
Extremes Übergewicht ist eine Belastung, aber keineswegs unbezwingbar. Wir stellen Ihnen hier einmal die Gründe und die besten Maßnahmen gegen Adipositas vor.
Krankhafte Fettleibigkeit (medizinisch Adipositas) ist nicht nur eine seelische Belastung für Betroffene, sondern auch eine körperliche: sie kann sich zum Beispiel unter anderem auf Gelenke, Knochen und das Herz-Kreislauf-System negativ auswirken – Stichwort Koronare Herzkrankheiten. Und das sogar dauerhaft. Das sind allerdings nur wenige der vielen Folgen der Fettleibigkeit. Denn Adipositas kann noch weitaus mehr Schäden anrichten. Um sich davor zu schützen, ist es wichtig, dass Sie rechtzeitig Maßnahmen gegen Adipositas ergreifen. Was Sie alles dagegen unternehmen können, haben wir hier für Sie einmal zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Adipositas – was ist das eigentlich?
Um erfolgreich die möglichen Maßnahmen gegen Adipositas umzusetzen, ist es zuerst einmal wichtig zu verstehen, was „krankhafte Fettleibigkeit“ eigentlich genau bedeutet. Grundsätzlich bezeichnet die Adipositas einen Zustand, bei dem sich ungewöhnlich viel Fettgewebe im Körper angesammelt hat. Bei der Diagnose spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle:
- der Body Mass Index (wenn ein BMI von 30 überschritten wird)
- der Taillenumfang (bei Frauen mehr als 88 cm, bei Männern mehr als 102 cm)
Den Betroffenen wird nicht selten mangelnde Beherrschung bei der Nahrungsaufnahme nachgesagt – doch im Gegensatz zur landläufigen Meinung lässt sich krankhafte Fettleibigkeit nicht immer so einfach erklären. Faktoren wie die Gene, die Einnahme von Medikamenten oder auch Erkrankungen hormonbildender Organe können maßgeblichen Einfluss nehmen.
Laut dem Robert Koch-Institut sind mittlerweile schon 67 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen in Deutschland übergewichtig. 23 Prozent der Männer und 24 Prozent der Frauen sind dabei stark übergewichtig, sprich also adipös.
Maßnahmen gegen Adipositas
Wenn Sie etwas gegen Ihre Adipositas (oder die Ihrer Kinder) tun möchten, genügt es oftmals nicht „nur“ die Ernährungsweise umzustellen und die Menge an Nahrung zu reduzieren. Sie müssen noch viel mehr tun. Weitere erfolgreiche Maßnahmen gegen Adipositas sind zum Beispiel:
❍ Bewegung:
Um den Abnehm-Effekt zu verstärken, den Betroffene durch eine Diät erreichen, ist regelmäßige Bewegung essenziell. Sie erhöht den Energieverbrauch und trägt auf diese Weise dazu bei, dass der Körper das angesammelte Fett Stück für Stück in gesunde Muskelmasse umbaut. Besonders geeignet sind Sportarten wie Schwimmen, Joggen, Radfahren, Inline-Skating oder Skilanglauf. Für Kinder empfehlen sich zudem Spielsportarten wie Fußball, bei denen Spaß und Bewegung mit anderen Kindern im Vordergrund stehen.
❍ Magenverkleinerung:
Zeigen die Maßnahmen gegen Adipositas trotz Durchhaltevermögen des Patienten keinen Erfolg, kann bei sehr starkem Übergewicht auch eine Magenverkleinerung (nähere Informationen darüber unter www.fitundleicht.de) infrage kommen. Dabei wird das Fassungsvermögen des Magens operativ verringert – zum Beispiel durch das Einsetzen eines Bandes, das enggezogen um das Hohlorgan verläuft. Durch das kleinere Volumen ihres Magens nehmen Betroffene automatisch weniger Essen zu sich und verlieren an Gewicht. Für Kinder und Jugendliche ist die Magenverkleinerung nur bedingt geeignet: Bei ihnen ist die Gefahr besonders groß, dass sich der Magen wieder ausdehnt. Außerdem befürchten Experten, dass eine Magenverkleinerung in jungem Alter das Wachstum beeinträchtigt – denn weil insgesamt weniger Nahrung aufgenommen wird, gelangen auch deutlich weniger Nährstoffe in den Körper.
❍ Medikamente:
Wer bei mangelndem Diät-Erfolg nicht gleich chirurgische Maßnahmen ergreifen möchte, kann sich vom Arzt beraten lassen, um mit Medikamenten etwas gegen Adipositas zu tun: Zur Behandlung von extremem Übergewicht sind Wirkstoffe verfügbar, die beispielsweise die Aufnahme von Nahrungsfetten hemmen oder dafür sorgen, dass das Sättigungsgefühl früher eintritt. Allerdings können entsprechende Arzneimittel mit einigen, teils heftigen Nebenwirkungen verbunden sein – und letztendlich auch einen Mangel an Nährstoffen nach sich ziehen.
❍ Psychotherapie:
Zudem steht Betroffenen die Nutzung psychotherapeutischer Angebote als Maßnahme gegen Adipositas zur Verfügung: Häufig liegt die Ursache für die krankhafte Fettleibigkeit in psychischen Faktoren begründet, die im Rahmen einer Therapie erkannt und behandelt werden können. Daneben erhalten Betroffene konkrete Tipps, wie sie ihr Essverhalten anpassen können.
Sie sehen also: Gegen Adipositas stehen Ihnen mehrere Maßnahmen zur Verfügung. Wichtig ist in erster Linie, dran zu bleiben. Um Übergewicht abzubauen, das sich oftmals über Jahre hinweg entwickelt hat, braucht es eben Hartnäckigkeit. Aber es ist möglich! Sie müssen nur am Ball bleiben und das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Vorsicht vor Crash-Diäten!
Auch wenn es Ihnen relativ leicht fällt über einen gewissen Zeitraum weniger zu essen oder auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten – nehmen Sie dennoch unbedingt Abstand von Crash-Diäten. Sie versprechen zwar schnelle Erfolge in kurzer Zeit, sind dafür aber alles andere als sinnvoll. Das Ganze ist schlichtweg ein Teufelskreis.
Bei einer Crash-Diät ist es so, dass man seinem Körper über einen gewissen Zeitraum die Nährstoffe entzieht. Er gewöhnt sich dabei schnell an die geringe Nahrungszufuhr und fährt auf Sparflamme herunter. Nehmen Sie dann nach der Diät wieder die üblichen Essensmengen zu sich, können Sie zusehen, wie die Zahl auf der Waage wieder rapide nach oben geht. Und warum? Weil der Organismus dann alles, was er bekommt, doppelt so gut verwertet und die Fettpolster wieder ordentlich auffüllt. Sie können dann gar nicht so schnell schauen, wie Sie Ihr altes Gewicht wieder auf der Waage sehen. Deshalb niemals eine Crash-Diät machen. Stellen Sie Ihre Ernährung für immer um. Nur so können Sie es schaffen Ihr Gewicht zu reduzieren und auch zu halten.
Setzen Sie sich mit Lebensmitteln und Nährstoffen auseinander
Es ist natürlich leichter gesagt als getan von heute auf morgen die Ernährung umzustellen. So schwer ist das aber eigentlich gar nicht. Sie müssen sich am Anfang nur einfach mal damit auseinandersetzen, was in Lebensmitteln so alles drin steckt und welche Nährstoffe gut bzw. „böse“ sind. Dann bekommen Sie automatisch ein Gespür dafür, was Sie essen dürfen und was nicht. Hier kann auch der Besuch bei einem Ernährungsberater weiter helfen. Einen in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel auf der Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (www.dge.de).