Die koronare Herzkrankheit kann im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt führen. Rechtzeitige Behandlung und vor allem Vorbeugung, kann dies verhindern.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch heute noch die häufigste Todesursache in Deutschland. Eine dieser möglichen Krankheiten ist die koronare Herzkrankheit. Wann Sie auftreten kann, lässt sich schwer vorhersagen, und genau das macht es so gefährlich. Allerdings gibt es Risikogruppen, die bei möglichen Symptomen besonders wachsam sein sollten.
Die koronare Herzkrankheit ist keinem bestimmten Alter zuzuordnen. Fakt ist aber, dass mit dem Älterwerden auch die Gefahr einer koronaren Herzkrankheit, kurz KHK, steigt. Ergeben sich daraus weitere Komplikationen, kann es sogar zum Herzinfarkt oder dem plötzlichen Herztod kommen.
Inhaltsverzeichnis
Koronare Herzkrankheit – was ist das?
Für die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff, sind unsere Blutgefäße zuständig. Kommt es zur Verengung oder gar zum Verschluss der Blutgefäße, kann das Herz nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden – medizinisch wird hier von der koronaren Herzkrankheit gesprochen.
Formen der koronaren Herzkrankheit
Die Anzeichen und der Verlauf der KHK sind nicht bei jedem Patienten gleich. Unter diesem Aspekt werden auch drei Formen der koronaren Herzkrankheit unterschieden:
- stumme koronare Herzkrankheit (asymptomatisch)
– weitestgehend ohne typische Symptome und Beschwerden - stabile koronare Herzkrankheit
– wiederholende, kurzzeitige Schmerzanfälle - akute koronare Herzkrankheit
– ansteigende Symptome und Schmerzen bis zur hochgradigen Verengung der Herzkranzgefäße
Symptome für koronare Herzkrankheit
Treten, wie bei einer stummen KHK, keine oder nur kaum Symptome auf, ist es aufwendiger eine Diagnose zu stellen. Häufiger sind jedoch Anzeichen erkennbar, die ein sofortiges Handeln erfordern:
- Schmerzen in der Brust
- Schmerzen im Schulterbereich / Arm
- starke Erschöpfung bei Bewegung
- Atemnot
- Schweißausbrüche
- Angstzustände und Panikgefühl
- Schmerzen im Oberbauch
- blasse Haut
- geschwollene Füße
Behandlung bei koronarer Herzkrankheit
Bei akuter koronarer Herzerkrankung muss sofort gehandelt werden – Rufen Sie einen Rettungswagen! Bemerken Sie an sich eine oder mehrere der oben angegeben Symptome sollten Sie nicht zögern und zum Arzt gehen. Der Mediziner wird Sie genauestens untersuchen (EKG unter Ruhe und Belastung, Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße, Blutbild).
Wird eine Verengung der Blutgefäße festgestellt können folgende Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen:
+ Medikamentöse Therapie
Die Behandlung mit Medikamenten ist im „leichten“ Stadium der erste Versuch, die vollkommene Verengung der Blutgefäße zu stoppen. Aber auch für die langfristige Therapie werden Arzneimittel eingesetzt. Verschrieben werden dabei je nach Patient: ACE-Hemmer, ASS, Betablocker und Statine. Weitere Information zu den Medikamenten und deren Wirkung auf gesundheitsinformation.de.
+ Operative Eingriffe
Reichen Medikamente und die Umstellung der Lebensweise (dazu später mehr), nicht aus, muss der Blutgefäßverengung operativ entgegengewirkt werden.
» koronare Ballonangioplastie oder Ballondilatation
Mit der perkutanen transluminalen Coronar-Angioplastie, kurz PTCA, können Verengungen der Herzkranzgefäße geweitet werden. Hierzu wird ein Katheter, an dem sich ein Ballon befindet, durch die Haut bis zur engsten Stelle des Gefäßes vorgeschoben. Jetzt kann der Arzt den Ballon aufblasen und so die Gefäßengestelle weiten.
» Stent
Ein Stentimplantat ist ein kleines Röhrchen, das als Stütze für das verengte Gefäß eingesetzt wird. Es dient quasi dazu, dass Gefäß offen zu halten. Das Stentimplantat ist während des operativen Eingriffs noch gefaltet und wird erst an der betroffenen Stelle entfaltet.
» Bypass
Liegen bei einem Patienten mehrere Gefäßverengungen vor, reichen Stent oder Ballon oftmals nicht aus. Um einen Herzinfarkt vorzubeugen wird eine Bypass-Operation durchgeführt. Dazu werden körpereigene, gesunde Gefäße, beispielsweise aus der Beinvene genutzt. Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und dauert oft mehrere Stunden, da der Brustkorb geöffnet werden muss.
Die koronare Herzkrankheit ist chronisch, das heißt, Betroffene werden sich auf eine dauerhafte Behandlung einstellen müssen, auch wenn sie beschwerdefrei sind. Neben der psychischen Belastung, kommen mit den Ausgaben für Medikamente und den mitunter mehrmaligen Krankenhausaufenthalten im Jahr, auch finanzielle Belastungen auf den Patienten zu. Auch wenn die gesetzlichen Krankenkassen die Grundversorgung übernehmen, wer Chefarztbehandlung möchte oder einen Lohnausfall bei längerer Krankschreibung befürchtet, sollte über eine zusätzliche Absicherung nachdenken.
Bei Interesse finden Sie auf krankenzusatzversicherung.de, alle Vor- und Nachteile einer Krankenzusatzversicherung im Überblick (auf der Startseite etwas nach unten scrollen).
Koronare Herzkrankheit – Risikofaktoren
◊ Hypertonie ◊ Diabetes mellitus ◊ erhöhte Blutfettwerte ◊ Nikotin-Missbrauch
+ Umstellung der Lebensweise
Eine koronare Herzerkrankung kommt nicht von ungefähr. Wer betroffen ist, sollte dringend über seine bisherige Lebensweise nachdenken.
- Sie sind Raucher? Nikotin ist Gift für Ihre Gefäße – am besten hören Sie sofort auf!
- Bewegung fördert die Durchblutung – treiben Sie täglich Sport!
- Übergewicht schadet ihrer gesamten Gesundheit – runter mit den Pfunden!
- Verzichten Sie auf tierische Fette – bringen Sie viel frisches Gemüse auf den Tisch!
- Behalten Sie Ihren Blutdruck im Griff – mediterrane Ernährung, Sport, no smoking!
Koronare Herzkrankheit vorbeugen
Um sich vor Gefäßverengung zu schützen, können Sie viel selbst tun. Die oben genannte Umstellung Ihrer Lebensumstände, ist die erste vorbeugende Maßnahme gegen koronare Herzkrankheit. Außerdem sollten Diabetes mellitus Patienten regelmäßig ihre Kontrollbesuche beim Arzt wahrnehmen. Wer sich fit und gesund fühlt, ist es nicht zwangsläufig. Gehen Sie deshalb zu den kostenfreien Check-up Untersuchungen. Diese werden bereits ab dem 35. Lebensjahr angeboten (siehe kvberlin.de).