Verschwommenes Sehen oder trockene Augen sind nur zwei Probleme, die mit einer neuen Sehhilfe auftreten können, aber nicht unlösbar sind.
Früher waren sie lästiges Übel, heute gehören Brillen zum modischen Accessoire. Dabei ist nicht nur das altersbedingte Nachlassen der Sehkraft ein Grund dafür, dass Menschen eine Sehhilfe benötigen. Auch Kinder und junge Menschen gehören zum Kundenstamm in Optikergeschäften. Die meisten „Patienten“ kommen mit den neuen Augengläsern schnell und gut zurecht, andere haben permanent Probleme, ganz gleich, ob es sich um eine Brille oder Kontaktlinsen handelt.
Fakt ist, egal welche Sehhilfe Sie bekommen, ein wenig Geduld müssen Sie schon aufbringen. Oft ist es nur eine Frage der Gewohnheit, bis sich Körper und Augen an die neue „Gesichtskleidung“ gewöhnt haben. Wenn Sie trotzdem anfänglich oder dauerhaft Probleme haben, empfehlen wir nachfolgende Maßnahmen auszuprobieren.
Inhaltsverzeichnis
Probleme mit der Lesebrille
Die ersten Sehschwierigkeiten treten meist beim Lesen auf. Buchstaben werden nicht mehr richtig erkannt, die Schrift wirkt kleiner und die Zeitung etc. wird immer weiter vom Körper weggeschoben. Folgliche Maßnahme: Sie gehen zum Optiker und lassen sich eine Lesebrille anfertigen. Was viele aber nicht wissen ist, dass Sie hier ganz genau sagen müssen wofür Sie die Brille benötigen. Werden ungenaue Angaben gemacht, kommen Sie im Alltag mit der Brille nicht zurecht. Es macht einen großen Unterschied, ob die Brille zum „normalen“ Lesen von Büchern usw. gebraucht wird, oder ob es eine Arbeitsbrille werden soll. Für das Lesen am Computerbildschirm sind ganz andere Einstellungswerte erforderlich, weil der Abstand Auge – Monitor deutlich weiter ist, als beim Lesen einer Zeitung. Tritt dieses Problem mit Ihrer Lesebrille auf, hilft nur eins: ab zum Optiker und eine neuen Sehstärkenermittlung machen lassen.
» Unscharfes Sehen
Ein weiteres Problem, dass viele Erstbrillenträger haben ist, dass sie plötzlich ohne Lesebrille deutlich unschärfer sehen als vorher. Das ist ein normaler Prozess, der sich mit der Zeit gibt. Das Auge muss den Wechsel von Brille tragen und ohne Brille erst verarbeiten.
Wer schon länger eine Lesebrille trägt, hat oft das Problem, dass mit der Zeit auch diese Sehhilfe nicht mehr hilft. Auch das ist ein ganz normaler Prozess, denn die Fähigkeit des Auges, sich auf verschiedene Entfernungen einzustellen, ändert sich etwa alle fünf Jahre. Dafür gibt es nur eine Lösung: eine neue Lesebrille muss her.
Probleme mit Gleitsichtbrille
Deutlich häufiger treten Schwierigkeiten mit der Gleitsichtbrille auf. Das liegt daran, dass die Gläser der Brille in zwei verschiedene Sehzonen geteilt sind. Der untere Bereich ist für das Nahsehen gedacht, der obere Teil optimiert die Sicht in die Ferne. Der Übergang ist quasi fließend, für das menschliche Auge aber ein Hindernis. Viele Menschen, die das erste Mal eine Gleitsichtbrille tragen, fühlen sich irritiert. Das Bild scheint verschwommen, man hat das Gefühl wie betrunken zu laufen, mitunter treten sogar Kopfschmerzen auf.
Um das Problem zu lösen, brauchen Sie Disziplin.
- Setzen Sie die Brille nicht ab, dadurch wird es nicht besser. Im Gegenteil, Sie müssen üben mit der Brille richtig zu schauen.
- Dazu konzentrieren Sie die Augen zum Fernsehen auf den oberen Teil des Glases, zum Nahsehen schauen Sie nur durch den unteren Bereich.
- Achten Sie darauf, dass Sie keine hektischen Bewegungen machen, dadurch verschwimmt das Bild noch mehr.
- Schauen Sie langsam von geradeaus nach unten, um sich so leichter an den Wechsel der beiden Sehstärken zu gewöhnen.
- Beim Zeitung lesen, zum Beispiel, lassen Sie den Kopf gerade. Lediglich Ihr Blick neigt sich, so dass Sie nur durch den unteren Bereich schauen.
» Treppen steigen mit der Gleitsichtbrille
Die größte Hürde, die Gleitsichtbrillenträger immer wieder beklagen, ist das Treppensteigen. Beim Runtergehen müssen Sie, im Gegenteil zum Lesen, den Kopf mit senken. So geht der Blick durch den Fernbereich, aber Achtung nicht über die Brille schauen. Ansonsten gilt: üben, üben, üben!
Probleme mit Kontaktlinsen
Kontaktlinsen sind die perfekte Alternative für alle, die keine Brille tragen möchten oder es aus beruflichen Gründen nicht können. Probleme gibt es meist am Anfang, wenn das Einsetzen und Herausnehmen geübt werden muss. In diesem Video wird Schritt für Schritt erklärt, wie Sie vorgehen.
Aber auch beim Tragen der künstlichen Linsen können Probleme auftreten. So klagen viele Kontaktlinsenträger über trockene Augen, ein Zustand der sich schon kurz nach dem Einsetzen einstellen kann. Auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, nicht jede Kontaktlinse ist aus dem selben Material. Lassen Sie daher zu aller erst prüfen, ob vielleicht eine Materialunverträglichkeit vorliegt. Laut Ratgeber „Trockene Augen wegen Kontaktlinsen“, können aber auch gesundheitliche Umstände der Auslöser sein. Das betrifft häufig Frauen in den Wechseljahren, bedingt durch hormonelle Veränderungen. Auch Allergien oder bestimmte Medikamente sind mögliche Gründe für das Problem mit der Sehhilfe.
Auf jeden Fall ist es ratsam, den Grund für die trockenen Augen von einem Augenarzt abklären zu lassen. Wenn keine gesundheitlichen Gründe dahinter stecken, können befeuchtende Augentropfen helfen. Gönnen Sie den Augen außerdem Ruhe, also die Linsen nachts raus nehmen und tagsüber nur wenige Stunden tragen.