Viele meinen Nahrungsergänzungsmittel sind reine Geldschneiderei. Dem ist aber gar nicht so. Sie helfen wirklich Lücken in der Nährstoffversorgung aufzufüllen und das sogar über einfache Öle.
Ein Teil der Deutschen nimmt regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Laut Statista sind es circa 22 Prozent der deutschen Bevölkerung, die sie einnehmen, um Lücken in der Ernährung aufzufüllen. Denn genau das ist der Sinn von Nahrungsergänzungsmitteln. Denn entgegen vieler Meinungen reicht es manchmal einfach nicht aus, sich ausgewogen zu ernähren, um so sämtliche Nährstoffe in einem ausreichenden Umfang zu sich zu nehmen. Gerade nicht in Zeiten, in denen Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten immer mehr zunehmen. Der eine oder andere muss da sogar durch Nahrungsergänzungsmittel nachhelfen, um seinen Bedarf zu decken.
Nahrungsergänzungsmittel sind aber keineswegs dazu da, um Fehlernährungen auszugleichen. Denn wer sich fett- und zu zuckerlastig ernährt, der kann seine Fehlernährung auch nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln wieder ausgleichen. Vielmehr geht es darum in bestimmten Lebenssituationen, wie z.B. in einer Schwangerschaft oder bei Mangelerscheinungen, die sich durch die Ernährung nicht komplett ausmerzen lassen, Hilfestellung zu leisten. Nahrungsergänzungsmittel sollten also nicht einfach so aus Lust und Laune zu sich genommen werden, sondern wenn dann nur auf Anraten des Arztes.
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Welches Nahrungsergänzungsmittel ist das richtige?
Geht man nun in die Apotheke, durch Drogerien oder ins Internet, dann wird man meist vom Angebot an Nahrungsergänzungsmitteln förmlich erschlagen. Da herauszufinden, welches Ergänzungsmittel das Beste für einen selbst ist, ist gar nicht mal so einfach. Durch diesen Angebotsdschungel müssen Sie sich aber auch gar nicht kämpfen. Es gibt schließlich auch genügend Öle, die sich als Nahrungsergänzungsmittel eignen und sogar gegen viele Beschwerden und Krankheiten helfen. Und es ist ja eh generell wichtig, Fette über die Nahrung zu sich zu nehmen. Warum diese dann auch nicht gleich als Nahrungsergänzungsmitteln nutzen? Welche sich dafür eignen, möchte ich Ihnen nachfolgend einmal erklären.
Diese Öle eignen sich besonders gut als Nahrungsergänzungsmittel
Öle sind perfekt geeignet als Nahrungsergänzungsmittel. Zum einen sind sie oft nicht so teuer wie Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform und Co., und zum anderen bekommt man hier auch viel mehr für sein Geld. Warum also nicht einfach gesunde Öle zu sich nehmen und so Defizite in der Ernährung ausgleichen? Folgende Öle eignen sich dafür:
❍ Emuöl:
Schon die Ureinwohner Australiens, die Aborigines, schworen früher auf die positiven Eigenschaften des Emuöls. Das Emu war bzw. ist also nicht nur wegen seines Fleisches sehr begehrt, sondern auch wegen des wertvollen Öls, das aus dem Fettgewebe der Tiere gewonnen wird. Das einzige Problem: die Jagd auf Emus ist seit 1999 weitgehend verboten. Doch glücklicherweise gab es zu dieser Zeit viele Farmer, die rechtzeitig handelten und anfingen Emus zu züchten. Deshalb kommt man auch heute noch an das wertvolle Emuöl heran.
Doch warum ist das Emuöl nun so sehr begehrt? Ganz einfach: es hat viele gute Eigenschaften. Es enthält Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren, Vitamin A und E und ist auch noch eine wichtige Quelle für Vitamin K2. Außerdem wird es als Mittel zur Wundheilung, zur Schmerzlinderung und als Mittel gegen Entzündungen eingesetzt. Emuöl kann also auch auf der Haut angewendet werden. Zum Beispiel in Form von einer Gesichtscreme. Ein Rezept für selbstgemachte Gesichtscreme aus Emuöl habe ich zum Beispiel auf der Internetseite von Ergomax gefunden.
❍ Omega-3-Öl:
Omega-3-Fettsäuren gehören zu den essentiellen Fetten, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir unserem Körper täglich genügend Omega-3-Fettsäuren zuführen, um den Tagesbedarf von 2g zu decken. Denn zahlreiche Studien belegen, dass sich Omega-3-Fettsäuren positiv auf unser Gehirn, Herz und unsere Augen auswirken. Außerdem lindern Omega-3-Fettsäuren Entzündungen und helfen gegen Schlafstörungen.
Die drei Omega-3-Fettsäuren, über die man am meisten hört, sind EPA (Eicosapentaensäure), DHA (Docosahexaensäure) und ALA (alpha-Linolensäure). EPA und DHA kommen vor allem reichlich in Fisch und Algen vor. ALA hingegen ist eine pflanzliche Fettsäure. Warum gerade EPA und DHA so wichtig für den Menschen sind, hat die Stiftung Warentest mal in einem Beitrag zusammengefasst.
Um genügend Omega-3-Fettsäuren zu sich zu nehmen, müssten Sie täglich 100g Hering, 250g Lachs oder 3000g Kabeljau essen. Das sich das nicht jeden Tag realisieren lässt, ist wohl klar. Denn wer möchte schon jeden Tag Fisch essen? Deshalb ist es besser Sie nehmen jeden Tag einen Esslöffel Omega-3-Öl zu sich. Viele Omega-3-Fettsäuren enthalten beispielsweise Leinöl, Hanföl, Walnussöl und Rapsöl.
❍ Moringa-Öl:
Moringa-Öl nutzten schon die alten Ägypter und Griechen, um für mehr Wohlbefinden zu sorgen. Denn die Blätter und auch die Samen des Moringa-Baumes enthalten Eigenschaften, die das Öl sehr wertvoll machen. Es wirkt antibakteriell und entzündungshemmend und hat einen positiven Effekt auf die Blutfette und den Cholesterinspiegel. Zudem enthält Moringa-Öl Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren sowie Antioxidantien wie Vitamin E.
Moringa-Öl können Sie prima zum Anbraten und zum Backen verwenden. Oder aber auch als Dressing für Salate. Der Geschmack des Öls ist übrigens leicht nussig.
❍ Schwarzkümmelöl:
Schwarzkümmelöl wird schon seit mehr als 2000 Jahren als Gewürz und als natürliches Heilmittel verwendet. Und das vor allem im orientalischen Raum. Denn dort gehört Schwarzkümmel zum Alltag dazu. Bei uns hingegen kommt vor allem das Öl von Schwarzkümmel oft zum Einsatz. Und zwar als Nahrungsergänzungsmittel. Denn das Öl enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe. Dazu gehören Vitamin B1, B2, B6, C und E, Magnesium, Selen, Biotin, Beta-Karotin, Provitamin A und essentielle Aminosäuren.
Schwarzkümmelöl ist also ein wahres Allroundtalent für die Gesundheit. Es hilft nicht nur gegen Bakterien, Viren, Pilze und sogar gegen Parasiten, es kann auch Allergien lindern und gegen Diabetes, Bluthochdruck, Nierensteine und Leberschwäche helfen. Dafür müssen Sie als Erwachsener mindestens 0,5 ml des Öls täglich zu sich nehmen. Sie können aber auch Schwarzkümmelöl gegen Pickel einsetzen.
❍ Kokosöl:
Um kaum ein anderes Öl wird derzeit mehr Wirbel betrieben als um das Kokosöl. Kein Wunder auch, denn Kokosöl enthält nicht nur viele gesunde Fettsäuren, es wirkt auch antimikrobiell (reduziert die Vermehrungsfähigkeit oder Infektiosität von Mikroorganismen), antiviral (hemmt die Vermehrung von Viren) und antimykotisch (wirkt gegen Pilzerkrankungen). Zudem beschleunigt es den Stoffwechsel und hilft so bei der Verbrennung von mehr Kalorien.
Es gibt aber auch sehr viele, die meinen, Kokosöl sei nur Geldmacherei. Doch Studien widerlegen das. In einer achtwöchigen Studie, die 2010 von einem chinesischen Forscherteam durchgeführt wurde, konnte zum Beispiel bewiesen werden, dass Kokosöl die Blut- und Körperfettwerte deutlich verbessert und auch das Unterhaut-Fettgewebe und die Fettdepots im Bauchbereich zum Schmelzen bringt (Quelle: www.ncbi.nlm.nih.gov). Und das ist nur eine von vielen Studien, die zeigen, wie gut uns Kokosöl tut.
Sie sehen also: Kokosöl ist nicht nur ein Allroundtalent in der Küche, sondern auch in der Kosmetik und der Medizin. Deshalb kann es absolut nicht schaden Kokosöl im Haus zu haben. Aufgrund des neutralen Geschmacks können Sie es überall beimischen oder auch zum Braten, Frittieren und Backen verwenden.
Tipp:
Kokosöl aus dem Handel ist nicht so günstig. Doch warum überhaupt kaufen, wenn Sie es auch selber machen können? Wie das geht, sehen Sie in diesem Video: