durch die schlechte Belüftung des Naseninneren bildet sich dort eine feuchtwarme Umgebung, in der sich Viren und Bakterien vermehrt ansammeln. Es kommt zu einer Entzündung der Nasenschleimhaut, die sich auf benachbarte Regionen ausbreiten kann, wo sie nur schlecht abheilt. So kommt es in der Folge zu
- Nasennebenhöhlenentzündungen
- Rachenentzündungen
- Mittelohrentzündung
- Bronchitis
- Angina
Nasenscheidewandverkrümmung behandeln
Eine Nasenscheidewandverkrümmung ist nur dann behandlungsbedürftig, wenn sie Probleme verursacht. Während bei einer leichten Krümmung Kortisonpräparate Abhilfe schaffen können, ist bei einer starken Ausprägung eine Operation notwendig. Die sogenannte Septumplastik führen in der Regel Hals-Nasen-Ohren-Ärzte durch. Aber auch verschiedene schönheitschirurgische Kliniken wie die Schönheitsklinik Dr. Funk bieten die operative Korrektur der Nasenscheidewandverkrümmung an.
Wie läuft die Operation ab?
Üblicherweise erfolgt der Eingriff durch die Nasenlöcher, sodass keine Narben entstehen. Dabei schiebt der Operateur zunächst mit Hilfe eines kleinen Schnittes die Schleimhaut von der Nasenscheidewand. Dann entnimmt er die gekrümmten Teile und glättet sie außerhalb der Nase, bevor er sie wieder einsetzt. Anschließend verschließt er die Schleimhaut sorgfältig. Damit Nasenscheidewand gerade zusammenwächst, wird sie im Anschluss mit Kunststoffplättchen – sogenannte Splints – gestützt. Diese können nach ein bis zwei Wochen wieder entfernt werden.
Übrigens: In der Regel erfolgt die operative Korrektur einer schiefen Nasenscheidewand unter Vollnarkose. Sollte dies aufgrund eines gesundheitlichen Risikos nicht möglich sein, kann der Eingriff auch unter örtlicher Betäubung erfolgen.
In der Regel verbleiben Patienten ein bis drei Tage in der Klinik. In Ausnahmefällen können sie diese aber auch schon am ersten Tag wieder verlassen.
Was ist nach der Nasenscheidewand OP zu beachten?
In den ersten Tagen nach dem Eingriff ist die Nase geschwollen und empfindlicher als sonst. Zudem können Symptome wie bei einem schweren Schnupfen auftreten. Diese entstehen durch die Schwellung, den Schleim und durch mögliche Verkrustungen (Blut und Schleim). Zur Linderung der Symptome kann der behandelnde Arzt Nasenspülungen, Kochsalzsprays und antibiotische Salben verschreiben, um die Wundheilung zu unterstützen.
Tipp: Als Nasenspülung eignet sich auch eine herkömmliche Nasendusche:
Medikamente allein sind aber nicht ausreichend, damit die Wunden schnell verheilen. Patienten sollten daher in den ersten Wochen nach dem Eingriff zudem einige Dinge im Alltag beachten, um den Heilungsverlauf nicht zu verzögern:
Tipp # 1: Kopf hochhalten
➙ Auch nachts sollten Patienten den Kopf höher lagern. So können sie das Abschwellen und damit die Heilung begünstigen.
Achtung:
Ärzte empfehlen gern, den Kopf durch zusätzliche Kissen oder ein anstellbares Kopfteil höher zu lagern. Dies führt jedoch zu einer unnatürlichen Position der oberen Wirbelsäule. Deutlich empfehlenswerter ist es, wenn Sie stattdessen schräg schlafen. Dies hat viele positive Einflüsse auf die Gesundheit. Nähere Informationen dazu erhalten Sie im Forschungsbericht von Prof. em. Prof. Dr. med. habil. Karl Hecht.
Tipp # 2: Nur die vom Arzt verordneten Schmerzmittel einnehmen
➙ Viele Schmerzmittel enthalten Acetylsalicylsäure (zum Beispiel Aspirin), die gerinnungshemmend wirkt. Sie können Nachblutungen auslösen oder verstärken.
Tipp # 3: Schweres Heben oder Anstrengungen vermeiden
➙ Halten sich Patienten nicht daran, besteht eine erhöhte Gefahr für Nasenbluten.
Tipp # 4: Nicht Schnäuzen und mit offenem Mund niesen
➙ Der entstehende Druck könnte Blutungen in der Nase verursachen.
Tipp # 5: Sonnenbäder, heißes Baden, Solarium und Sauna meiden
➙ Durch die Wärmezufuhr kann es zu einer verstärkten Durchblutung kommen. Dadurch ist auch eine erneute Schwellung der Nase möglich.