Wenn Kinder krank werden, benötigen sie, genau wie Erwachsene, Medikamente. Dabei hängt es natürlich von der Art der Erkrankung ab, welche Medikamente in welcher Form eingenommen werden müssen. Lange Jahre wurden Kindern dieselben Medikamente wie Erwachsenen verabreicht, und die Dosis wurde ganz einfach auf das Körpergewicht der kleinen Patienten herunter gerechnet. Doch immer mehr setzt sich in der Medizin und vor allem beim Verabreichen von Medikamenten die Tatsache durch, dass Kinder eben nicht wie kleine Erwachsene behandelt werden können.
Der kindliche Körper reagiert anders
Es sind also nicht alle Medikamente, die auch Erwachsenen gut tun, für Kinder geeignet, was unterschiedliche Gründe hat. Zum Einen unterscheiden sich die Stoffwechselvorgänge, die im kindlichen Körper ablaufen, von denen erwachsener Menschen. Dementsprechend werden die in einem Medikament enthaltenen Substanzen häufig ganz anders aufgenommen und umgesetzt. So kann es passieren, dass ein kindlicher Körper viel stärker auf eine geringe Dosis eines bestimmten Medikamentes reagiert oder auch viel schwächer. Oft enthalten Medikamente auch einen relativ hohen Anteil von Alkohol, was für Kinder natürlich auch nicht unbedingt geeignet ist. Oft kann man diese Präparate oder andere Medikamente mit denselben Wirkstoffen auch mit einem geringeren Alkoholanteil oder ganz ohne Alkohol erwerben.
Medikamentenstudien meist nur mit Erwachsenen
In der Regel werden Medikamente in groß angelegten klinischen Studien in mehreren Durchläufen an Versuchspersonen getestet, bevor sie auf dem Markt zugelassen werden. Bisher war es meistens so, dass diese Studien mit erwachsenen Teilnehmern durchgeführt wurden. Hier wird mittlerweile über Lösungen nachgedacht, wie man diese Medikamente auch für Kinder testen kann. So werden zum Beispiel Aufzeichnungen darüber angelegt, wie Kinder, die mit bestimmten Medikamenten behandelt werden, diese vertragen.
Die Dosierung ist wichtig
Generell ist die richtige Dosierung sehr wichtig, wenn es darum geht, Kinder mit bestimmten Medikamenten zu behandeln. Da viele Kinder Probleme damit haben, Tabletten zu schlucken oder bittere Säfte wieder ausspucken, gibt es auch andere Möglichkeiten, die Einnahme sicherzustellen. Für kleine Kinder gibt es zum Beispiel Medikamentenschnuller, die mit den entsprechenden Medikamenten befüllt werden können. Verschiedene Medikamente in Tablettenform lassen sich zudem auch als Zäpfchen oder wiederum als Saft verabreichen. In der Regel finden sich in den Packungsbeilagen auch genaue Hinweise darauf, ab welchem Alter das jeweilige Medikament für Kinder geeignet ist und in welcher Dosis. Wenn Sie Zweifel im Bezug auf die Gabe eines bestimmten Medikaments an Ihr Kind haben, sollten Sie ihren Hausarzt befragen, um wirklich sicher zu gehen.
Manche Schmerzmittel mit bestimmten Inhaltsstoffen sind für Kinder gänzlich ungeeignet, wenn diese einen grippalen Infekt entwickelt haben. Es kann bei Einnahme dieser Medikamente bei Kindern nämlich zu lebensgefährlichen Zuständen bis hin zu einem Kreislaufversagen kommen. Daher ist es sehr wichtig, dass die Packungsbeilage von Schmerzmitteln genau gelesen wird, wenn Kinder ein solches einnehmen sollen. Auch hier hilft im Zweifelsfall das zu Rate ziehen eines Mediziners.