Die Neurodermitis ist eine Hautkrankheit, bei der rote, schuppende und manchmal nässende Ekzeme auf der Haut auftreten, meist zusammen mit einem quälenden Juckreiz. Neurodermitis ist nicht heilbar, lässt sich aber gut behandeln und weitgehend eindämmen.
Die Neurodermitis tritt in den meisten Fällen zum ersten Mal bei Kleinkindern auf, aber auch Jugendliche und Erwachsene können die Krankheit bekommen, ohne zuvor an Symptomen gelitten zu haben. Bei ungefähr 60% der Patienten entwickelt sich die Erkrankung im ersten Lebensjahr, wobei sich bei der Mehrheit der betroffenen Kinder die Symptome mit Beginn der Pubertät stark vermindern oder sogar verschwinden.
Symptome von Neurodermitis
Die Symptome der Neurodermitis äußern sich bei jedem Patienten in ganz unterschiedlicher Ausprägung und an verschiedenen Körperstellen. Oft tritt die Krankheit in Schüben auf, die unterschiedlich lange andauern und deren Auslöser sich meist nicht direkt ausmachen lässt. Das größte Problem für die Betroffenen ist im Allgemeinen der starke Juckreiz und die daraus folgenden Wunden. Nachts ist der Juckreiz meist besonders stark, so dass viele Neurodermitiker auch unter einem Schlafdefizit leiden.
Bei der Neurodermitis ist eine sehr empfindliche und trockene Haut typisch, die oft auch gerötet und rissig ist. Durch den starken Juckreiz und das Bedürfnis, sich zu kratzen, entstehen Ekzeme, de oft nässen und den Juckreiz meist noch weiter verschlimmern. Typische Stellen für diese Ekzeme sind vor allem die Kniekehlen, die Armbeugen und die Hals- und Gesichtspartie. Im zunehmenden Alter entwickeln sich oft Ekzeme an den Extremitäten, nach der Pubertät bilden sich diese oft ausschließlich an Händen und Füßen.
Weitere Merkmale, die auf eine Neurodermitiserkrankung hinweisen, sind eine Ausdünnung der Augenbrauen durch Scheuern und Kratzen, Bildung weißer anstatt roter Streifen beim Kratzen auf der Haut, eine Vergröberung der Hautfaltung und eine doppelte Lidfalte. Die Haut von Neurodermitispatienten ist zudem im Allgemeinen sehr empfindlich gegenüber Einflüssen von außen, wobei mechanische Reize und auch der Kontakt mit bestimmten Stoffen schnell zu Hautreizungen führen können.
Zusätzliche Allergien sind für Neurodermitiker typisch
Die Mehrheit von Neurodermitispatienten leidet noch zusätzlich an Allergien, wobei vor allem Stauballergien, Pollenallergien, Sonnenallergien und Tierhaar- bzw. Federallergien typisch sind. Diese Allergien wirken sich meist noch zusätzlich negativ auf das Krankheitsbild aus.
Viele Patienten fühlen sich von ihrem Aussehen beeinträchtigt und leiden darunter. Dies trifft vor allem auf Kinder und Jugendliche zu, die aufgrund des Ausschlages gehänselt werden oder sich ausgegrenzt fühlen.
Mögliche Ursachen
Bisher konnten die Ursachen für die Entstehung einer Neurodermitis nicht eindeutig geklärt werden, man geht jedoch von verschiedenen Faktoren aus, die das Ausbrechen der Krankheit begründen. Umwelteinflüsse und auch genetische Faktoren sind die Hauptkomponenten bei der Entstehung einer Neurodermitis-Erkrankung.
Wie gehe ich mit Neurodermitis um?
So vielfältig wie die Ursachen von Neurodermitis sind auch ihre Behandlungsmethoden, deren Erfolg von Fall zu Fall erprobt werden sollte. Zunächst einmal gibt es verschiedene Salben, Cremes und Lotionen welche gegen die Entzündung der Haut und den daraus resultierenden Juckreiz eingesetzt werden können. Bei schweren Schüben und insgesamt schweren Formen der Neurodermitis kommt in den meisten Fällen Kortison zum Einsatz, welches allerdings bei längerer Anwendung unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen kann. Dementsprechend sollte es nur zur Aktubehandlung eingesetzt werden, zumal sich die Wirksamkeit mit längerer Anwendung auch abschwächt. Seit kurzem kommen auch lokal anwendbare Immunsuppressiva (Präparate, welche die Reaktionen des Immunsystems unterdrücken) zum Einsatz. Sie ermöglichen vielen Neurodermitikern eine Beschwerdefreiheit ohne den Einsatz von Kortison.
Viele Neurodermitispatienten reagieren auch allergisch auf bestimmte Lebensmittel, was die Hautsymptome in vielen Fällen noch verstärkt. Wenn eine solche Nahrungsmittelallergie nachgewiesen ist, kann eine Umstellung der Ernährung die Symptome meist deutlich lindern. Generell sollten sich Neurodermitiker einem Allergietest unterziehen, um auch andere Allergene zu identifizieren.
Jeder Neurodermitiker sollte sich in kompetente ärztliche Behandlung begeben und sich aktiv mit seiner Krankheit auseinandersetzen. Da diese sehr komplex sein kann und verschiedene Ursachen besitzt, sind auch Patientenschulungen eine gute Möglichkeit, sich zusätzliches Wissen über Neurodermitis anzueignen.