Heißes Wasser, Brände, offenes Feuer oder auch nur eine heiße Herdplatte können unterschiedlich starke Verbrennungen auslösen. Generell treten aber ab einer Temperatur von mehr als 50 Grad Celsius Gewebeschädigungen auf, und je nach Dauer und Intensität der Einwirkung entstehen reversible oder bleibende Schäden. Eine kompetente und effektive Behandlung ist bei Verbrennungen besonders wichtig, vor allem wenn diese großflächiger sind. Denn im schlimmsten Fall kommt es zu schwerwiegenden Folgen wie einem Verbrennungsschock, Kreislaufversagen und allgemeiner Vergiftung.
Verbrennungen – Schweregrade und Prognose
Verbrennungen werden nach Schweregraden in Verbrennungen ersten, zweiten, dritten und vierten Grades eingeteilt. Dabei richtet sich der Schweregrad nach der Tiefe des Gewebeschadens, der durch die Verbrennung entstanden ist.
Verbrennungen ersten Grades betreffen nur die Oberhaut, die mit Rötung, Schwellung, Spannungsgefühl und Schmerzen reagiert. Nach wenigen Tagen sind diese Reaktionen bereits verschwunden, und es entstehen keine Narben.
Bei Verbrennungen zweiten Grades ist bereits die Hautschicht unter der Oberhaut mit betroffen, und es kommt zur Blasenbildung. Haarwurzeln, Drüsen und Hautrezeptoren bleiben intakt, weshalb diese Art der Verbrennung sehr schmerzhaft ist. Die Heilung dauert etwa zwei bis drei Wochen, es entstehen normalerweise keine Narben.
Eine tiefgreifende Zerstörung der Haut liegt bei Verbrennungen dritten Grades vor. Die Wunden sind stark infektionsgefährdet und bei der Heilung entstehen Narben. Wenn die Verbrennungen über Gelenke hinweg ausgebreitet sind, kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen.
Verbrennungen vierten Grades sind so schwerwiegend, dass sie nicht mehr von selbst heilen. Sie können sogar Muskeln und Knochen betreffen.
Generell gilt bei Verbrennungen, dass Schweregrad und Fläche derselben über die Heilungsprognose entscheiden. Wenn 80 Prozent oder mehr der Hautoberfläche von schweren Verbrennungen betroffen sind, versterben die Betroffenen in den meisten Fällen trotz einer intensivmedizinischen Behandlung.
Erste Hilfe leisten – aber richtig
Wenn Sie bei Verbrennungen erste Hilfe leisten, sollten Sie die Wunde zunächst immer freilegen und kühlen. Das betroffene Gebiet muss von der Kleidung befreit werden, denn Stoff speichert die Hitze. Kühlen sollte durch kaltes Wasser, nicht aber durch Eis erfolgen, da dies zu einer zusätzlichen Schädigung der Haut führt. Bei größeren Verbrennungen sollte der Betroffene zur Stabilisierung des Kreislaufes in der stabilen Seitenlage gelagert werden. Zudem ist eine Kontrolle der Atmung des Betroffenen sehr wichtig. Durch den Verbrennungsschock kann es zu einem Atemstillstand kommen, der eine Beatmung und Wiederbelebung erforderlich macht. Bei stärkeren Verbrennungen sollten Sie immer umgehend den Notarzt alarmieren. Zudem ist bei schweren Verbrennungen, die mehr als zehn Prozent der Körperoberfläche betreffen, in den meisten Fällen der schnelle Transport in eine Spezialklinik erforderlich.
Bei leichteren Verbrennungen sollten Brandblasen nicht geöffnet werden, da sie ein natürlicher Schutz gegen das Eindringen von Bakterien sind. Es empfiehlt sich, die Wunde mit einem sterilen Verband abzudecken, zudem können Cremes und Gels verwendet werden, die eine Heilung beschleunigen. Kühlen kann ebenfalls dabei helfen, die Beschwerden zu lindern.