Rollatoren sind für viele Menschen nicht nur im Außenbereich notwendig, sondern auch in der eigenen Wohnung. Hier unterscheiden sich jedoch die speziellen Anforderungen an den optimalen Gehwagen.
Rollatoren geben älteren Menschen und Menschen mit einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit ein großes Stück Freiheit zurück. Sie können sich dadurch selbstständig fortbewegen, einkaufen gehen oder sich mit Freunden im Park treffen.
Ein Rollator bietet aber nicht nur mehr Freiheit, sondern eben auch Sicherheit. Denn mit zunehmendem Alter wird das Laufen häufig schwieriger, die Gefahr zu stolpern wird immer größer. Gerade in der eigenen Wohnung lauern ungeahnte Stolperfallen, die zu schwerwiegenden Verletzungen führen können.
Viele Menschen denken heutzutage immer noch, dass Rollatoren nur für den Außenbereich bestimmt sind. Ganz im Gegenteil, es gibt sogar platzsparende Rollatoren für den Innenbereich, deren Anforderungen unterscheiden sich allerdings deutlich von den Modellen für den Außenbereich. Hier deshalb einmal die wichtigsten Kriterien im Überblick.
7 Kaufkriterien für einen Rollator für die Wohnung
1. Gesamtbreite beachten
Wenn Sie auf der Suche nach einem Rollator sind, der nur für Ihre Wohnung gedacht ist, dann sollten Sie unbedingt auf die Gesamtbreite des Gehwagens achten. Gerade in sehr kleinen Wohnungen ist der Wendekreis und die Bewegungsfreiheit ziemlich stark eingeschränkt. Ein normaler Rollator kann da schnell ein Problem darstellen.
Messen Sie also unbedingt alle Türbreiten aus, denken Sie aber auch an die häufig schmalen Durchgänge im Flur. In vielen Fluren steht noch ein kleiner Telefon- oder Schuhschrank, das macht das Durchqueren natürlich noch ein bisschen schwieriger.
Wohnungsrollatoren werden deshalb allgemein schmaler gebaut. Viele dieser Modelle haben eine Gesamtbreite von etwa 55 Zentimeter, wobei es aber auch Breiten von 60 oder 62 Zentimetern gibt. Schmal genug, damit der Rollator trotz der engen Platzverhältnisse zum Einsatz kommen kann.
2. Faltbarer Rollator für leichteres Verstauen
Sehr vorteilhaft für besonders kleine Wohnungen ist allerdings auch ein faltbarer Rollator, der dank seines geringen Gewichts und dem optimalen Faltmechanismus ohne großen Kraftaufwand zusammengefaltet werden kann. So können Sie den Gehwagen, wenn sich Besuch ankündigt, zusammenklappen und hinter dem Schrank verschwinden lassen.
3. Leichtes Gewicht bevorzugen
Türschwellen in der Wohnung sind nicht nur eine unliebsame Stolperquelle, sie machen auch das Fahren mit dem Rollator unnötig schwer. In diesen Momenten muss nämlich der Rollator angehoben werden.
Achten Sie beim Kauf also auch unbedingt darauf, dass das Gewicht so gering wie möglich ist. Die meisten Indoor-Modelle sind aus Aluminium hergestellt, dieses Material hat wenig Gewicht, bietet aber dennoch eine optimale Stabilität.
Als Richtlinie können Sie sich hier 7 Kilogramm merken. Viel mehr sollte ein Wohnungsrollator nicht wiegen.
4. Weniger Zubehör spart Gewicht
Im Gegensatz zu Außen-Modellen, können Sie bei Indoor-Modellen weitestgehend auf Zubehör verzichten. Das spart zusätzliches Gewicht ein.
Einen Sitz, Schirmständer oder Einkaufskorb werden Sie in den eigenen vier Wänden vermutlich nicht gebrauchen. Viel besser geeignet ist stattdessen ein Tablett, auf dem Sie beispielsweise Ihr Essen transportieren können. Es gibt sogar Modelle, die einen Wechselaufsatz im Zubehör enthalten, damit auch der Wäschekorb transportiert oder aber auch ein Korb angehängt werden kann.
5. Höhere Sicherheit durch Einhandbremse
Ebenfalls ein sehr wichtiges Kriterium ist die Einhandbremse an Rollatoren, die häufig als durchgehender Bremsbügel vorhanden ist. Das bietet sich vor allem für Schlaganfall-Patienten mit einer halbseitigen Lähmung an. Aber auch, wenn Sie mal etwas in einer Hand tragen und dennoch nicht auf die Sicherheit von Ihrem Rollator verzichten wollen, ist diese Einhandbremse sehr von Vorteil.
6. Verstellbare Griffhöhen wichtig
Rollatoren werden häufig in unterschiedlichen Größen angeboten, sodass für jede Körpergröße der richtige Gehwagen gefunden werden kann.
Um diesen Wert zu ermitteln, sollten Sie beim Benutzer den Abstand zwischen Boden und Handgelenk (in aufrechter Haltung) ausmessen. Auf diesen Wert muss die verstellbare Griffhöhe eingestellt werden können. Ist dies nicht möglich, wählen Sie unbedingt ein anderes bzw. größeres Modell.
7. Maximale Gesamtlast beachten
Bei allen Rollatoren ist ein zulässiges Gesamtgewicht angegeben. Auch dieses sollten Sie nicht außer Acht lassen, wenn Sie einen Rollator kaufen wollen.
Bei dem Gesamtgewicht ist aber nicht das reine Körpergewicht gemeint, sondern die Gesamtlast von Körpergewicht, Kleidung und Gepäck. Wird das Gesamtgewicht überschritten, kann eine Sicherheit nicht mehr garantiert werden.
Rollator auf Rezept
Wer sich einen Rollator zulegen möchte, muss dafür nicht allein aufkommen. Es besteht sogar die Möglichkeit sich den Gehwagen auf Rezept verschreiben zu lassen. Dies muss aber vorher mit dem Hausarzt abgeklärt werden. Die von der Krankenkasse übernommenen Rollatoren sind allerdings relativ einfach, häufig auch nicht unbedingt leicht und schmal. Sie erfüllen zwar medizinischen Standards, gehen aber darüber nicht hinaus. Außerdem dienen diese Rollatoren nur als Leihgabe und müssen später wieder zurückgegeben werden.
Wer etwas mehr Komfort wünscht, der muss selbst in die Taschen greifen. Die kann als Zuzahlung zur Krankenkassen-Pauschale sein oder aber Sie investieren von vornherein in ein Modell Ihrer Wahl.